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Unser 3.Wwoof bei Birgit, Paul & Lennart in Napier (11.11. - 21.11.16)

Veröffentlicht: 01.01.2017

Nachdem wir Taupo mit gemischten Gefühlen verließen, machten wir uns auf den Weg nach Napier, wo wir ab dem Elften den nächsten Wwoof antreten wollten. Da wir Gilly und Brian aber schon am 10.11. verließen quartierten wir uns für eine Nacht in ein Hostel ein.

Am nächsten Tag fuhren wir motiviert los, immer weiter in die hügelige Landschaft hinein, bis wir das von unseren Gastgebern beschriebene Gate erreichten. Jana hatte es schon vermutet und lag damit richtig, Birgit ist uns die letzten Meter hinterhergefahren und begrüßte uns herzlich. Nachdem wir den steilen, kiesigen Berg hoch zum Haus gefahren sind wurde uns unsere eigene kleine Unterkunft mit einem Bad und einem Doppelbett gezeigt und wir lernten Birgits Sohn Lennart kennen.

Dann gab es Lunch mit selbstgebackenen Brötchen und wir erfuhren, dass heute unser erster Arbeitstag sein sollte, deshalb wurden mit Harken, Gummistiefeln, Hüten und riesigen Beuteln ausgestattet. Unsere Aufgabe war es nämlich, das gemähte Gras vom Hang hinterm Haus aufzuharken und in die Beutel zu verstauen.
Klingt erstmal nach einer sehr einfachen und nicht allzu anstrengenden Aufgabe, allerdings machten der steile Hang und die viel zu großen Gummistiefel die sichere Fortbewegung zu einer reinen Glückssache.

Nach vier Stunden und einem halb geharkten Hang durften wir dann aber wieder ebenen Boden betreten und bekamen ein leckeres Abendessen serviert, bei dem wir dann auch den letzten Mitbewohner dieses Hauses kennenlernten: Birgits Mann Paul.

Bevor wir anfingen zu arbeiten gab es tags drauf ein gemütliches Frühstück mit frischgebackenen Brötchen und Enteneiern, dann beendeten wir die Arbeit am Hang und hackten Disteln, das ganze machten wir acht Stunden lang, um uns einen freien Tag zu verdienen. Abends fielen wir dann auch dementsprechend erschöpft ins Bett.

Den 13.11. verbrachten wir morgens mit arbeiten, nachmittags durften wir dann mitkommen zum Barbecue der Nachbarn, wo wir typisch neuseeländisches Essen vom Grill kennenlernten und Smalltalk mit einigen Nachbarn halten konnten.

Am nächsten Morgen guckten wir routinemäßig zu allererst auf unsere Handys und stellten schockiert fest, dass unsere Familien und Freunde uns mit besorgten Nachrichten bombadiert hatten. Schnell fanden wir dann heraus, dass es in der Nacht ein Erdbeben gegeben hatte und immer noch vor einem Tsunami gewarnt wurde. Wir waren zwar zeitgleich in der Nacht aufgewacht, dachten aber es wäre Sturm draußen und sind deshalb direkt wieder eingeschlafen.
Nachdem wir allen ein Lebenszeichen sendeten und sie wenigstens ein bisschen beruhigen konnten, gingen wir rüber ins Haus zum Frühstück und sprachen mit unserer Gastfamilie über die Ereignisse der letzten Nacht. Dabei erfuhren wir, dass das Epizentrum in dem Städtchen Kaikoura auf der Südinsel lag und dieses vollkommen zerstört sei. Napier und damit auch unser momentanes Zuhause wurde aber nicht beschädigt.
Die Tsunami-Warnung wurde bald wieder aufgehoben, weswegen Jana und ich nach der Arbeit im Garten beschlossen, zu den nicht weit entfernten Te Ana Falls zu fahren. Dort konnten wir ein bisschen abschalten von dem morgigen Schock und die Aussicht genießen.




Die nächsten zwei Tage arbeiteten wir morgens routinemäßig im Garten und verbrachten die Nachmittage mit Lennart, gemeinsam spielten wir 'Ligretto', 'Mein neues Leben' und 'Monopoli' und lernten uns ein bisschen besser kennen.

Am nächsten Morgen begannen wir, den Hühnerauslauf zu harken, wurden dann aber vom Regen überrascht, sodass wir unsere Arbeit hier abbrachen und anfingen, die Küche zu säubern. Danach fuhren wir in die Stadt und spielten abends eine Runde 'Phase 10' mit Lennart.

Den 18.11. verbrachten wir morgens mit Küche-Putzen, danach fuhren wir ins National Aquarium of New Zealand und sahen neben zahlreichen Fischarten und einer Ausstellung über Erdbeben, Tsunamis und Vulkane zum ersten Mal Kiwi-Vögel und Pinguine.


Am nächsten Tag arbeiteten wir morgens in der prallen Hitze, irgendwann kam Birgit dann heruntergefahren und wir machten verrückterweise Lunch im Hühnerauslauf. Nachmittags bekamen wir angeboten mit auf einen Geburtstag zu kommen, wir planten allerdings stattdessen unsere Reise weiter und kochten abends Nudeln für uns zwei. Als Birgit und Paul wieder nach Hause kamen, setzten sie sich zu uns, verrieten uns ihre persönlichen Insider in Neuseeland und erzählten über ihr erstes Kennenlernen, dabei tranken wir sehr leckeren Wein.


Unser letzter Tag in Napier war unser freier Tag, an dem wir eigentlich mit der ganzen Familie aufs Meer fahren wollten, allerdings war es zu windig. Stattdessen fuhren Birgit und Paul mit uns zu Hot Pools mitten in den Bergen und an einen Fluss, auf dem Rückweg bekamen wir die Gelegenheit beim original Kiwi-Schafescheren zuzugucken. Abends aßen wir gemeinsam selbstgebackenen Flammkuchen und spielten das letzte Mal mit Lennart 'Scotland Yart'.





Am Abfahrtstag packten wir morgens unsere Sachen, frühstückten, machten die Hütte sauber und verabschiedeten uns von Birgit und Lennart (Paul war schon bei der Arbeit), bevor wir Napier verließen. Die Zeit bei Birgit und Paul war eine der besten Wwoof-Erfahrungen bisher. Und auch wenn wir wirklich hart arbeiten mussten, waren wir ein bisschen traurig diese tolle Familie zu verlassen, freuten uns aber gleichzeitig auch schon auf die nächsten freien Tage.

Jasmin


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