Ruta 40 schlägt zu

Wir sind am Dienstag, 11.02. nach El Calafate am Lago Argentina aufgebrochen. Von den anvisierten 335 Km sind 65 Km Schotterpiste. Diese Schotterpisten muss man sich wie folgt vorstellen. Man hat Spurrillen von den Autos und LKWs, ansonsten Schotteranhäufungen von bis zu 20 cm Höhe. Man muss mit dem Motorrad versuchen in diesen Spurrillen zu fahren, kommt man da raus und in den Schotter rein, haut es einen fast immer um. Je schneller man fährt, desto eher. Von den oben genannten 65 Km, waren 40 einigermaßen easy zu fahren, die anderen 25 waren übelste Strecke. Da ja am Vortag Celestino seinen Sturz hatte, fuhr Norbert das Bike. Genau in so einem Extrem-Schotterbereich ist er gestürzt und fiel auch erst mal aus, da er trotz Helm unterm linken Auge eine Risswunde hatte, der kleine Finger geschwollen und Abschürfungen am Spann. Jetzt hat Isabella übernommen, ebenfalls Ausfall nach 2 Stürzen, da Schulterprobleme, was sich im Nachhinein als Schlüsselbeinbruch herausgestellt hat. Ab diesem Zeitpunkt hat Gabriele Orlini, unser Medienchef, übernommen und gezeigt, dass er auch das kann. Im Nachhinein habe ich mir erzählen lassen, dass er schon Motorradrennen gefahren ist und in dem Bereich auch schon Preise gewonnen hat. Auch Ecki und mich hat es dann erwischt. Allerdings relativ harmlos, unsere Maschinen stürzten bei geringer Geschwindigkeit mal auf die Seite. Uns und den Bikes war nichts passiert. Nachdem wir dann kurz vor El Calafate von einem dortigen Vertreter des Interpolbüros abgeholt wurden, habe ich am Ortseingang von El Calafate ein Schlagloch übersehen und mir die Vorderradfelge so beschädigt, dass die BMW erst mal nicht fahrbereit ist. Sie wurde nach Entladung eines der Vans eingeladen und zu unserem Übernachtungsplatz, einem Feuerwehrgerätehaus, gebracht. Am Mittwoch haben wir BMW in Buenos Aires kontaktiert. Die hätten uns eine Felge senden können, die technisch zwar gepasst hätte, aber nicht die gleiche Bauweise wie die aktuelle hat. Dafür wollten sie dann sage und schreibe 3000 Dollar haben, ein Schnäppchen also. Wir haben natürlich dankend abgelehnt. Objektiv muss man natürlich dazu sagen, dass die Importzölle in Argentinien riesig sind. Eine neue BMW 1200 GS kostet hier umgerechnet ca. 45000 Euro. Deshalb auch das Brumborium bei der Zollauslösung unserer Bikes in Valparaiso. Jetzt haben wir die Felge, exakt wie die jetzige, in Rom bestellt für 840 Euro + Versand und Zoll hier in Argentinien. Wir senden sie an das Interpolbüro in Rio Gallegos, in der Hoffnung, dann vielleicht keinen Zoll zu zahlen. Mal schauen. Der Transport soll ca. 5 Tage dauern. Bis dahin steht die BMW dann in Rio Gallegos, da wir auf dem Weg nach Feuerland dort vorbei müssen. Auf dem Rückweg nach Norden, holen wir sie dann dort wieder ab, mit dem neuen Rad. In dieser Zeit fahre ich mit im Van oder löse mal jemand beim Motorradfahren ab. Sonst war der Mittwoch zur freien Verfügung. Wir waren mal in der Stadt, Geld tauschen usw. Marco unser Schrauber hat die Maschine von Celestino soweit wieder zusammengeflickt, dass sie wieder super aussieht. Den Windschild hat mit kleinen Kabelbindern zusammengeflickt. Ein defekter  Spiegel bekam einen maßgeschneiderten Spiegeleinsatz in einer Glaserei, für umgerechnet 4 Euro. Am Mittwoch Abend waren wir dann noch bei der örtlichen Polizei zum Essen eingeladen.