Whistler und Umgebung

Für einige Stunden waren wir in Whistler, dem Ort der olympischen Winterspiele 2010. Das ist ein sehr schönes kleines Städtchen mit einer echten Fußgängerzone. Natürlich haben wir die Medal-Plaza besucht, das ist heute ein Park in der Stadt. 

Dann noch etwas Kultur. Wir hatten Glück, denn gestern war der Tag der indigenen Menschen. Und somit im Squamish Lil'wat Cultural Centre richtig was los. Die beiden Stämme haben sich zusammen getan, damit sie ihre Anliegen besser durchsetzen können. Insgesamt hat man in Kanada sowieso das Gefühl, dass die „First Nation“ hier ernstgenommen wird (anders als in den USA). Das neue Museum und Kulturzentrum ist sehr schön gebaut, hat diverse Ausstellungsräume, aber auch viel Platz für die beiden Stämme, um das Zentrum zu nutzen, für Tanz, Kunst, Versammlungen etc.  Man merkt, dass es lebendige Kulturen sind. Auch sind viele Ausstellungsstücke wenige Jahre alt, z.B. Masken, die Kleidung, die Kanus etc. Wir sahen traditionelle Tänze, hörten alte Lieder und es gab noch eine Führung. 

Die Stämme bemühen sich auch heute darum, ihren Kindern ein gutes Verhältnis zur Natur zu vermitteln. So ist eines der seit Jahrhunderten gepflegten Handwerke das Flechten von Körben und Hüten aus der inneren Rinde der Zedern. Die ist wasserdicht. Wenn man in den Wald geht und einen Baum auswählt, von dem man die Rinde abschälen kann, dann gibt es eine Regel: wenn man den Baum umfasst und die Finger sich berühren, dann darf eine Handbreit nehmen. Ist der Baum dicker, darf man 2 Handbreit nehmen. So stirbt der Baum nicht ab und wächst weiter. 

Aus der Wolle der Bergziegen macht man traditionelle Umhänge, die von den Häuptlingen und Ältesten zu besonderen Anlässen getragen und von Generation zu Generation weitergegeben werden. 

Nach diesen interessanten Einblicken ging es noch ein wenig weiter auf dem Weg zum nächsten Motel. Und dann fährt man hier einfach vorbei an Wasserfällen, Seen, Wäldern, Bergen. Kein Nationalpark, einfach rechts und links der Straße. Traumhaft schön!