Thurids KEAdventure
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Einführungen verschiedenster Art

Veröffentlicht: 07.09.2018

Die Aucklander haben einen ganz besonderen Grund, Freitagmorgen ungern zur Arbeit zu erscheinen: das Bar Crawling. Für 10$ (ca. 8,50€) erhält man eine Führung durch vier Bars mit jeweils einem Freigetränk. Wer schon mal Feiern war, weiß, was das für ein super Angebot ist - vor allem da ein Bier schon 5-6$ kostet. Außerdem werden in jeder Bar Spiele durchgeführt, bei denen der Gewinner ein Erlebnisgutschein erhielt. Keine Trinkspiele - die sind in Neuseeland verboten, wie ich erfahren habe.

Da mir sowieso langweilig war (hab ich mich schon über Auckland beschwert?), bin ich mit meinen Zimmergenossen mitgegangen. Kann ja nicht schaden…?

Los ging es um 20.30 im “Fat Camel”; bei dem Namen kann ja nichts schiefgehen. Ungefähr 200 Leute quetschten sich in eine ziemlich kleine Bar, mit Freigetränk in der Hand (Bier oder Shots) und bewegten sich zu lauter Musik. Je später der Abend, desto mehr individueller Tanzeinsatz. Das kennt man ja alles.

Nach ca. 1,5 Stunden ging es dann zur nächsten Bar. Stellt euch vor: 200 angetrunken Menschen bewegen sich in einer Phalanx durch die Straßen Aucklands. Ein Bild für die Götter, aber die Bewohner müssen das schon kennen - das Bar Crawling findet jeden (!) Donnerstag statt. Gefühlt habe ich mich wie auf einem Klassenausflug (FSK 18).

Dieses Prozedere ging vier Bars lang, danach hatte man entweder einen Gehörschaden oder man war sturzbesoffen. Spaß hat es irgendwie schon gemacht, aber dann hat es mir auch gereicht.

Schnell ins Hostel, kurz frisch machen und ab ins Bett. Am nächsten Tag hatte ich um 9 Uhr meine Einführungsveranstaltung, also noch drei Stunden Schlaf. Es kann sich ja jeder ausrechnen, wann ich ungefähr wieder zurück war…

Am nächsten Morgen war ich überraschend gut drauf, aber das hielt nur knappe zwei Stunden an. Wie erwartet bot die Einführungsveranstaltung nicht wirklich neue Informationen, trotzdem hat es irgendwie Spaß gemacht zuzuhören. Dann kam aber der Ernst des Lebens. Seufz.

Zuerst Wechsel der SIM-Karte. Ich stand also mit sechs anderen Mädchen an einem Tisch und wir hatten alle keine Ahnung. Mein Vater würde vermutlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber wir waren anfangs echt zu doof. Irgendwann hat es dann so halb funktioniert, da sind wir dann zu sechs in den Vodafone-Laden in der Nähe spaziert. Immerhin war den Verkäufern heute nicht langweilig und ich hab jetzt eine neuseeländische Handynummer.

Die Eröffnung des Bankaccounts war nicht unbedingt leichter und so ganz habe ich das auch immer noch nicht durchblickt, denn ich kann mich nicht Online anmelden. Mysteriös… Aber das wird schon irgendwie.

Aber jetzt wurde es erst richtig doof: Irgendwann will/muss ich ja dann doch mal arbeiten und das hieß, einen CV zu schreiben. Das habe ich mir ein wenig unkomplizierter vorgestellt, aber am Ende habe ich da fast den gesamten Nachmittag dran gesessen. Dann noch passende Jobangebote suchen, jedes mal anschreiben und dann hoffen. Insgesamt habe ich mich an sieben Stellen beworben, ich bete, dass irgendeiner zusagen wird.

Zur Not habe ich mich bei WWOOF angemeldet, muss aber mein Profil noch erstellen. Darauf hatte ich nach fünf Stunden Computer keine Lust mehr.

Das einzige Gute, was heute passiert ist, war eine neue Bekanntschaft, die ich gemacht habe. Lucy heißt die Gute und war mir anfangs sehr unsympathisch (das lag vermutlich daran, dass wir uns beide sehr ähnlich sind). In der Küche haben wir uns wieder getroffen und gemeinsam eine Portion Reis gefuttert. Das verbindet und so sind wir ins Gespräch gekommen.

Lucy ist schon seit zwei Wochen in Auckland (die Arme), weil sie immer noch keinen Job gefunden hat. Das hat mir dann wiederum Angst gemacht. Aber es heißt abwarten und Tee trinken.

Am Wochenende werde ich auf jeden Fall raus in die Natur kommen: Samstag schaue ich mir mit Zimmergenossen die Waiheke Insel vor Auckland an und am Sonntag habe ich mir eine Tour nach Piha gebucht, wo es einen schwarzen Strand geben soll.

Mir ist übrigens aufgefallen, dass ich noch gar kein Bild von unserem Zimmer und der Küche gezeigt habe, was hiermit offiziell nachgeholt wird.

Ich denke, ich werde mich dann Sonntag Abend wieder melden.

Bis dahin schöne Grüße

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