TH auf Reisen
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Leicht geschockt an den Iguazú-Fällen

Veröffentlicht: 12.02.2020

Von Salta aus nahmen wir zum ersten Mal seit unserer Ankunft in Südamerika einen Flug, um eine längere Distanz zu überbrücken. 24 Busfahrt mit drei Mal umsteigen vs. 1,5h Flugzeit für den gleichen Preis - da konnten wir einfach nicht mehr „Nein“ sagen. Unser Ziel war Puerto Iguazú an der Grenze zu Brasilien und Paraguay. Wie der Name schon vermuten lässt kann man von hier aus gut die berühmten Iguazú-Wasserfälle besuchen. Wir hatten hiervon vorab schon einiges sehr positives gehört und die Erwartungen waren dementsprechend hoch. Unsere Erfahrung würde ich letztendlich als positiv mit kleinen Abzügen beschreiben:

Zunächst stellten wir bei unserer Ankunft in Puerto Iguazú fest, dass der Ort an sich relativ verschlafen und uninteressant wirkt. Auch haben wir hier insgesamt die am schlechtesten gelaunten Service-Mitarbeiter auf unserer ganzen bisherigen Reise erlebt - es fing also schon einmal „gut“ an. Die Wasserfälle liegen auf der Grenze von Brasilien und Argentinien und auf beiden Seiten lädt ein Nationalpark zu deren Besichtigung ein. Wir planten also zwei Tagesausflüge hierfür ein und entschieden uns eher intuitiv dafür am ersten Tag auf der argentinischen Seite zu bleiben.

Die Anreise mit dem öffentlichen Bus lief problemlos und wir waren relativ früh (gegen 9 Uhr) am Park. Beim Betreten ebendieses waren wir direkt....irritiert. Das Ganze mutete nämlich weniger wie ein Nationalpark an, sondern eher wie ein Hybrid aus Disneyland und Jurassic Park ohne Dinos: Souvenirshops, Menschenmassen und Hinweisschilder sich zum Bummelzug des Parkes zu bewegen um zu einer der zwei angebotenen Stationen zu gelangen. Ich (Tabea) mag zwar Freizeitparks, aber den Besuch eines der sieben Naturweltwunder unserer Erde hatte ich mir irgendwie etwas anderes vorgestellt. 

Wir fuhren zuerst zum oberen Teil des Parkes, an dem der sogenannte Teufelsschlund zu sehen sein soll und somit die größte herabsausende Wassermasse. Von der Bahnstation ging es im Gänsemarsch mit den restlichen Touristen entlang eines in den Urwald gebauten Pfades. Tim war an diesem Punkt sehr ernüchtert und genervt. Ich konnte dem ganzen zumindest ein positives abgewinnen: ich musste keine Begegnung mit Reptilien fürchten, zu denen ich eine schwierige Beziehung pflege (um es gelinde auszudrücken). Auf dem Weg sahen wir nur einige Vögel und die uns bereits angekündigten Nasenbären, die leider schon sehr an Menschen gewöhnt sind und gerade an den Picknickplätzen recht aggressiv auf Futtersuche gehen. Am Teufelsschlund angekommen waren wir wiederum positiv geschockt von den schier unendlichen Wassermassen, die dort in die Tiefe sausen. Das empor spritzende Wasser war zudem eine willkommene Abkühlung. An dieser Stelle verstanden wir sehr gut, warum diese Attraktion so beliebt und vielfach empfohlen ist. Bilder können diese Eindrücke leider nur bedingt wiedergeben. Auch der restliche Tag auf der argentinischen Seite war von wunderschönen Ausblicken auf unzählige Wasserfälle, die sich um ein Tal verteilen, geprägt. Über zwei längere Rundwege, auf denen sich die Besucherströme auch viel besser verteilten als noch am Morgen, kam man den Wasserfällen sowohl von unten als auch von oben sehr nahe. Wir fuhren durchgeschwitzt und glücklich nach Puerto Iguazú zurück.

Am nächsten Tag hielten wir an unserem Plan fest, auch der brasilianischen Seite einen Besuch abzustatten - auch wenn wir gehört hatten, dass diese mit nur einem viel kürzeren Rundweg aufzuwarten hat. Die Busfahrt inklusive Einreise nach Brasilien verlief problemlos und am Park angekommen begann wieder das Freizeitpark-Prozedere: anstellen, Foto (zwangsweise) aufnehmen lassen, anstellen und ab in einen Shuttle-Bus, der die Besucher zum Pfad führt. Hier ging es abermals in einer Kolonne den ca 1km langen Weg entlang. Dieser führt an der anderen Seite des oben erwähnten Tales entlang und bietet so Aussichten vom Weiten auf die Wasserfälle, welche wir Vortags aus der Nähe betrachtet hatten. Der beliebteste Aussichtspunkt liegt auch hier am Teufelsschlund - nur diesmal eben von der anderen Seite. 

Zusammenfassend würden auch wir die Iguazú-Wasserfälle in jedem Fall empfehlen - besonders dann, wenn man eh schon einmal in der Nähe ist wie es bei uns mehr oder weniger der Fall war. Die argentinische Seite hat uns dabei besser gefallen und hierfür sollte man auch einige Stunden mehr Zeit einplanen als in Brasilien. Beide Perspektiven stellten sich aber als sehenswert heraus und wir würden zu zwei Tagen Iguazú-Wasserfällen raten.


Antworten (4)

Christiane
Hallo ...ich verfolge Euren Weg seid heute und bin an Hand der Fotos schon richtig begeistert. Euch beiden weiterhin viel Spaß bei eurem Tripp. Christiane

Tabea
Herzlich Willkommen auf dem Blog und Danke! Südamerika hat wirklich viel zu bieten.

Britta
Wahnsinns-Fotos!! Es muss wirklich traumhaft sein! Und sicher auch eine ungeheure Lautstärke!!?? Liebe Grüße aus der Heimat!

Tim
Wenn man wirklich nah dran ist, dann hört man schon ein konstantes Rauschen. Ist aber nicht unangenehm. Wenn man es jetzt noch schaffen würde, ohne alle anderen Leute dort zu sein, dann wäre es sogar noch schöner ;-)

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