Veröffentlicht: 09.03.2022
Es geht zwar mit etwas weniger Action als gestern, aber dennoch voll bepackt heute weiter. Wir verlassen unsere „Oase“ in Huacachina und machen uns mit einer organisierten Gruppe um 10:00 zuerst nach Ica auf.
Zuerst besuchen wir eine kleine Manufaktur (https://www.tripadvisor.com.pe/Restaurant_Review-g304040-d10110140-Reviews-Tejas_Rosalia-Ica_Ica_Region.html), die über Jahrzehnte eine süße Schweinerei namens Tejas fertigt. Tejas besteht im wesentlichen aus Karamell, Pecan Nüssen und einem Schoko- oder Zuckerguss. Wir bekommen einen kurzen Überblick über die Firmengeschichte und dann gehts daran, dass wir selbst Tejas „produzieren“ und auch fertig verpacken. Zum Abschluss konnten wir (natürlich) noch selbst einkaufen. Als kleine Marketingopfer machen wir das natürlich auch, um die lokale Wirtschaft zu unterstützen und um unseren Zuckerhaushalt für die Reise mit Schweinereien hoch zu halten ;-).
Der Zweite Stopp der Tour rund um die Stadt Ica führte zu einem großen Pisco Produzenten der Region. (https://pisconietto.pe). Bei diesem seit 1856 agierenden Familienunternehmen namens Nietto bekamen wir einen Einblick in den Pisco und dessen Produktionsprozess. Der lustige und längste Part war dann mit einer sehr unterhaltsamen Verkostung diverser Produkte des Hauses gegeben, wo wir neben neuen Geschmäckern diverser Brände auch peruanische Trinksprüche übten. Neben den klassischen Pisco werden auch diverse Liköre und Weine produziert und die ganze Anlage ist so konzipiert, das parallel 6 (groß)Gruppen mit Verkostungen bespaßt werden können und auch eine Bodega zum Essen dabei ist (welche wir gleich für Lunch nutzen). Mehr zum Pisco hatte ich zuletzt aus Lima berichtet - hier nochmals der Link: https://vakantio.de/the-bl/lima-kulinarische-oase-0503
Der eigentliche Plan danach war mit 14:30 weiter nach Nazca aufzubrechen. Jedoch dauert es schließlich bis nach 15:00, bis wir in einem nochmals kleineren Bus (wo wir kurz vor eigentlicher Abfahrt wieder aussteigen und umsteigen mussten, wir rätseln immer noch etwas warum..) weiter kamen. Nach rund 2,5 Stunden Fahrzeit erreichten wir eines der Highlights auf der Strecke, die Nazca Linien. Wir hatten uns Anfangs der Woche dagegen entschieden teuer mit Flugzeug (rund 110€/person) zu überfliegen. So wurde es die„kleine Variante“ via einem Aussichtsturm, von wo aus wir 3 (statt 13) dieser “Linien” (Baum, Eidechse und Hand) sehen konnten. Nach Feedback von anderen PeruHoppern, die wir später in Nacza Stadt trafen und den Überflug gemacht hatten, waren es bei den rund 30 Minuten Flug über alle 13 Linien zwar coole Bilder aber auch sehr turbulent. Abgesehen davon war vor kurzem eines dieser kleinen Flieger mit 7 Touristen abgestürzt, naja nach der Info waren wir eigentlich doppelt froh es beim Aussichtsturm belassen zu haben.
Gegen 19:00 erreichten wir nach wilder Fahrt mit unserem Kleinbus die Stadt Nacza. Die Kleinstadt mit rund 23.000 Einwohner ist touristisch nicht spannend und so spazierten wir einmal die Hauptstraße entlang und beobachteten ein wenig das Treiben am Hauptplatz. In einem netten Lokal hatten wir dann überraschend gutes (und günstiges) Abendessen gemeinsam mit der Kärtnerin Anna, die wir im Laufe des heutigen Tages kennen lernten. Auch sie reist nach Arequipa weiter und ist rund 5 Wochen im Land unterwegs. Um 23:15 starten wir schlussendlich vom Busbahnhof los nach Arequipa. Zu unserer Freude haben wir einen tollen Reisebus bekommen der à la Business Class im Flugzeug wirklich schlafen in Liegeposition ermöglicht. Vor uns liegen rund 11 Stunden Fahrt auf rund 2500 Meter Seehöhe in die zweitgrößte Stadt Perus.
Die täglichen Zwei:
Erkenntnis: Die Nacza Linien erstrecken sich auf über 250 km2 in der Atakama Wüste. Die Linien hängen vielfach zusammen und sind bis zu 10 km lang. Aus den Linien ergeben sich 13 Figuren von Pflanzen, Tieren und Menschen. Was man mittlerweile gesichert weiß ist, dass es sich bei den Linien um das Vermächtnis der Nacza Kultur handelt, die rund 200-800 v.Chr. existierte. Der genaue Zweck der Linien ist heute noch umstritten und es gibt einige Thesen dazu. Der Forschungsarbeiten der deutschen Maria Reiche, die das Wissensfundament legte ist es zu verdanken, dass die Linien heute so gut erhalten sind, nach wie vor intensiv beforscht werden und seit 1994 auch zum Unesco Weltkulturerbe aufgenommen wurden. Oftmals werden die Linien auch als 8tes Weltwunder bezeichnet. Vertiefende Infos finden sich z.B. unter diesem Link https://peru-spezialisten.com/die-nazca-linien-das-achte-weltwunder-der-atakama-wueste-perus/
Glücksmoment: Die Erkenntnis beim Einstieg im Bus, dass wir wirklich Komfort und genug Platz haben, um auf der 11 stündigen Busfahrt auch ein Auge zumachen zu können.