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Beautiful Indonesia - Part 1 🌸 JAVA

Veröffentlicht: 19.01.2018

Vorab muss ich mich wirklich erst einmal entschuldigen, dass ich so lange gebraucht habe, um hiermit meinen nächsten Blog zu veröffentlichen! Ich hätte aber nie im Leben gedacht, dass das Reisen so anstrengend werden kann. Man verliert irgendwie vollkommen die Zeit für sich selbst und für die wichtigen kleinen Dinge, die einen selbst im Einklang halten. Aber das wäre ja vielleicht mal ein interessantes Thema für einen anderen Eintrag.. ;) 

Hier folgt der Bericht über meine Zeit in Indonesien. Ich möchte diesen in zwei Teile gliedern, da es zu schwierig wäre, diese aufregenden vier Wochen in einem Beitrag zu verfassen. Der erste Teil wird von meiner Zeit auf der grossen Insel Java erzählen und der zweite von meinen Erlebnissen auf Bali. Die Beiträge habe ich meist kurz nach meinen Erfahrungen geschrieben, sie sind also was den Inhalt angeht immer zeitnah festgehalten worden. Ich habe es nur leider jetzt erst geschafft dem Ganzen den Feinschliff zu verpassen und die Bilder hinzuzufügen. 

Das Titelbild zu Indonesien. Was für ein schöner Schnappschuss!


Dann fangen wir mal mit Java an: 

Erst einmal war die Umstellung von Malaysia auf Indonesien schon sehr groß. In Malaysia war es sehr einfach zu reisen, denn alle Menschen konnten Englisch sprechen. Somit hat man immer leicht und schnell Hilfe gefunden. Hier in Indonesien habe ich direkt gemerkt, dass dies nicht so einfach wird. Bei meiner Ankunft am Flughafen in Jakarta wollte ich mein Geld wechseln, da aber am Stand beim Ausgang der Kurs so schlecht war, wollte ich mich erkundigen wo es weitere Wechselstuben gibt. Das Sicherheitspersonal hat es nach 10 Minuten versuchter Unterhaltungn mit dem Google Übersetzer versucht, aber selbst das hat nicht funktioniert. Glücklicherweise habe ich aber ein nettes Mädchen aus Sydney getroffen, die mir weiter geholfen hat!

Bandung

In Jakarta bin ich nicht lange geblieben, da ich keine Lust mehr auf Großstadt hatte. Diese sind sich zumeist nämlich ziemlich ähnlich und auch viel zu überfüllt. Ich bin also direkt am Abend mit dem Bus Richtung Bandung (östlich von Jakarta) gefahren, wo mich meine Freundin Eza, die ich in Kuala Lumpur kennengelernt habe und die mich herzlich zu sich eingeladen hat, mit ihrem Scooter schon erwartet hat. Während der Busfahrt gab es ein Erdbeben, dessen Epizentrum im Süden Indonesiens lag. Ich war aber so fix und fertig an dem Abend, da ich den ganzen Tag nur von A nach B gehetzt bin und der Bus war so klapperig, dass ich kaum etwas davon gemerkt habe.

Jakarta war unheimlich warm und stickig. Bandung ist allerdings höher gelegen und somit ist es dort angenehm frisch. 

Ich habe mich riesig gefreut Eza wieder zu sehen! Ich hatte sogar mein eigenes Zimmer bei ihr zu Hause und habe erst einmal geschlafen.

Ihr Haus war so aufgebaut, dass man durch den Vorraum in ein großes Wohnzimmer mit Essbereich kommt und von da aus gab es 7 Türen rundherum in denen sich ihr Zimmer, das Gästezimmer, das Schlafzimmer der Eltern, die Toilette, der Waschraum und die Küche befinden. Das Haus wirkte auf den ersten Blick total chaotisch, aber ich hab das dann schnell ausgeblendet. Schön fand ich die großen goldenen Rahmen, in denen sich Familienportraits befinden.

Am nächsten Tag gab es zum Frühstück Porridge mit Hühnchen, gerösteten Zwiebeln, Brot und Kräutern. Ein typisches Frühstuck in Indonesien. Das war sehr gewöhnungsbedürftig und zeigte mir wie sehr ich den reich gedeckten Frühstückstisch zu Hause vermisse. Wir haben danach einen Trip außerhalb der Stadt unternommen. Sie zeigte mir einen Schwefelsee und einen tollen See, wo wir uns in einem kleinen Hüttchen am Ufer entspannt und unterhalten haben.

Notiz am Rande: In Bandung besteht der öffentliche Verkehr wirklich noch aus Pferdekutschen.. man war ich da schockiert! 

"White Lake" wie er in Indonesian umgangssprachlich genannt wird

Die Pauli das erste mal mit Atemmaske, diese habe ich in den folgenden Wochen dann gerne noch öfter getragen 

Gruenteeplantagen, die auf Java nur in Bandung durch das kühlere Wetter wachsen

Sie erzählte mir von Ihrem Problemen mit ihrem Freund und plötzlich fühlte es sich an, als wären wir gar nicht mehr so unterschiedlich. Auch am anderen Ende der Welt haben Mädchen in meinem Alter mit den selben Problemen wie ich in Deutschland zu tun.

Als wir zurück kamen, war es nun Familienzeit. Ich habe das total genossen, da ich meine Familie sehr vermisse und es so selten ist, dass alle zusammen sind. In der Mitte des Wohnzimmers lag eine große Matte auf der wir gelegen haben und mit ihrem kleinen Neffen gespielt haben. Die Familie war super lieb zu mir und zeigte mir die einheimischen Früchte die ich nicht kannte. Aber auch die bekannten wie Mango oder Granatapfel sind einfach nicht vergleichbar mit denen, wie wir sie aus dem Supermarkt kennen!

Ein riiiiiesiger Granatapfel

Von liks: Orangen; verschiedene Sorten aufgeschnitte Mango; Sallah (sieht von aussen aus wie Schlangenhaut, geschält wie Schlangeneier und schmeckt sehr eigen, aber lecker und süß) Rambutans (sehen aus und schmecken für mich wie ungetrocknete Lychees, es sind aber keine) und Erdbeeren

Ich und ihr kleiner Neffe. Ist er nicht süß? Ich hätte ihn an liebsten in meinem Rucksack mitgenommen. 

Zum Abendbrot habe ich mein erstes Nasi Goreng gegessen, welches nicht aus der Tiefkühlabteilung von Netto kam! Das hat mich riesig gefreut. Die Mutti hat mir auch gleich gezeigt wie man es zubereitet und ich habe natürlich fleissig mitgeschrieben. 

 Nasi (=Reis) Goreng (=frittiert,gebraten) ...Ja die Hygiene der Kueche liess zu wuenschen uebrig..

Am folgenden Tag waren wir in einem Theater, welches Musik, Tanz und Gesang mit dem typischen Musikinstrument namens "Angklung" aus Bandung vereinte. Das war schön anzusehen und auch die Zuschauer konnten es am Ende auch selbst spielen. Jeder bekam ein Instrument in einer bestimmten Tonlage und auf ein bestimmtes Handzeichen mussten wir das Geräusch durch schütteln erzeugen. So entstand ein ganzes Lied. 

So sah das Instrument "Angklung" aus und mein Handzeichen war die Faust

Zum Abschluss tanzten wir auf der Bühne gemeinsam einheimische Tänze. Ich war einfach die allergrößte der gesamten Zuschauer und Artisten. Aus der Masse habe ich richtig herausgeguckt :D

Danach gab es mein erstes Satay - Lammspiesse mit Erdnusssosse und Reis. Da koennte ich mich reinlegen! In der folgenden Zeit habe ich das noch sehr oft gegessen.

Anschliessend zeigte sie mir noch die Innenstadt und wir fuhren zurück nach Hause.

Bei ihr zu Hause auf dem Gehweg erwartete mich dann dieses Monster! Eza musste schmunzeln, wie erstaunt ich über die Größe dieser Schnecke war!

Ich habe die Zeit mit ihr sehr genossen, da sie mir wieder viel erklärt und gezeigt hat. Ich habe wieder vieles gelernt. Zum Beispiel wie sie als Muslimen mit dem Tod umgeht. Zwar hörte sich das für mich eher an wie ein Märchen, aber so lange sie daran glaubt ist das doch gut. 

Der Abschied ist mir sehr schwer gefallen und ich vermisse sie bis heute noch sehr, da sie so ein liebes und nettes Mädchen ist und wir uns sehr ähnlich sind. Ich hoffe wirklich, dass ich sie noch einmal in meinem Leben sehen werden kann. 

Yogyakarta

Am nächsten morgen hieß es für mich 4:30 aufstehen, damit ich pünktlich den Zug nach Yogyakarta bekomme. Auch wenn ich halb schläfrig war, habe ich nicht schlecht gestaunt! Die Natur war so atemberaubend, dass ich kaum beschreiben kann was ich alles gesehen habe während der Fahrt! Grünende Felder, Menschen, die vereinzelt auf riesigen Reisfeldern gearbeitet haben und dabei die typischen Strohhüte trugen, kunterbunte Häuser, tausende Palmen und in manchen Büschen befanden sich hunderte Schmetterlinge. 

Leider konnte ich das nicht besonders gut fotografieren, es war halt etwas, was man sehen muss um nachvollziehen zu können, wie schön die Natur ist. Kein Bild der Welt könnte dies widerspiegeln. Hier sieht man vielleicht etwas, wie schön alles grünt und der blaue Himmel dazu den Kontrast bildet.


Ich konnte die Aussicht recht gut genießen, trotzdem ich ein wenig von meiner Sitznachbarin genervt war. Sie hat ständig Selfies gemacht von uns und sich selbst und danach scheinbar ihre gesamten Kontakte per FaceTime angerufen, um zu zeigen, dass eine Ausländerin neben ihr sitzt. Die ersten beiden Anrufe waren für mich noch ok, danach allerdings hatte es mich ziemlich genervt, da sie auch nicht einmal gefragt hatte, ob es ok für mich sei.

Ich habe mir über Couchsurfing ein Host für die Zeit gesucht, das geht hier besonders einfach. Ein Mädchen namens Lala hat mich auch direkt innerhalb von einem Tag aufgenommen. Bei ihr hatte ich auch meinen eigenen Raum und habe viel Zeit mit ihrer Familie verbracht. Ihre Mutti hat mir am ende der Tage sogar noch ihr Kopftuch geschenkt. 

Lala und ihre Freunde, wir waren zusammen Essen, auf Partys und in der Stadt.

Streetfood in Yogyakarta. Ihr glaubt nicht wie ich mich gefreut habe, endlich mal wieder Kartoffeln zu essen!! Meine Freude war dann aber gleich wieder dahin, als Ich die Sosse dazu probiert habe, die einfach nur unglaublich scharf war.
Bei Lala zu Hause habe ich dann mit ihrer Mutter meine Wäsche waschen können. 10 Minuten in einer Trommel, die mit kaltem Wasser meine Klamotten langsam im Kreis gedreht hat.. anschliessend musste ich sie dann mit Hand selbst klarspülen und habe sie dann aufgehangen. Wirklich sauber war sie danach nicht. Aber was soll´s.. ich hatte zumindest das Gefühl sie sei gewaschen :D

Auch hatte ich eine tolle Radtour mit einem Bekannten von Lala. Er hatte mir quasi somit eine kostenlose Sightseeingtour geboten. Das fand ich wirklich sehr schön und vor allem mal wieder ein bisschen Sport zu machen. 

Pauli im Becak - ein übliches Transportmittel in Yogyakarta. 

Ein Zwischenstopp in einem tollen Restaurant war auch drin. Es gab den typischen Jasmintee als Eistee und gebackene Bananen. Man sind die lecker! Und ruinieren auch gleich die getane Arbeit :D

Einer der traurigsten Anblicke meiner gesamten Reise. Wir waren auf einem Tiermarkt. Die Tiere dort wurden in viel zu engen, kleinen Käfigen gehalten und zumeist waren es viel zu viele in einem. Am schlimmsten waren die Welpen.. an denen bin ich sofort vorbei gegangen und will das hier gar nicht weiter beschreiben..

Die Küken wurden mit Farbe angesprüht. In anderen Kartons lagen tote Küken zwischen den Lebenden, diese wollte ich aber nicht fotografieren. Der Anblick war schrecklich. 

Ein Geburtstagsgruss für meine Mama von ihrer Kleinsten am 22.12.2017!


Die folgenden Tage waren allerdings nicht besonders schön. Ich habe irgendwie zu viel von Yogyakarta erwartet und auch meine Ausflüge waren der totale Reinfall. Ich wollte einen Tag einen Ausflug zum buddhistischen Tempel „Borobudur“ machen und habe eine Reisende aus Spanien getroffen, die mit mir kommen wollte. Alle haben immer erzählt wie toll es dort doch ist und es ist auch einfach DAS "Wahrzeichen" der Stadt. Doch schon die Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln war der Horror, da kaum etwas ausgeschrieben war, wir 3 mal umsteigen mussten und der Bus alt und klapprig war. 

Der Bus zum Borobudur Tempel


Dort angekommen mussten wir erst einmal 300.000 indonesische Rupien für den Eintritt bezahlen. Das sind etwa 20€ und meiner Meinung nach die reinste Abzocke! Für einen religiösen Ort sollte man eigentlich kein Eintritt verlangen, so wurde es mir in Indien erklärt. 

Wir sind nun dort hin und es hat fürchterlich doll angefangen zu regnen. So sehr, dass meine Regenjacke innerhalb von 2 Minuten durch war. Wir sind auf diesen Tempel, haben und das angesehen und das wars. Wirklich besonders war das aber nicht. Ich bin scheinbar einfach zu sehr verwöhnt von den hinduistischen Tempeln in Indien :D

Das Wasser floss mit allem Dreck und Matsch wie ein Wasserfall von den Treppen.

Da konnte ich zumindest noch ein bisschen lachen und mir alles schön reden.

Danach haben wir einen trockenen Fleck in einem Museum gesucht, welches allerdings auch nicht viel zu bieten hatte. Dann stand da noch ein geschmückter Weihnachtsbaum, was der Sache noch das i-Tüpfelchen verliehen hat. Was hat dieser kapitalistische Weihnachts-Mist in einem buddhistischem Tempel verloren?! Naja, egal. Da ich vollkommen durchnässt war, habe ich mir eine Hose gekauft, um einer Blasenentzündung davon zu kommen. Ich hatte aber zu allem Überfluss noch einen Jumpsuit an und musste somit meine Regenjacke als T-Shirt benutzen. Ich habe unendlich doll im Bus gefroren, da er so sehr klimatisiert war, dass selbst den trockenen Fahrgästen kalt war. Wieder in Yogyakarta angekommen habe ich ein Tuch gekauft und es als Tshirt umfunktioniert. Lala hat mich dann glücklicherweise direkt abgeholt und nach Hause gefahren. Mit heisser Dusche im Anschluss war leider auch nichts.. es gab nur kaltes Wasser. (Das sollte aber nicht das schlimmste an Badezimmer sein wie sich später herausstellte..)

Am nächsten Tag hatte ich nur wenige Anzeichen einer Erkältung und habe mich so dazu entschlossen, mich einem jungen Mann namens Emil aus Deutschland anzuschließen, der den Vulkan Merapi besteigen wollte. Seit dem ich im September in Österreich war, bin ich wirklich begeistert vom Wandern und dachte es wäre doch sicherlich eine schöne Sache. Ich packte diesmal direkt Wechselsachen ein, und es ging mit dem Scooter um Mitternacht los zum Vulkan. Ziel war es den Sonnenaufgang zu beobachten. Es war gutes Wetter angesagt und es hat auch den ganzen Tag nicht geregnet, aber bei meinem Glück fing es direkt an zu regnen, als wir mit dem Roller los gefahren sind. Wir wollten es trotzdem durchziehen. Mitten in der Nacht in der Natur Indonesiens hab ich so viel Schiss wie noch nie in meinem Leben bekommen. Es war stockduster und um uns herum war der Dschungel. Die Wanderwege waren auch eher Kletterpfade. Sie führten durch Bäche, steinige Aufstiege und rutschige Felswände. Man hatte ich ein Schiss, hätten das Mama und Papa gesehen, hätten sie mir sicherlich den Kopf abgerissen. Noch dazu kam, das es schrecklich angefangen hat zu regnen und unglaublich viel Nebel war. Meine Wechselsachen musste ich schon von Beginn an drüber ziehen, da es sonst zu kalt gewesen wäre. Doch wir haben es durchgezogen und kamen völlig durchnässt oben an. Bis dahin haben uns 5 einheimische Jungs gefolgt. Diese hatten nur eine einzige Taschenlampe und einer von ihnen hatte sogar  Flipflops an! Ich will mir nicht vorstellen wie die gefroren haben in ihren Tshirts.

Der erste Haltepunkt den wir nach einem Kilometer Aufstieg erreicht haben. Nein das ist keine schön anzusehende Natur rechts auf dem Bild.. der schmale Pfad war der Wanderweg!
Einfach mal um einen Eindruck vom Wanderweg zu bekommen. Bei der Feuchtigkeit war das Alles dann auch noch schön rutschig..
Und nein das ist kein schöner Bachlauf.. das ist der Wanderweg, der vom Regenwasser überströmt wurde!

Nun war die Frage, was wir bis zum Sonnenaufgang machen wollen, denn in dem Zustand wären wir halb erfroren. Ich hatte zwar zwei Leggins an, doch wenn diese nass sind und vor allem auch die Schuhe und Socken pitschnass sind, wird einem extrem schnell kalt. Vor allem bei dem Wind der herrschte. Ich habe dann einfach bei einem Zelt geklopft und gefragt ob wir uns denn nicht bei Ihnen aufwärmen könnten. Glücklicherweise haben sie uns direkt aufgenommen und uns auch gleich einen heißen Tee angeboten. Ich habe so gut es ging versucht mich zu wärmen, was aber unheimlich schwer war, da meine Hose und die Socken ja nass waren. Vollkommen erschöpft habe ich mich dann hingelegt und von 4-5 Uhr eine Stunde lang geschlafen. Viel mit Sonnenaufgang war durch den vielen Nebel auch nicht.. was für ein Mist! Gegen um 8 wollten wir dann los, ich habe mir meine pitschnassen, eiskalten Socken und die nassen Schuhe angezogen und bin mit Emil wieder herunter gelaufen. Das ging unheimlich doll auf die Gelenke, sodass ich noch Tage später Schmerzen hatte. 

Ein Bild von Emil beim Abstieg. Das soll ein Wanderweg sein!?!? Ich hatte auch so ein Cape. Das hat mich in der Nacht beim Regen zumindest ein bisschen trocken gehalten.

Beim Abstieg haben wir zumindest ein wenig die Natur geniessen können.

Beim Auf-und Abstieg hat er mir immer die Hand gereicht und war erstaunt wie warm meine Hände sind. Ich war auch erstaunt, da meine Hände sonst eher immer kalt sind, hab es aber auf die Anstrengung geschoben. Am Abend stellte sich dann heraus, dass es am Fieber lag, das ich hatte. Mir ging es hundeelend und ich wollte am liebsten einfach nur in meinem Bett zu Hause in Cottbus liegen und schlafen. Aber auch das Ticket für den nächsten Tag war schon gebucht und bezahlt, deshalb musste ich mich mit höllischen Schmerzen und einer dicken Erkältung 5 Uhr morgens aus dem Bett quälen um nach Banyuwangi zu gelangen.

Das ich ständig was erleben muss und manchmal kaum Ruhe kenne, wurde mir in Yogyakarta wirklich zum Verhängnis. Mir ist es schon in Indien aufgefallen, als Teo damals meinte er bewundert mich wie viel Energie ich habe. Wenn es dann aber so sehr auf den Körper geht, müsste mich das schon ein wenig wach rütteln. Ich versuche nun mich mehr zu entspannen und regelmäßig Pausen einzulegen.

Banyuwangi

Nachdem ich am 23.12.2017 den gesamten Tag von 6 Uhr früh bis 18 Uhr im Zug verbracht habe, bin ich endlich angekommen und habe glücklicherweise wieder ein Host über Couchsurfing kennengelernt. Ein super netter junger Mann namens Theo hat mir alles was Banyuwangi zu bieten hatte gezeigt. 

Der Obst- und Gemüsemarkt mit unheimlich günstigen Preisen!
Mhh lecker - Fleisch gab es auch!
Ein Ananasbusch

Ein Mangobaum.. Schon komisch das ich heute in die Länder reisen kann, in denen solche exotische Früchte wachsen und meine Eltern haben sich in meinen Alter gefreut, wenn es mal Bananen gab...

Mein tägliches Frühstück
Das Badezimmer bei Theo zu Hause.. ja es ist nicht alles immer so rosig..und ich dachte die kalte Dusche in Yoga wäre schlimm.. aber naja - 4 Tage habe ich das schon mal ausgehalten. Ich berichte mal lieber nicht welche Tierchen da auf dem Boden lang gekrochen sind :D
Die Dusche. Sie bestand aus einem kleinen roten Eimer, der gleichzeitig die Klospülung war. Und zu allem Überfluss war in diesem Becken auch noch ein Fisch! Na- wer sieht ihn!? :D


Am 24.12.2017 waren wir erst bei einem Strand und dann bei einem tollen Wasserfall. Es war wirklich toll zu sehen, welche Kraft die Natur hat, als was Wasser auf mich prasselte. 

Pauli am Wasserfall


Das war also mein Weihnachten?! Eine gute Freundin frage mich vorher, ob ich denn nicht Angst davor habe Weihnachten so weit weg von zu Hause verbringen zu müssen, aber schon da antwortete ich ihr gelassen, das ich eigentlich keine Probleme damit haben werde. Und so war es dann auch. Da Java eine muslimisch geprägte Insel ist, wird Weihnachten gar nicht gefeiert. Man hat es natürlich nur in den grossen Shoppingcentern bemerkt - logisch - der Kapitalismus schlecht hin. Kaufen kaufen kaufen, es ist schliesslich Weihnachten. Da ich mich dort aber so gut wie nie aufgehalten habe und die Temperatur täglich bei etwa 30 Grad lag, bin ich gar nicht erst in eine Weihnachtsstimmung gekommen. Ich habe wirklich erst einmal durch den Abstand gemerkt, welch ein Wahn bei uns in Deutschland diese heiligen Tage auslösen. Zumal ja viele nicht einmal Christen sind.. mir inbegriffen.. Sicherlich war es komisch die Bilder von zu Hause zu sehen, wie alle beisammen sind und der schön geschmückte Baum im Hintergrund steht, aber ich habe mich letztendlich doch eher drüber gefreut, wie alle gelächelt haben, als sie meine Geschenke, die ich im Oktober da gelassen habe, geöffnet haben. 

Mein Weihnachtsessen: Reis mit Gemüsesuppe und frittiertem Tofu
Der Weihnachtsengel am Strand
Wo direkt die Polizisten auf mich zukamen und ein Foto mit mir wollten.. :D


Da Theo Tourguide ist und regelmäßig Touristen zu dem Ijen-Krater führt, tat er das auch mit mir. Kostenlos natürlich. Der Ijen ist einer von 38 Vulkanen auf Java und bekannt für den Schwefelabbau und das Naturwunder des blauen Feuers. Das Feuer entsteht dadurch, dass der Schwefel sich an den Felswänden gelegentlich entzündet und als hellblau brennender Strom zurück in den See fliesst. Das heisst also, das man nie eine Garantie hat, dieses Feuer zu sehen. Ich hatte aber Glück und es ein paar mal zu Augen bekommen! Dieses Naturwunder kann man wohl nur beim Ijen und selten auch bei einem Vulkan auf Island sehen. Der See wird von vielen als größtes Säurefass der Erde bezeichnet. Er hat eine wirklich beeindruckende Farbe. Es ist schön zu wissen, dass ich so etwas weltweit einzigartiges gesehen habe. Ich freue mich wirklich darüber!

Wir sind Mitternacht gestartet, um gegen 2 Uhr die Wanderung auf den Berg zu beginnen. Nach 1-2 Stunden sind wir dann oben angekommen. Der Weg war in Ordnung. Trotzdem gab es Arbeiter, die den Touristen angeboten haben, sie für viel Geld auf Wägen hinaufzuziehen. Es war unglaublich zu sehen, wie faul manche Menschen sind und wie sich die Arbeiter abrackern mussten. Dafür wäre mir mein Geld zu schade und das Mitleid zu gross! Es war noch stockfinster als wir dann wieder auf der anderen Seite nach ganz unten zu den Kratern liefen. Der Weg war total steinig und gar nicht so einfach und dazu kam, dass die Schwefeldämpfe die ganze Zeit die Augen gereizt haben, was in meinem angeschlagenen Zustand nun wirklich nicht das beste war. Doch es hat sich gelohnt: wir sahen das berühmte blaue Feuer! Das muss man wirklich gesehen haben, da wieder einmal kein Foto der Welt dieses so festhalten kann, wie wenn man es selbst sieht. Danach ging es noch einmal ganz nach oben auf den Berg um den Ozean auf der gegenüberliegenden Seite zu sehen. 

Ein schlechter Versuch das Feuer zu fotografieren. Ja der kleine blaue Fleck ist das unglaublich spektakuläre Feuer!! :D

Mein Lieblingsbild von 2300m Höhe!

Der Schwefelabbau: die Arbeiter brechen den Schwefel mit Eisenstangen ab und transportieren diesen dann mit diesen Bastkörben auf den Schultern 4 Stunden lang ins Tal zu einer Sammelstelle. Für die Gesundheit ist das sicherlich eine Zumutung. Täglich den Dämpfen ausgesetzt sein zu müssen und dann noch die schweren Körbe (etwa 60-100kg). Ich habe versucht diesen hier hochzuheben und nicht einmal das geschafft :D
Ohne Atemmaske war es kaum auszuhalten
Für ein Foto habe ich sie dann doch mal kurz abgenommen :D

Man war ich danach platt! Nach dem Abstieg haben wir noch einen Kaffee getrunken, ich habe einen Powernap auf einer Bank gehabt und dann ging es mit dem Roller zurück nach Banyuwangi. 

Unterwegs mussten wir noch tanken. Das Benzin gab es traditionell am Strassenrand aus Flaschen.


Gegen 9 Uhr waren wir wieder zu Hause. Das alles schlug sich natürlich wieder auf meine Gesundheit aus. Plötzlich waren meine Augen geschwollen und eitrig und generell hatte ich noch Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. Ich war wirklich fix und fertig, doch musste mich noch zum Augenarzt schleppen. Das läuft hier auch anders ab, die Sprechstunde ist von 18-21 Uhr, ich saß allerdings bis 22:30 als ich dann endlich dran kam. Er verschrieb mir ein paar Tropfen und zusammen hat das alles dann 13€ gekostet. Richtiges Schnäppchen! Durch die Tropfen wurde es dann auch schnell wieder besser.

Am nächsten Tag ging es dann zur Red Island, dort war ein toller Strand mit dem direkten Blick auf eine kleine Insel. Der Name kommt daher, dass der gesamte Himmel rot erscheint, wenn die Sonne untergeht! Mir ging es direkt besser als ich am Strand ankam, das war wie Medizin.

Leider war der Himmel durch die Wolken nicht besonders rot an dem Tag.

 Als ich mich dann noch kurzfristig dazu entschieden habe eine Surfstunde zu nehmen, ging es mir wieder viel viel besser. Das hat so einen Spaß gemacht! Auch wenn man als Anfänger sicherlich seine Probleme hat, war es einfach schön immer wieder auf dem Board ins Meer hinaus zu schwimmen und dabei den Sonnenuntergang zu beobachten. Auf dem Rückweg war ich wieder überglücklich!

Zögernde Versuche

So ein gestelltes, typisches Bild musste einfach sein! :D

Und somit war auch schon mein letzter Tag in Banyuwangi vorbei.. Ich fand die Zeit dort wunderschön und habe unglaublich viel gesehen und erlebt, aber ich war auch froh nun auf Bali wieder mehr unter Touristen zu sein. Überall so als Ausländerin aufzufallen kann sehr anstrengend werden, auch wenn die Menschen sich immer gefreut haben! Sie waren immer total aufgeschlossen und freundlich, haben mir oft gesagt ich sei so schön und haben mir viel angeboten. Ich reagierte immer total verlegen und konnte das oftmals nicht glauben. Ich fühlte mich so schlecht immer nur zu nehmen, aber irgendwie hat man auch gemerkt, dass die Menschen das gern machen. Ich musste meinen Lieben zu Hause oft erklären, dass man hier als Reisende total sicher ist, da Ausländer in Indonesien nahezu vergöttert werden! Grade diese ganze Sache mit Couchsurfing ist natürlich ein heikles Thema, aber hier funktioniert das alles super. Die Menschen freuen sich über Besuch und über das Zusammensein. Das war wirklich ein krasses Erlebnis. Doch Silvester stand bevor und ich wollte Party und die bekomme ich am besten auf Bali... also: auf nach BALI!  


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