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Ausflug zum Schicksalsberg! - Tongariro

Veröffentlicht: 22.11.2017

19/11 - 23/11

Mit der Fähre setzten wir von der Süd- auf die Nordinsel über. Von Picton ging es nach Wellington. Ich hatte eigentlich nicht vor, mich näher mit den Großstädten in Neuseeland zu beschäftigen, aber Emi wollte einen kurzen Zwischenstopp in der Hauptstadt einlegen, bevor wir weiter gegen Norden fuhren.



In Wellington hatten wir also einen ganzen Tag zur Verfügung. Vormittags machten wir einen gemütlichen Spaziergang auf den Mount Victoria, der eine gute Aussicht auf die Stadt, den Flughafen (hier kann man extrem gut Start und Landung beobachten) und den Hafen bietet.



Danach gings weiter auf die Cuba Street in ein Café. Neben Kaffeetrinken beschäftigten wir uns mit dem Beobachten von vorbeigehenden Leuten. Da hatte man in Wellington einiges zu tun - Hipster sein ist hier grad ziemlich hip. Es gibt auch einige Second Hand-Läden, in denen man um unverschämt hohe Preise altes, gebrauchtes Gewand kaufen kann, das selbst in den 70er und 80er Jahren modisch durchgefallen wäre.

Die Stadt hat mich dann doch noch positiv überrascht, als wir an der Hafenpromenade entlang spaziert sind. Hier gibt es einige hippe Lokale umgeben von künstlerischer Architektur und unglaublich viele Freizeitsportler.





Unsere Unterkunft in Wellington war leider nicht die Beste, um es milde auszudrücken. Die Küche war dreckig und überhaupt nicht ausgestattet und in unserem fensterlosen Zimmer hatte man das Gefühl, man schläft in einem Bürokomplex. Das einzig Positive war, dass wir kostenlosen Eintritt zum Fitnessstudio um die Ecke bekamen. Dort verbrachten wir unseren Nachmittag mit Ausdauer- und Krafttraining und verdienten uns die Burger zum Abendessen.


Nach dem kurzen Städtetrip fuhren wir zu unserem eigentlichen Ziel, dem kleinen Ort Turangi nahe dem Tongariro Nationalpark. In diese Gegend kommt so gut wie jeder Tourist, um das Tongariro Alpine Crossing zu unternehmen. Dabei handelt es sich um eine ca. 20 km lange Tageswanderung durch Vulkanlandschaft. Besonders beliebt ist die Wanderung aber deshalb, weil man beim Mount Ngauruhoe - einem Vulkan, der besser unter dem Namen Schicksalsberg (Mount Doom) aus "Herr der Ringe" bekannt ist - vorbeikommt.





Die Wanderung führt nur in eine Richtung, weshalb man am besten das Auto am Endpunkt abstellt und sich ein Shuttleservice zum Anfangspunkt organisiert. Der Manager in unserem Hostel war sehr bedacht darauf, dass sich seine Gäste untereinander organisieren und sich so die Transportkosten sparen. Grundsätzlich ein löblicher Gedanke...in unserem Fall hat es allerdings dazu geführt, dass wir einen jungen Franzosen mitnehmen mussten, der kaum ein Wort Englisch sprach. Offensichtlich wollte er aber trotz Kommunikationsschwierigkeiten die Wanderung nicht alleine unternehmen, dadurch hatten wir die ganze Zeit über einen stummen Franzosen im Nacken, der uns auf Schritt und Tritt folgte. Emi versuchte es immer wieder einmal, mit ihm ein bisschen Smalltalk zu führen, hatte aber leider wenig Erfolg. Nach der 6-stündigen Wanderung hat er sich dann mit einem "Ok, senk you!" verabschiedet und ward nicht mehr gesehen - seinen Anteil an den Shuttlekosten konnten wir uns aufzeichnen...


Die Wanderung selbst war mit 8 Stunden angeschrieben, gebraucht haben wir schlussendlich 6. Die erste Hälfte der Wanderung ging es auf den höchsten Punkt mit 1.886 Metern, wo man einen sehr guten Ausblick auf den Schicksalsberg hat. Danach ging es über einen steilen Schotterhang wieder hinab - das war eine ziemliche Rutschpartie! Bei der Wanderung ins Tal konnte man noch einige Kraterseen (Emerald Lakes) und Rauchschwaden bewundern, immer wieder einem bedrohlich dumpfen Donnern lauschen oder einfach das Schwefelaroma genießen.







Nach der Wanderung waren wir dann ziemlich erschöpft. Zurück im Hostel fiel Emi sofort in einen komatösen Zustand. Die Fitnesseinheit aus Wellington hing uns auch noch ein wenig nach. Den restlichen Abend genehmigten wir uns ein ausgiebiges Abendessen, isothonische Getränke in Form von Bier und dringend notwendige Regeneration. Ich habe noch einem mexikanischen Autostopper eine Fahrt zum Supermarkt spendiert, da er nach zwei kleinen Thunfischdosen klarerweise noch immer Hunger litt und mir irgendwie leid tat - wir hatten an diesem Tag ja offensichtlich die Spendierhosen an! :)


Fazit:

Für unsere letzte Wandereinheit in Neuseeland war das Tongariro Alpine Crossing eine ausgezeichnete Wahl. Die Vulkanlandschaft war im Gegensatz zur Alpenlandschaft auf der Südinsel auch eine willkommene Abwechslung. Ich frage mich allerdings, wie beliebt diese Wanderung war, bevor die Landschaft als Filmkulisse für Peter Jackson's Trilogie gedient hat...
Ich finde es aber ausgesprochen angenehm, dass Neuseeland überhaupt keine Anstrengung unternimmt, aus der Bekanntheit durch "Herr der Ringe" Profit zu schlagen. Es wird eher versucht, die Zahl der Wanderer zu dezimieren. In erster Linie steht scheinbar immer die Erhaltung der Natur!


Hasta pronto!

E&L


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