Pinguine in Weihnachtsstimmung

Soll ich euch was beichten: ich weiß immer noch nicht, was das Besondere am Art Deco Style ist...

Aber ist ja auch egal, ich habe heute ja mit dem Aquarium angefangen. Und quasi gleich nachdem ich angekommen und bezahlt hatte, ging auch schon die Fütterung der Pinguine los.

Die sind ja so knuffig!

Die "Little Penguins" sind wirklich winzig und dadurch so süß. Und wenn sie an der Oberfläche schwimmen, planschen sie mit ihren Flügeln... Ich bin dahin geschmolzen.
Im Aquarium werden verletzte und/oder hilfsbedürftige Tiere versorgt, gepflegt und wieder ausgesetzt. Diejenigen Individuen, die aber eine so schlechte Überlebenschance in freier Wildbahn hatten, residieren nun ihr Leben lang im Becken - und das ist kein schlechtes Leben.
Viele sind verwaiste Küken, die anderen haben schwerwiegende Verletzungen erlitten z. B. fehlt zwei Vögel ein Flügel durch ein Fischernetz.
Sie alle haben Namen bekommen und in jedem Monat wird ein besonders frecher und lobenswerter Pinguin gekürt. Niedliche Idee.
Nach der Fütterung habe ich mir dann ganz in Ruhe das Aquarium angeschaut. Die Mitarbeiter müssen wohl voll in Weihnachts Stimmung gewesen sein, denn überall hing Weihnachts Deko und liefen Weihnachtslieder.
Ich habe noch nie Schildkröten angeguckt und dabei "All I want for Christmas".

Das Aquarium selber ist nicht so groß, aber die Liebe zum Detail schlägt alles wieder raus. Außerdem leben auch zwei Kiwis bei ihnen und das spricht ja wohl eindeutig für die Qualität des Aquariums ;)
Am Nachmittag bin ich noch mal in das Aquarium gegangen, um die Haifutterung zu beobachten. Das war ja mal spektakulär! Der Taucher war umringt von Fischen, Rochen, Haien, allem was in diesem Becken schwamm. Schlimmer als Backpacker auf einem All-you-can-eat-Buffet!
Neben mir stand eine Gruppe von deutschen Reisenden, deswegen habe ich mich danach schnell wieder verkrümelt... Germans!
Zwischendurch bin ich durch das Zentrum von Napier geschleudert und habe mir Mühe mit dem Art-Deco-Style gegeben. Hat nicht wirklich funktioniert. Also, man sieht schon, dass die Häuser sehr hübsch sind und eindeutig ein anderer Baustil, aber hätte ich das nicht gewusst...
Wegen des schlechten Gewissens habe ich mir auch noch das Museum angeguckt, vor allem die Ausstellung zum Erdbeben von 1931. Aber im ganz ehrlich zu sein, hat es mich nicht riesig interessiert, genauso wenig wie die Etage zu der Maori Kultur. So langsam weiß ich da nämlich auch Bescheid.
Stattdessen habe ich mich in die Bibliothek verzogen, ein paar Zeitschriften durchblättern, WiFi geschmort und ein paar coole neuseeländische Bücher gefunden (die Reiseführer für Deutschland sind sehr deprimierend für Norddeutsche...).

Ich habe auch einen coolen Laden entdeckt: Possum World. Ich habe ja früher schon mal erwähnt, dass Possums nicht gerade beliebt sind in Neuseeland. Das heist: sie gelten als eine Pest, weil sie die einheimischen Wälder zerstören und die Eier der Vögel fressen. Manchmal auch die Vögel.
Wenn man also ein Possum auf der Straße sieht: Lenkrad fest halten und Gas geben. Ohne Witz.
Das Fell der Possums wird verarbeitet zu ganz unterschiedlichen Sachen: Jacken, Schals, Socken, sogar Unterhosen!

Soll ich euch noch etwas beichten: das ist alles, was ich heute gemacht habe. Irgendwie war mir heute nicht so nach großen Erkundungen, also habe ich mich schon am Nachmittag wieder in das Haus verzogen.
Ich habe YouTube Videos geschaut, ein paar Dinge nachgeguxkt, gelesen... Nehmt es mir nicht übel, aber ich habe diese Pause echt gebraucht.
So albern das auch klingt, man kann nicht jeden Tag etwas total Krasses unternehmen und Neue Dinge sehen und ausprobieren. Manchmal brauche ich halt auch mal einen "normalen" Tag. Und außerdem habe ich Napier für mich abgearbeitet.
Also: Beine hoch, Chillen!
Morgen geht es irgendwie nach Taupo, dann Decke ich mich für die Woche ein und treffe Chiara wieder. Und spätestens Dienstag geht es dann bestimmt wieder voll weiter! Versprochen!