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Wellington: Te Papa, Zealandia und Parlament

Veröffentlicht: 08.01.2019

Verzeiht mir, dass ich gestern keinen Eintrag hochgeladen habe - es ist bloß so wenig passiert, dass ich die zwei Tage zusammen gezogen habe.
Gestern war das Wetter nämlich auch noch recht schlecht, viele graue Wolken und Wind. Trotzdem habe ich eine kleine Wanderung auf den Mt. Victoria gemacht und gesehen habe ich - nichts. Diese Wolken tauchen aber auch zu den ungünstigsten Zeiten an den ungünstigsten Orten auf!

Deswegen auch keine Bilder vom Ausblick, weil kein Ausblick.

Bei so einem Wetter hat man aber ja tatsächlich mal eine gute Ausrede, um ins Museum zu gehen. In meinem Fall in das berühmt berüchtigte Te Papa.

Wie bei fast alle Museen in Neuseeland musste ich keinen Eintritt bezahlen. Das Museum hat ganze 6 Etagen (wobei die oberste nur eine Platform ist) und ist einfach gigantisch. Ich habe von Leuten gehört, die ganze drei Tage in diesem Museum zu gebracht haben und wenn man in jeder Ausstellung die meisten der Schautafeln gelesen hätte, bräuchte man auch so lange.
Um ehrlich zu sein, haben mich die meisten Ausstellungen aber nicht interessiert.
Am besten davon gefiel mir die Ausstellung über den Kampf um Gallipoli im Ersten Weltkrieg.
Wie so oft in Neuseeland wird beim Thema Weltkrieg in Museen nichts verschont und die Schrecken und Gräuel des Krieges sehr explizit erläutert. Es gab sogar eine Animation, bei der der Schaden von Gewehrkugeln, Schrot und Granaten auf das menschliche Skelett dargestellt wurden. Davor standen zum Teil kleine Kinder und haben begeistert auf die Knöpfe gedrückt - makaber.
Ansonsten wurde eine ganze Etage der Maori Kultur gewidmet und davon habe ich mittlerweile schon genug. Für eine Ausstellung, Terrakotta Krieger, musste man bezahlen, das fiel dann aus.
Dann noch etwas zu Landwirtschaft und deren Einfluss auf die Natur im Verlauf der Zeit (das war ziemlich gut), Immigration und eine Kunstgalerien mit moderner Kunst.
Ich bin brav durch alle Ausstellungen gelaufen (auch durch die Kunstgallerie) und kam trotzdem nur auf drei Stunden im Museum.
Draußen gab es noch einen niedlichen kleinen Bushwalk mit Spielplatz, das hat die Stimmung dann wieder etwas angehoben.

Weil ich ziemliche Kopfschmerzen bekommen hatte und außerdem keinen wirklichen Plan hatte, habe ich mich also relativ früh wieder nach Hause aufgemacht. Zwischendurch kurz einkaufen, dann etwas entspannen und Sport. Es gibt nebenbei auch immer wieder Dinge zu organisieren, nach zu gucken etc. Seltene freie Zeit bekomme ich also schon rum.

Der Tag heute begann auch mit Wolken, verbesserte sich dann aber recht schnell zu strahlenden Sonnenschein.
Ich habe gerade einmal die Hälfte der Dinge geschafft, die ich mir vorgenommen hatte, aber trotzdem war der Tag heute super.

Eigentlich wollte ich mit der Cable Car zu den Botanischen Gärten hochfahren, aber es war ein Cruise Shop in der Stadt. Und das bedeutet: Touristen überall, aber vor allem an den Hauptattraktionen.
Ich habe nur einen Blick auf diese ewig lange Schlange geworfen und dann beschlossen lieber den Weg zu laufen. Aber irgendwann fahre ich noch mal in dieser Cable Car!

Von den Gärten fährt ein kostenloser Shuttle zum Zealandia - ein Vogel Sanktuarium am Rand der Stadt.
Insgesamt 225 Hektar umfasst das Schutzgebiet - gigantisch! Begrenzt durch einen speziell Räuber-sicheren Zaun können sich innerhalb mehr oder weniger bedrohte Vögel in nativem Busch entwickeln.
Ein einstündiger Loopwalk führt durch das Herz an einem Fluss vorbei und bietet alles wichtige in kompakter Form.
Viel interessanter für mich war es jedoch, die anderen, steileren, schwierigeren Wanderwege zu wählen, auf denen nämlich sich sonst keiner verirrt. Dadurch hatte ich die Natur quasi für mich alleine, zumindestens keine Menschen um mich herum.
Denn überall waren Vogelstimmen! Pfeifen, Knarren, sogar Zischen! Das Flattern von schweren Flügeln, dann da ein Rascheln in den Bäumen. Es war wirklich schwierig, die Vögel in dem ganzen Grün zu entdecken und irgendwann habe ich mich dann damit begnügt, nur noch den Stimmen zu lauschen.

Neben Vogel profitieren natürlich auch andere Tiere von den strengen Schutzmaßnahmen. So könnte man auch Geckos und Fröschen nahe kommen und eine kleine Sensations war die Tuatara. Diese Echse ist ein kleiner Dinosaurier, weil sie sich seitdem nicht verändert hat. Die Tiere können über 100 Jahre alt und über einen Meter lang werden.
Kleiner Fun-Fakt für zwischendurch: Die Jungtiere (bis zu 20 Jahre alt) haben eine Art "Drittes Auge" auf der Kopfoberseite. Forscher vermuten, dass dieses auf den Lichteinfall spezialisiert ist und die Echse somit warnt, wenn ein Feind in der Luft nahe ist.
Ansonsten sind die Tuatara aber nicht zu spannend, eigentlich liegen sie nämlich den ganzen Tag nur faul rum. Wer es sich leisten kann...
Mir fehlt noch ein großer Teil des Sanktuarium und weil das Ticket noch für morgen gültig ist, werde ich vermutlich wieder dorthin gehen und einfach - Wandern.

Heute wollte ich aber noch wenigstens eine weitere Attraktion schaffen und die Wahl fiel auf das Parlament.
Ca. 1 Stunde dauert der Weg durch die Botanischen Gärten zu den Parlamentsgebauden und ich beginne, die Gärten zu lieben. So viele Blumen und Farben und Gerüche - ein perfekter Spot für ein Picknick.

Der Parlamentskomplex in Wellington besteht aus vier Gebäuden: eine Bibliothek, das Bowen Haus (so ein hässliches gläserne Hochhaus), das eigentliche Parlamentsgebäude mit dem Repräsentantenhaus und der Exekutivflügel (auch Beehive genannt).
Letzteres ist das Aushängeschild für das Parlament, zu Recht. Das architektonische Meisterwerk ist 72m hoch und beherbergt alle wichtigen Säle und Büros der Abgeordneten. Von dort starten auch alle Führungen, die normale einstündige Führung ist sogar kostenlos.
Sorry guys, aber man dürfte nichts mit rein nehmen: keine Taschen, Handys, Portemonnaie,...
Es war schon ziemlich interessant durch die Räume geführt zu werden und dann noch ein paar lustige Fun Facts abzufassen. Trotzdem würde ich drauf verzichten, euch an dieser Stelle mit allen Informationen zu zu Texten, das wäre dann doch etwas öde.

Und plötzlich war es schon später Nachmittag. Weil ich quasi am anderen Ende der Stadt war, dauerte der Rückweg auch noch etwas länger und meine Füße begannen langsam sich zu beschweren. Höchste Zeit also fürs Sofa!

Was ich morgen mache, weiß ich auch noch nicht, da seid ihr genauso gespannt wie ich. Oder ich vielleicht sogar mehr. Was auch immer. Da müssen wir uns überraschen lassen :) 



PS: Mir gehen langsam die Ideen für kreative Überschriften aus - merkt man das? 

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