Veröffentlicht: 07.03.2022
Heute stand ein wahrer Genusstag am Programm. Wir hatten uns kurzfristig am Vortag entschlossen, die Hauptstadt Perus aus dem kulinarischen Blickwinkel im Rahmen einer vierstündigen “FoodTour” (https://www.exquisitoperu.com/) kennen zu lernen. Nach einer ruhigen Nacht und kleinen Frühstück machten wir uns auf den Weg zu einem rund 20 minütigen Spaziergang quer durch unseren Bezirk Miraflores in den Nachbarbezirk Barranco zum Treffpunkt.
Um 09:30 trafen wir uns mit unserem Tourguide Lourdes und starteten gemeinsam mit einem deutschen IT Entwickler und einem US-Pärchen zu sechst unsere Genusstour. Beim ersten Stopp in einem wunderschönen Kaffee in einem Innenhof wurde uns die Frühstücks- und Kaffeekultur genauer erklärt. Ähnlich wie in anderen Mittel- und Südamerikanischen Ländern ist auch in Peru das Frühstück eher von geringerer Bedeutung. Fruchtsäfte und eine kleine Süßspeise sind meist ausreichend, Kaffeekonsum (und auch Anbau) spielt keine große Rolle. Gestärkt von zwei Varianten von Empanadas, einem typischen Snack und einem tollen Kaffee auf Eis, ging es weiter.
Der kleine Bezirk Barranco hat sich in den letzten knapp 10 Jahren zu einem kreativen und auch kulinarischen Trendbezirk entwickelt, man findet zahlreiche kleine Lokale und sehr viel Kunst an Hauswänden oder unter Brücken, was den Spaziergang auch für das Auge besonders macht. In einem Schauraum gab uns Lourdes einen Überblick über Früchte, Gemüse und Schokolade des Landes inkl. zahlreichen Kostproben. Die Vielfalt speziell beim Obst durch die vielen klimatischen Zonen im Land (Küsten, Anden, Regenwald) ist beeindruckend.
Beim Blick auf den Pazifik auf einer Terrasse bekommen wir auf der nächsten Station nähere Einblicke zum Thema Mittagessen. Dabei kommen wir auch in den Genuss von “Inka Kola”, das sich geschmacklich am ehesten mit “Hubba Bubba” Kaugummi beschreiben lässt und sehr speziell schmeckt. Mir schmeckts - Kathi nicht. Vertrieben und abgefüllt wird es mittlerweile übrigens auch von der Coca-Cola Company. Peruaner essen übrigens selten vor 13:00 zu Mittag, was wir auch an unserem Lokal merkten, dass um 11:30 leer und beim nochmaligen vorbeigehen um 14:00 Uhr randvoll war. Ceviche (vereinfacht roher Fisch mit Limette, Zwiebel und Mais) ist in Peru quasi die Nationalspeise und war dadurch natürlich auch Teil unserer Tour. Wir bekamen Hintergründe zur Speise und wie diese zubereitet wird. Wichtig, Ceviche wird nur Mittags gegessen, da der Fisch extrem frisch sein muss. Mehr dazu z.B. https://info-peru.de/ceviche-rezept-einfach-zubereiten/ (übrigens generell ein guter Blog zu Peru von einer Deutschen, die mehrere Jahre in Cusco lebte)
Was Ceviche beim Essen ist , ist Pisco Sour als alkoholisches Getränk. Pisco ist ein fermentierter Traubenmost aus der Muskatellertraube. Bei einem über Generationen geführten “urigen” Wirten mixten wir schließlich gemeinsam das Original Pisco Sour Rezept, welches neben Pisco noch Eiklar (macht den Schaum), Limettensaft und Zuckersirup erfordert. Zum Schluss werden noch ein paar Tropfen Angostura Bitter hinzugefügt. Selbst geshaked schmeckts gleich noch besser, ein tolles Getränk meist als Aperitif gereicht. Mehr zum Pisco Sour inkl. Rezept: https://info-peru.de/pisco-sour/ . Zum krönenden Abschluss der Tour führt uns Lourdes, die übrigens auch Deutsch spricht und kurz in Deutschland lebte, um die Sprache zu lernen, noch zu ihrem Lieblingsplatz für gutes Eis. Apfelkuchen, Heidelbeere oder Schokolade, wir waren positiv überrascht wie gut das Eis war, waren wir die letzten Wochen nicht gerade verwöhnt gewesen solches zu finden.
Beim Spaziergang zurück in unser “Hood” entlang der wunderschönen Steilküste beobachteten wir das Treiben von Surfern, Fahrradfahrern (ja es gibt auch hier eigene Fahrradstreifen) und Einheimische, die ihre Freizeit in diversen Grünflächen vertrieben. Im Parque del Amore (Park der Liebe) fanden wir auch einen schönen Fotospot. Heute leider etwas eingeschränkt durch den Nebel, der sich hartnäckig an der Küste hielt und auch für etwas gemäßigtere Temperaturen sorgte. Zurück in unserer Unterkunft hieß es etwas entspannen nach den vielen Eindrücken, am Abend stand nochmals ein spezielles Highlight am Programm.
Wir oder besser gesagt Kathi hatte für uns einen Tisch im Restaurant Maido, die aktuelle #7 der Welt bzw. #2 in Südamerika gebucht. Alle Details dazu finden sich in einem eigenen Beitrag (https://vakantio.de/the-bl/lima-zu-gast-im-maido-top-10-lokal-weltweit ) mit vielen Bildern, aber soviel sei verraten, es war großes Kino und ein absolutes Highlight.
Die täglichen Zwei:
Erkenntnis: Lima hat uns bereits nach 2 Tagen kulinarisch voll überzeugt. Das riesen Angebot an Lokalen, die vielseitige Küche, der aufmerksame Service und die kreativen Umsetzungen und das alles zu vernünftigen Preisen. Kein Wunder das sich der Alltag der Peruaner nur um Essen dreht, hier kann man auch nicht anders. Gut das wir vor dem Rückflug nochmals herkommen..
Glücksmoment(e): Heute waren es wohl einige (kulinarische) Glücksmomente - egal ob Pisco Sour oder das Eis bzw. die Highlights am Abend. Heute wollen wir uns nicht festlegen und sind einfach nur dankbar.