TEXAS - Ein Monat bei Cowboys, Astronauten und Ölbaronen
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Begegnungen mit der Polizei, Muenster und ein Geburtstagsständchen

Veröffentlicht: 09.02.2021

Dienstag, 20.05.2014

„There’s no water!“ – Die nächste Beschwerde an die Rezeption und das gleich heute um 7.30h! Angeblich ist es ein „city problem“ aber wundersamer Weise geht 10 Minuten nach der Reklamation dann das Wasser doch wieder.  So kann der Geburtstag beginnen, nachdem ich mit einer Tüte Konfetti eine ziemliche Sauerei angerichtet habe...

Beim Frühstück sind wir froh, dass wir gestern bei Walmart waren. Denn heute gibt es nur noch Toast, dafür aber keinen Kaffee allerdings weitere zwei Gäste, die offenbar seit geraumer Zeit auf letzteres warten. Ich gehe los und suche den indischen Rezeptionisten. Nach einigem Klingeln an der Rezeption taucht er auf. Glücklicherweise haben wir eigene Brötchen, cream cheese, Radieschen und Tomaten. Also sind wir in dieser unwirtlichen Bleibe dahingehend autark.

Die Fahrt geht nun Richtung Dallas zurück. Also nach Osten. Die Strecke ist mit 352 Meilen ganz schön happig, aber hier in Amarillo und Umgebung ist es auch nicht wirklich verlockend. Nach 70 Meilen werden die Felder merklich grüner und nach 250 Meilen gibt es wieder Wälder und bunte Wiesen und Mittelstreifen. In der Gegend von Wichita Falls werde ich wegen zu schnellen Fahrens gestoppt. Unser tolles Auto hat nämlich leider keinen Tempomat, was bei Strecken von 250 Meilen, die immer nur geradeaus gehen, auf nahezu autofreien Straßen, schnell mal zu einem Geschwindigkeitsrausch führt…Der Polizist ist allerdings total nett. Er fragt erstmal wie er meinen Führerschein lesen soll und wie man meinen Namen ausspricht. Als klar ist, dass wir aus Germany kommen und sein Vater auch, erzählt er uns, wohin wir unbedingt noch fahren sollen auf dem Weg zum Lake Texoma. Nach Muenster für deutsche Wurst und nach Scotland sollen wir auch fahren, weil es auch deutsch ist (hätte man ja nicht unbedingt vermutet). Er heißt Moer und gibt mir eine Verwarnung, hat meine Daten in seinen Computer gefüttert und ich komme ohne eine Strafzahlung davon. Das hätte jetzt echt viel Zeit gekostet, weil die ja nie bar kassieren.

Keine 1,5 Stunden später werde ich wieder angehalten, weil ich innerhalb einer school zone auf 32mph beschleunigt hatte. Ich habe natürlich die blinkenden Lichter gesehen, bin ordungsgemäß auf 25mph runter und nach dem Zebrastreifen mit den Schülern wieder mäßig schneller gefahren. Was mir nicht klar ist – und was ich nun erklärt bekomme – ist, dass es eine zweite Blinkampel gibt, die erst das Ende der school zone anzeigt. Die stand aber locker 200 Meter von dem Zebrastreifen der Schule entfernt. Nun ja, ich bin die schlecht Englisch sprechende, hilflose alte und ahnungslose deutsche Touristin und habe heute tatsächlich nochmals Glück. Denn dieser Polizist nimmt meine Personalien nicht auf. Hätte er sie in seinem Streifenwagen in seinen Computer eingegeben, hätte er zweifelsohne gesehen, dass ich kurz vorher schon mal zu schnell gefahren bin. Da wäre ich garantiert fällig gewesen. Puh!

In Muenster sehen wir zwar deutsche Namen, aber die German Bakery ist eher eine Tankstelle mit üblichen US-Snacks. 

Ich hole mir einen großen Kaffee und wir fahren weiter, um kurz vor 17.00h dann unser Tagesziel Grandpappy Point zu erreichen. Wir erwischen gerade noch jemanden im Büro, die uns den Schlüssel zur Hütte gibt.

Grandpappy Point Resort

Diese ist nicht sehr gut eingerichtet, die Möbel etwas abgeschabt, kein Tisch vorm Sofa, keine Nachttische, kein Schrank, nicht mal Bügel. Eine Cabin für 4 Personen mit 2 Zimmern, die über 1 Löffel und 3 Gabeln (davon 1 Kindergabel) verfügt, ist schon seltsam. 

Gemütlich ist anders
Das komplette Besteck für eigentlich 4 Personen
Na super - wenn hier 4 Leute wohnen gibt's Wein aus Tassen

Die Plastikteller in Kleinformat, sind zweifach vorhanden, aber es gibt nur 3 Gläser und ebenso viele Kaffeebecher. Vor der Hütte liegen hunderte Kippen zwischen den Kieseln rund um die Sitzgelegenheit. 

Wir schnappen uns den Filtereinsatz der Kaffeemaschine und fahren nach Denison zum Essen, um hinterher Filter und Kaffee zu kaufen. Denison entpuppt sich als menschenleere, gesichtslose Stadt ohne irgendwas, was zum Essen taugt. Wir irren über Straßen und Highways nachc Sherman und finden dank Navi einen Olive Garden. Essen dort gut, werden super nett von Summer bedient, die uns von ihren 3 Monaten in Norwegen vorschwärmt. „I didn’t want to go back home, it was so peaceful“. G. kriegt noch ein Stück Torte mit Kerze plus Ständchen vom Kellner. Wirklich total nett!

Geburtstagsständchen

Wir fahren zu einem Aldi, kaufen dort noch den üblicherweise billigen Käse und Kaffee ein, ich sause schnell bei Walmart rein, um Mineralwasser mit Kohlensäure zu kaufen und auf dem Rückweg überfahre ich noch ein Tier, das durchaus ein Gürteltier (armadillo) gewesen sein könnte. Wir sind um 22h an der Cabin und sitzen noch bis 23h bei einer Flasche Wein draußen. Da sieht man die Kippen wenigstens nicht im Dunkeln.

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