Kakadu Tag 5: Yurmikmik Walk und Weiterfahrt

An unserem letzten Tag im Kakadu Nationalpark sind wir wie jeden Morgen von der Sonne geweckt worden und dann um halb 8 aufgestanden. Viel später sollte man auch nicht aufstehen, da es dann ziemlich schnell sehr heiß wird. Um 9 hält man die pralle Sonne schon fast nicht mehr aus und dann ist frühstücken und zusammenpacken nicht mehr so angenehm.

Nachdem wir unser Zeug wieder gut verstaut hatten sind wir losgefahren. Nach ca. 20 km auf der unsealed road in Richtung Hauptstraße haben wir dann nochmal angehalten, weil es dort ein paar schöne Walks geben sollte. Wir haben uns dann für den zweitkürzesten entschieden, der ungefähr 5 km lang war. Es gab dann noch andere Routen, die teilweise so lang waren, dass man sie über Nacht machen müsste und dafür auch eine Erlaubnis braucht. Die Routen sind dann auch nicht mehr beschildert bzw. markiert, sodass man auch eine Karte und einen Kompass mitnehmen sollte. So wandererfahren haben wir uns dann noch nicht gefühlt, um sowas zu probieren :D

Wir sind dann gemütlich durch die Woodlands gelaufen und nach kurzer Zeit auch schon am Lookout angekommen. War gar nicht so weit wie wir gedacht hatten. Das mit den Entfernungsangaben ist im Park aber auch nicht so genau zu nehmen. Auf jedem Schild und jeder Karte steht eine andere Zahl für die gleiche Strecke :D

Oben am Lookout hatten wir nochmal einen sehr schönen Blick und konnten ihn im Schatten eines Baumes genießen. Dann sind wir wieder zurückgegangen. Auf dem Rückweg haben wir dann einen Schockmoment erlebt: Wir laufen auf dem Weg und plötzlich sehe ich ca. 50 Meter entfernt einen Büffel im seichten Wasser stehen. Man mag ja denken, dass das cool und kein Problem ist, aber faktisch sind Büffel mit die gefährlichsten Tiere in Australien. Und ich hätte auch wirklich keine Lust zu erleben, wie ein Büffel mit seinen Hörnern voraus auf dich zustürmt. Also sind wir stehengeblieben und haben uns ruhig verhalten. Der Büffel hat uns aber bemerkt und uns angestarrt. Dann ist er ganz plötzlich und für diesen Körper sehr behände aus dem Fluss ans höhergelegene Ufer gesprungen und ein Stück durch den Wald gerannt. Da hab ich mir gedacht, dass es vielleicht doch besser wäre, wenn wir wieder die Felsen zum Lookout hochgehen, weil der Büffel da wahrscheinlich nicht so leicht hochkommt. Das haben wir dann gemacht. Nach kurzem Warten sind wir den Weg zurückgegangen und haben Ausschau gehalten. Gott sei Dank ist uns der Büffel nicht nochmal begegnet und wir sind heil wieder am Auto angekommen.

Auf der weiteren Fahrt haben wir am Infopoint in der Nähe vom Mary River Roadhouse am südlichen Eingang des Parks gehalten und unser Mittagessen gegessen. Dort haben wir auch den wirklich fancy Bus gesehen, der auf einem der Bilder zu sehen ist. Sehr cool bemalt.

Unsere nächste Station war dann Pine Creek. Da haben wir gedacht, dass wir vielleicht irgendwas Cooles anschauen können, weil diese Stadt in den Reiseführern drinsteht und eine Geschichte in Bezug auf Goldsuche und andere Bodenschätze hat. Aber irgendwie hat uns das nicht so umgehauen und einmal durchfahren hat schon gereicht :D Nicht mal ein Eis haben wir bekommen, weil dieses Restaurant/Imbiss grade geschlossen hatte. Richtiges Outback-Dorf!

Also sind wir direkt weiter nach Katherine gefahren. Das liegt ungefähr 320 km südlich von Darwin. Aber wir sind mit der Fahrt zum und durch den Kakadu Nationalpark über 900 km gefahren. Das haben wir am Auto gestoppt. Schon ziemlich viel eigentlich :D

In Katherine haben wir uns dann erstmal einen Campingplatz gesucht. Dazu haben wir die App Wikicamps benutzt. Da werden alle Campingplätze mit ihrer Ausstattung in der Umgebung angezeigt und Nutzer können Kommentare dazu machen und schreiben wie viel ein Platz dort kostet. Da haben wir uns dann für den billigsten entschieden und sind dort hingefahren. Erster Eindruck: Schrottplatz :D Wir haben dann rausgefunden, dass dieser „Campingplatz“ von einem Ehepaar betrieben wird, das direkt da wohnt und wo er anscheinend gerne bastelt. Das Office war dann ihr Wohnzimmer und die Camp Kitchen die Terrasse ihres Hauses, wo es Grills und mehrere Gartentische gab. Schon etwas gewöhnungsbedürftig! Dafür haben wir für einen unpowerd site zu zweit auch nur 20$ gezahlt. Das ist echt wenig. So richtig in Plätze aufgeteilt war die Fläche des Campingplatzes dann aber auch nicht. Wir standen zwischen einem Grasplatz an der Straße und einem Dauercamper-Haus auf der anderen Seite. Die sanitären Anlagen waren ziemlich weit weg, es gab kein Klopapier und die Türschlösser dort haben wir irgendwie nicht so ganz kapiert. Außerdem hab ich dort auf dem Klo meine erste richtig große Spinne in Australien gesehen (Durchmesser ca. 10 cm). Wir haben dann auch schon gemerkt, dass auf diesem Campingplatz seehr viele Dauercamper sind. Teilweise sah das echt heruntergekommen aus. Aber wenigstens war unser Platz schattig und wir konnten den Barbecue-Grill benutzen. Dafür haben wir dann auch nochmal extra Fleisch eingekauft und das zusammen mit Zucchini und Paprika gegrillt. Dazu gab’s noch Baguette. Das war vielleicht ein leckeres Essen!! Haben wir uns echt mal wieder verdient.

Beim Abendessen saßen dann auch noch zwei andere Mädels am Tisch, mit denen wir uns sehr nett unterhalten haben. Die eine kommt aus UK und die andere aus Israel und sie reisen zusammen rum. Weil sie grade vom Uluru kamen und wir aus Darwin bzw. dem Kakadu und wir jeweils in die andere Richtung weiterfahren wollten, konnten wir uns gut über unsere Erfahrungen austauschen. Wir saßen dann noch den ganzen Abend zusammen und auch am nächsten Morgen haben wir noch zusammen gefrühstückt. Das war total schön, weil das ja mein Geburtstag war. So hatte ich ein paar Leute, die mir gratuliert haben :) Weil wir tags zuvor ja auch wieder einkaufen konnten, haben wir uns ein richtig gutes Frühstück mit Saft, frischem Brot und Erdbeeren gönnen können. Sehr lecker!

Wie es dann in Katherine weiterging und wie mein Geburtstag war, schreibe ich im nächsten Blogeintrag :)