SaJu2018
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Lake O’Hara und Emerald Lake

Veröffentlicht: 26.06.2018

Vor einigen Wochen hatte ich gelesen, dass man im Yoho Nationalpark zu einem See wandern kann, den nur wenige Personen besuchen (können). Man kann als Wanderer oder Camper einen Bus reservieren, ca. 60 Plätze, der einen zum See bringt. Die Plätze sind für den ganzen Sommer ca. 5 Minuten nach Freigabe der Reservierungsmöglichkeit ausgebucht. Man kann auch in einer Lodge oder einem kleinen Ferienhäuschen am See wohnen, dann kann man auch mit dem Bus fahren. Die Nacht kostet schlappe 995 (kanadische) Dollar, mind. 2 Nächte muss man bleiben. Immerhin incl. Vollpension. Ein echtes Schnäppchen 💰💰💰 Teuer stört hier aber keinen, es gibt genug reiche Asiaten, die Zimmer sind also auch sofort ausgebucht. 

Dritte Möglichkeit, den See zu sehen: hinwandern. Das ist freigegeben, wer Lust hat, kann das machen. Radfahren z.B. ist nicht erlaubt, nur laufen. Irgendwie hatte sich mir dieser See in den Kopf gesetzt. Die Berichte über die Wanderung, die ich vorab gelesen hatte, klangen auch alle ganz gut. Stetig leicht bergauf, das müsste doch machbar sein. Außerdem gibt es die Möglichkeit, mit dem Bus zurückzufahren, wenn er nicht ausreserviert ist. Da hier die Hauptsaison noch nicht begonnen hat, waren wir zuversichtlich. Und wenn kein Platz frei ist, muss man halt wieder zurück laufen. Dann geht es ja nur noch bergab... ⛰🏔🚶🏻‍♀️ Die Dame im Visitor Center schaute Sandra und mich zwar schon zweifelnd an, als wir von dem Plan erzählten, aber ich machte mir da keine Gedanken. Zu Beginn des Wegs stehen schon diverse Warnschilder: der Weg sei lang, das Wetter könne umschlagen, man müsse damit rechnen, auch zurück laufen zu müssen. Los ging’s. Die ersten 4 km voll im Plan, eine Stunde. Von stetig leicht bergauf konnte aber da schon keine Rede sein. Rauf, runter, mal mehr mal weniger steil. Die 11 km zogen sich doch schließlich noch ganz schön hin, der km-Schnitt war nicht zu halten, was aber an mir schlapper Socke lag. Sandra wäre viel schneller oben gewesen. Aber wenigstens war der Weg schön, viele Aussichten in die Berge und überall wieder glasklare Bäche und grüne Wälder. Leider haben wir kein Tier gesehen. 

Nach einer gefühlten Ewigkeit von 3,5 Stunden kamen wir dann auch an. Der See ist wunderschön! Allerdings finden das leider auch die Stechmücken, die in mehr als ausreichender Menge da waren. Also aßen wir ein Stück des berühmten Karottenkuchens, machten eine kleine Pause und hofften auf unser Glück für den Bus zurück. Wenn wir wirklich hätten laufen müssen 😱😱😱 Wir durften mitfahren, es war nicht ausgebucht 🍀😄 

Wir waren nun der Ansicht, uns eine Belohnung verdient zu haben. Also fuhren wir noch zum Emerald Lake und tranken in der Lodge dort einen Kaffee. Der See ist ebenfalls einfach wunderschön und die smaragdgrüne Farbe ist fast unwirklich. Und da es schon gegen 18 Uhr war, fanden wir ohne Probleme einen Parkplatz und einen Platz im Café. 

Kanada ist traumhaft und wenn man die Möglichkeit hat, auch Ziele zu sehen, an denen sich nicht hunderte von Touristen aus aller Welt morgens um 8 um einen Parkplatz streiten, dann ist es die Anstrengung wert. Ich bin glücklich, dass wir zum Lake O’Hara gelaufen sind 👍⛰🚶🏻‍♀️

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