SaJu2018
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Unterwegs, unterwegs, unterwegs....

Veröffentlicht: 23.03.2018

San Antonio (Chile):

San Antonio ist ein Containerhafen, der als Ausschiffungshafen für Santiago de Chile genutzt wird. Die Stadt ist hässlich und hat gar nichts zu bieten, aber nach fünf Tagen ununterbrochen auf See tat es gut, das Schiff mal zu verlassen. Wir liefen an der Hafenpromenade entlang (heißt wirklich so), beobachten die Fischerboote und die Fischverkäufer. Frisch war alles, keine Frage, aber der Deutsche fragte sich dann schon, wie das mit der Kühlkette so ist. Essen hätten wir das nicht unbedingt wollen. Zum Glück haben wir das einzig vertrauenswürdige Restaurant der Stadt gefunden, wo es dann auch WIFI gab. Und der Kaffee war richtig lecker.

Coquimbo (Chile):

Im Grunde ist auch dieser Ort nicht schön. Der Nachbarort La Serena hat lange Strände und ist ein Urlaubsziel für Peruaner 🏖. Wir sind nicht bis dorthin gefahren, sondern haben uns auf die im Grunde einzige echte Sehenswürdigkeit gestürzt: Das Milleniumkreuz. Man fährt mit einem Taxi 🚕 hin, aber die Taxen fahren feste Touren. Im Grunde wie ein Bus und auch so billig. Zur Erinnerung an 2000 Jahre Christentum sollte etwas Besonderes geschaffen werden. So wurde mit Unterstützung von Johannes Paul II ein 93 Meter hohes Kreuz erbaut. Es ist das höchste in Südamerika. Das Glocken für den Glockenturm wurden in Deutschland gegossen.

Man kann 2000 Stufen hinauflaufen 🏃‍♀️ ... Ihr kennt uns ... oder mit dem Fahrstuhl hinauffahren. Interessant ist ein kleines Museum neben der Johannes-Paul-Kapelle. Dort sind Informationen zum Bau des Kreuzes und viele Gegenstände von Johannes Paul II ausgestellt. Insbesondere auch zu seiner Beerdigung, sehr persönliche Bilder. Man darf dort nicht fotografieren, daher gibt es davon keine Fotos. Das war aber wirklich beeindruckend.

Anschließend begaben wir uns wie ein Großteil unserer Mitreisenden wieder einmal auf die Suche nach einem Café mit WiFi. Nicht so einfach an einem Sonntag in Chile. Aber wir fanden eine tolle Kneipe mit seeehr leckerem lokalen Bier 🍻 , englischsprechender Bedienung und WiFi. Wie ein 6er im Lotto!

General San Martin (Peru):

Unser Schiff lag in einem Hafen am Rande von Nichts. Dachten wir, denn überraschenderweise gibt es hier einen Nationalpark. Zudem befinden sich die Nazca-Linien in unmittelbarer Nähe. Der Überflug war uns aber zu teuer (750 Dollar für 75 Minuten). Wir entschieden uns für eine Bootstour von Paracas aus zu den „Islas Ballestas“, den Galapagosinseln für Arme, wie man hier so schön sagt. Wir fuhren also mit einem Schnellboot zu diesen Insel. Eines der Nazca-Zeichen sieht man auch vom Boot aus. Dass kein Mensch weiß, wie diese Linien in den Fels gekommen sind, mach das Ganze nur noch interessanter. Der Ausflug dauerte über 1,5 Stunden hat sich voll und ganz gelohnt. Wir haben verschiedene Vogelarten gesehen, wie Kormorane, Pelikane, Bubis (keine Ahnung, ob die wirklich so heißen, haben aber immer alle gesagt) sowie Inca-Vögel (auch hier bezweifele ich, dass das deren richtiger Name ist, aber dass Gegenteil habe ich bisher auch nicht herausgefunden). Dazu Humboldtpinguine, Muscheln, Krabben und jede Menge Seelöwen. Besonders niedlich war die Seelöwin mit ihrem Nachwuchs direkt an unserem Boot. Die Gebäude auf den Felsen gehören zu der Firma, die alle sieben Jahre den Guano „erntet“. Es sind durchgehend mindestens zwei Personen auf den Inseln, sozusagen als Sicherungsposten, und wenn es zur „Erntezeit“ kommt, arbeiten dort ca. 400 Leute für mindestens vier Monate. Der Vogelmist wird dann per Hand eingesammelt und ist ein wertvoller Exportartikel (siehe Baumarkt - Ökodünger, 100 % naturbelassen, das Zeug ist ganz schön teuer).

An der Strandpromenade von Paracas befinden sich einige schöne Restaurants, so dass wir die lokalen Spezialitäten getestet haben. Ceviche, Pisco Sour, Ananassaft und Kartoffeln mit einer pikanten Käsesauce und Eiern. Alles sehr lecker!

Delphine hatten wir an dem Tag übrigens auch gesichtet, allerdings bereits früh morgens vom Schiff aus.

Lima (Peru):

Limas Hafen liegt in Callao, ca. 10 Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Es handelt sich natürlich wieder um einen Industriehafen. Hier stehen zum Beispiel jede Menge Autos japanischer Hersteller zum Transport bereit. Von jeder Seite würden wir gewarnt, das Hafengelände auf eigene Faust zu verlassen. Die drei Blocks, die sich anschließen, sind wohl sehr gefährlich. Es hat bei den letzten Kreuzfahrten einige Überfälle gegeben, also verzichten wir darauf und buchten eine offizielle Tour. „Lima auf eigene Faust“ bedeutete, das man mit dem Bus in die Altstadt gefahren wird und vier Stunden später wieder abgeholt und zurückgebracht wird. Da wir vor fünf Jahren schon einmal hier waren, erschien uns das durchaus ausreichend. Wir waren sehr katholisch unterwegs. Auf dem Plaza Mayor steht zum einen der Präsidentenpalast. Da der Präsident von Peru am Mittwoch zurücktreten musste (Bestechungsskandal, wie bei eigentlich allen Präsidenten Perus seit 17 Jahren), waren wir also an einem Tag ohne Staatsoberhaupt vor Ort. Es wimmelte von Kameras und das Fernsehen hatte sich auch auf dem Balkon eines der Häuser aus der Kolonialzeit direkt am Platz eingerichtet. Der Vizepräsident, der jetzt gemäß Verfassung übernehmen wird, ist aktuell Botschafter in Kanada und noch gar nicht im Land. Wir besichtigten zuerst die Kathedrale. Diese ist sehr beeindruckend und es finden sich jede Menge Ausstellungsgegenstände dort. Außerdem sind die sterblichen Überreste von Francisco Pizzaro, dem Gründer von Lima (und spanischer Eroberer) hier begraben. Danach besuchten wir noch das erzbischöfliche Palais und waren, wie bei unserem ersten Besuch auch, beeindruckt. Die Kloster Santo Domingo San Francisco streiften wir nur, denn viel Zeit blieb nicht mehr. Abends nahmen wir an einer weiteren Tour teil, „Lima bei Nacht - Magische Brunnen. 13 bei Nacht beleuchtete Brunnen sind die neueste und inzwischen am meisten besuchte Attraktion der Stadt. Auch wenn wir mit insgesamt 280 Rentnern der MS Zaandam unterwegs waren, hat es Spaß macht. Eine meinte Engländerin meinte zu uns: „Wie Schafe!“ Recht hat sie 😂. 


Beim nächsten Internetstop folgen noch ein paar Fotos von Lima. Die Zeit hat jetzt leider nicht für mehr gereicht. 

Antworten (1)

Regina
Tolle Bilder starker Bericht