sylvi-goes-newzealand
sylvi-goes-newzealand
vakantio.de/sylvi-goes-newzealand

2.1.2018: Zurück nach Deutschland

Veröffentlicht: 07.01.2018

Heute geht es für Eric zurück in die Heimat. Morgens erhalte ich eine E-Mail, wonach sein Flug sich um eine Stunde verspätet und erst um 15:30 Uhr abhebt. Die Zeit bis dahin wollen wir im "International Antarctic Center" verbringen, was sich praktischerweise direkt am Flughafen befindet. Seit Herausgabe meines Lonely Planet ist der Eintrittspreis erheblich in die Höhe geschnellt. 59 NZD sind happig, aber darüber macht man sich im Urlaub nicht allzu lange Gedanken.

Wir kommen gerade recht, um der Fütterung der Zwergpinguine beizuwohnen. Einige bebetteln die Pflegerin kaum, dass sie das Gehege betreten hat, andere trauen sich nicht so recht und pirschen sich vorsichtig an oder verzichten in Ermangelung an Appetit gänzlich auf die Mahlzeit. Wir freuen uns über ein Wiedersehen mit diesen drolligen Kerlchen und dass wir sie nochmal vor die Kameralinse bekommen. Auf Infotafeln wird jeder einzelne mit Namen, Charaktereigenschaften und persönlicher Geschichte vorgestellt.

Darüber hinaus geben Bilder und Schautafeln Einblick in das Leben und Arbeiten im Basislager in der Antarktis. Mich fröstelt es schon nur beim Hingucken. Sogar in einem Hägglund (Geländefahrzeug mit Kettenlaufwerk) dürfen wir mitfahren. Hierfür wurde eigens ein Parcours angelegt, wo wir u.a. über Reifen und im Wasser liegende Baumstämme fahren sowie steile Rampen bezwingen und uns runterzu festhalten müssen, um nicht vornüber zu fallen. Ein Spaß für die Bandscheiben. In einem Kälteraum wiederum erleben wir bei -8°C einen Frühlingstag in der Antarktis. Den arktischen Sturm und das 4D Kino lassen wir aus, schauen dafür aber einen Film mit fesselnden Landschaftsaufnahmen, die größtenteils aus der Luft aufgenommen wurden.

Zu guter Letzt gucken wir noch bei den Huskys vorbei, die hier in der sengenden Hitze als Kuscheltier ausharren müssen, weshalb ich auch die Einladung zum Streicheln höflich ablehne. Das wäre bestimmt ein gefundenes Fressen für PETA.

Zurück am Auto trennen sich schweren Herzens unsere Wege. Eric läuft die paar Meter bis zum Terminal, so können wir uns mehr Zeit für die Verabschiedung nehmen und müssen uns an der "Drop off only" Zone nicht beeilen. Die Kurzzeitparkplätze befinden sich quasi über die Straße und sind somit die Mehraufwendung nicht wert. Ein letztes Mal winken, bevor Eric außer Sichtweite gerät. Ab jetzt durchstreife ich Neuseeland wieder als einsame Wölfin *Aruuuuuu*.

Eigentlich habe ich für Christchurch noch zwei Walks auf meiner Liste und das Wetter ist fantastisch (fast schon zu heiß), doch ich entscheide mich trotzdem fürs Weiterfahren. Vorrangig weil die Wanderungen an der malerischen Küste entlang führen, doch ich habe den Anblick in den letzten Tagen so oft und lange genießen dürfen, dass ich erstmal Abstand davon brauche, um ihn wieder schätzen zu können.

Mein nächstes Etappenziel heißt Hanmer Springs und ist mir bis dato nicht von meinen anderen Neuseelandreisen bekannt. Das erste Hostel in Hanmer Springs, welches ich anrufe, ist voll; beim zweiten ergattere ich ein Bett im 5-Bettzimmer.

Der Highway nach Hanmer Springs verläuft die meiste Zeit schnurgerade und lädt zum flotten Befahren ein. Doch sollte man sich nicht dazu verleiten lassen, schneller als die erlaubten 100 km/h unterwegs zu sein, denn das weiß auch die Polizei und steht einmal versteckt hinter einer Kurve und dann nochmal kurz vorm Ortseingang.

Der Wetterbericht hatte zum Glück Unrecht. Eigentlich war ab heute für die nächsten 4 oder 5 Tage Regen, teils sogar mit Gewitter, angesagt. Doch ich erreiche Hanmer Springs bei lediglich leichter Bewölkung.

Nach dem Check-in mache ich mir die Sonnenstunden gleich zunutze und stiefel zum einzigen Punkt auf meiner Sightseeingliste. Der Colonical Hill Walk führt eine knappe halbe Stunde sanft bergauf. Oben angekommen blickt man über Hanmer Springs und die Berge im Hintergrund. Würden sie nicht die Kulisse ummanteln, könnte man sich auch glatt irgendwo in der Heimat wähnen.

Nach einem kurzen Stadtrundgang geht's zum Salat schnippeln ins Hostel, wo ich sehr nett mit einem Niederländer und einem Neuseeländer ins Plaudern komme.

Die Nacht verbringe ich als einzige Frau im voll belegten 6-Bettzimmer. Bei einem so hohen Männeranteil war es klar, dass mindestens einer davon schnarchen würde und so war es auch. 

Antworten (1)

Matthias
Das heulen als einsame Wölfin musst du hoffentlich nicht all zu oft machen 😁

Neuseeland
Reiseberichte Neuseeland