Thurids KEAdventure
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Napier - eine Stadt mit Art Decor Touch

Veröffentlicht: 15.12.2018

Mein Tag heute begann früh: um 5 Uhr musste ich mich aus dem Bett quälen, weil mein Host angeboten hatte, mich zu einem Aussichtspunkt zu fahren, um den Sonnenaufgang zu beobachten.

Kann die Sonne nicht etwas später aufgehen?
Naja, grummel, grummel. Wer hat schon gesagt, dass man als Backpacker ein leichtes Leben hätte ;)

Vom Viewpoint hätte man tatsächlich erstmal einen wundervollen Blick auf die zwei Bays neben der Poverty Bay und natürlich auf die Sonne. Pünktlich schob sie sich um 5.37 hinter dem Horizont hoch und es ergaben sich recht hübsche Aufnahmen. Und ich kann behaupten, dass ich sehr nah dran war, den ersten Sonnenaufgang des Tages zu sehen. Der Ort dafür liegt noch weiter im Osten, am Ende des East Capes.

Müde war ich trotzdem.

Danach gab es erstmal Frühstück mit Kaffee und dann ging das übliche Packen los. Sprich: alles in die Rucksäcke stopfen und sich beschweren, dass es immer mehr wird.
Mein Host hat mich dann an den perfekten Spot zum Hitchhiken gefahren, wir haben uns umarmt und dann hieß es wieder: Thumbs up!
Nach 20 Minuten haben mich 2 ehemals Mexikaner, jetzt Neuseeländer, in ihrem Auto mitgenommen. Das hatte in der vergangenen Woche einen heiftgen Schaden und jetzt wollten sie mal zur Probe an einen nahen Strand fahren.

Na super.

Aber beschweren gibt es nicht, also rein da. Üblicher Smalltalk, schnelle Verabschiedung und dann stand ich wieder an der Straße.
Diesmal habe ich aber definitiv mehr Mitleid erregt, denn ich war der prallen Sonne ausgesetzt. Und obwohl kaum jemand sich auf diese Straße verirrte, wurde ich nach 5 Minuten aufgesammelt.
Ein Einheimischer, also Maori, war auf seinem Weg von Gisborne nah Wellington. Da komme ich mit meinen Laschen 220km nicht gegen an, aber immerhin fuhr er direkt an Napier vorbei.
Er hatte einen abenteuerlichen Fahrstil, mir hat es Spaß gemacht, und nach gerad mal guten zwei Stunden war Napier schon in Sicht.
Anscheinend muss ich einen guten Eindruck auf ihn gemacht haben, denn er hat mich wirklich ins Zentner gefahren und mich vor dem Haus abgesetzt.

So langsam gewöhne ich mich daran, ein eigenes Zimmer zu haben, das ist nicht gut. Aber ich wohne jetzt in einer ziemlich hübschen Gegend, die nur durch eine fette Straße gestört wird.
Ins Zentrum ist es ein 15 minütige Fußweg, der Supermarkt liegt gleich auf dem Weg.
Es war 14 Uhr,ich hatte also noch ganz viel Zeit.
Natürlich bin ich 20 Minuten in die falsche Richtung gelaufen, habe also 40 Minuten verschwendet. Was denke ich mir eigentlich immer dabei?
Irgendwie, irgendwann habe ich es dann doch geschafft, den richtigen Weg zu nehmen.
Napier würde 1931 von einem sehr starken Erdbeben erschüttert, das große Teile der damaligen Stadt zerstörte hatte. Es hat auch eine Landmasse emporgehoben, auf der jetzt der Flughafen ist.
Die Stadt wurde dann wieder in dem Art Deco Style aufgebaut und das ist so das Markenzeichen von Napier. Einmal im Jahr findet sogar ein Festival statt, in denen tausende von Menschen mit Kostümen durch Napier pirschen. Wer mag?
Also bin ich so durch die Innenstadt geschleudert und habe festgestellt, dass ich eigentlich gar keine Ahnung hatte, wonach ich Ausschau halten sollte. Peinlich, aber wahr: ich würde ein Art Deco Haus nicht erkennen, wenn ich davor stehen würde.
Deswegen habe ich beschlossen, den kulturellen Stadtbummel auf morgen zu verschieben und mich heute der anderen Seite von Napier zu widmen.

Mein erstes Ziel war wie immer das Visitor Centre. Die Dame hat mich überladen mit Angeboten für Weintouren, Stadttouren, Touren für alles, aber ich war da vermutlich kein guter Kunde.
Stattdessen erkundet ich Napier auf eigene Faust, so wie ich es kenne.
Die Stadt hat eine wunderschöne Waterfront mit einer langen Promenade, auf der man Bummeln kann. Das Meer hat diese Türkise Farbe, die ich so liebe...
Auf dem Weg lagen die "Sunken Gardens" (eing ant normaler Garten, nicht eingesunken), "Pania of the Reef" (I konische Figur, die irgendwas gemacht hat, habe ich selber noch nicht raus gefunden) und eine Aussichtsplattform.
Der beste Blick ergab sich jedoch vom Bluff Hill, mit Sicht auf die ganze Bay.
Danach ging es weiter an der Küste entlang, vorbei an Stränden und Cafés.
Irgendwann kam ich zu einem Gebäude, das man gesehen haben muss, laut der Dame im Visitor Centre. Es scheint wohl markant zu sein und jeder mache ein Foto davon - also habe ich ein Foto gemacht. Ich fand es nicht spektakulär, aber was weiß ich schon?

Auf den Rückweg ging es nur noch durch den Botanischen Garten und zum Supermarkt, denn meine Füße Taten weh. Die neuen Schuhe sind jetzt nicht die allerbesten...
Am Abend hatte ich das Haus sogar für mich allein, weil mein Host auf ein Konzert ging. Zum ersten Mal seit Tagen war ich wirklich allein.
Ihr könnt euch nicht vorstellen, Wei schon das mal wieder war...
Aber ich gehe früh schlafen, denn ich habe ein Schlafdefizit und außerdem morgen viel zu erledigen! 

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