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Shanghai - 12.04.19

Veröffentlicht: 14.04.2019

Für meinen zweiten Aufenthalt in Shanghai hatte ich mir vorgenommen auch etwas mehr von Biggis Alltag mitzuerleben und hatte gehofft auch mal mit ihr Lebensmittel einkaufen zu gehen. Ich finde wenn man auf die heimischen Märkte und in die heimischen Supermärkte geht, taucht man in das Leben hier vor  Ort ein und ich finde es total spannend was man so alles in den Regalen und an den Ständen entdeckt. Sei es Produkte, die wir nicht kennen, überdimensionale Verpackungseinheiten oder Verpackungen, die nicht notwendig gewesen wären oder total unsinnig sind, wie z.B. Eier in Netzen zu verkaufen. Was sie bei den Eiern an Verpackung sparen, gibt es bei anderen Produkten dann doppelt, z.B. werden Mentos wie bei uns auch in das Papier gerollt und zusätzlich kommt noch eine Plastikverpackung (auch bei einzelnen Rollen!) drum herum. Ich hatte am Donnerstag auch schon eine kleine Geschmacksirritation als ich mir eine Flasche Mineralwasser gekauft hatte. Ich hatte nur darauf geachtet, dass es Wasser mit Kohlensäure ist und beim ersten Schluck musste ich fest stellen, dass das gesalzenes Wasser war. Biggi hatte vergessen mich darauf hinzuweisen und fand meine Reaktion sehr lustig, die lautete "Warum tun die das?" . Jetzt aber  mal ganz ehrlich, warum verkaufen die denn Nudelwasser mit Kohlensäure versetzt? Bei einem nächsten Supermarktbesuch habe ich das nochmal genauer unter die Lupe genommen und es gibt sogar gesalzenes Wasser mit Zitronengeschmack. 

Nach dem Stöbern im chinesischen Supermarkt sind wir auf einen Großmarkt gegangen, wo Biggi regelmäßig ihr Obst und Gemüse kauft. Als erstes sind wir aber durch die Seafood Hallen geschlendert. Die Differenzierung zwischen Fisch, Schalentier und Muscheln ist mir gelungen. Aber bei vielen Sachen war eine genaue Benennung nicht möglich. Die Stände an sich sahen zwar nicht besonders einladend aus, aber man muss sagen frischer als dort kann man Seafood, Fleisch, Obst und Gemüse fast nicht kaufen. Im Seafood-Bereich sucht man sich seinen Fisch noch im lebenden Zustand aus und bekommt ihn dann vorbereitet zum Kochen mit nach Hause. Das Töten, Entschuppen und Ausnehmen passiert vor den Augen des Kunden. Somit haben wir auch gesehen wie eine lebende Schildkröte aus ihrem Panzer geschnitten wurde und ein lebender Frosch sich von seinen Beinen trennen musste. Das war wirklich nicht schön anzusehen und auch sehr ekelerregend. Das sind Beispiele dafür wie skrupellos die Chinesen sind. Wenn wir eine Außentemperatur von 30 Grad gehabt hätten, wäre es geruchsmäßig sicherlich nicht so angenehm gewesen ... Die Fleischhalle war auf den ersten Blick auch respektvoll zu betrachten, aber bei genaueren Betrachten sah man, dass das Fleisch wirklich von guter Qualität ist. Biggi kennt einige andere Frauen, die dort auf dem Markt ihr Fleisch kaufen. Die Ersparnis ist natürlich hoch. Auch das Fleisch wird dort für die Supermärkte abgepackt und für mindestens das dreifache in den Supermärkten verkauft. Das bei den Chinesen ganze Hühner rum hängen bin ich ja schon vom letzten Jahr und sogar aus Chinatown in New York gewohnt. Die Hallen mit den Gemüse- und Obstständen waren ein Traum. So viel Auswahl, auch Sorten, die ich noch nicht kannte, alles sehr frisch und knackig und natürlich auch viiiiiiel günstiger. 

Da der Großmarkt nicht weit vom Compound, so heißen hier die Wohnviertel, entfernt ist, sind wir mit dem Fahrrad - meine erste Fahrt mit einem E-Bike - die Strecke gefahren. Verkehrstechnisch ging das auch ohne Probleme.

Gegen Mittag wollte ich nochmal in die Innenstadt und wie schon angekündigt, war mein Ziel nochmal Yu Garden. Wir hatten dort im letzten Jahr sehr leckere Nudeln (Shanghai Fried Noodles) gegessen und das wollte ich heute nochmal wiederholen. Das Restaurant habe ich schnell wieder gefunden. Nachdem ich mit einem Edding auf der Speisekarte angekreuzt hatte was ich möchte und meine Bestellung bezahlt habe, wurde mir wohl mit Abstand der schönste Platz im Restaurant zugewiesen. Während ich auf mein Essen wartete, konnte ich die Menschenmassen, die sich über die Brücke schoben gut beobachten. Mein Essen war sehr lecker, wie in meiner Erinnerung. Anschließend bin ich noch ein bisschen durch die Gassen und kleinen Geschäfte gebummelt und habe mich von der Atmosphäre treiben lassen.

In dem Compound in dem Biggi wohnt, wohnen viele Familien, die aus beruflichen Gründen für verschiedene Firmen für ein paar Jahre in Shanghai sind. Da eine Bekannte von Biggi jetzt auch Besuch aus Deutschland hat, hatten wir uns als kleine Mädelsgruppe zusammen gefunden um den Abend gemeinsam in umliegenden Bars am Bund zu verbringen. Unser erstes Ziel war die "Vue-Bar". Diese Bar lag in den obersten Stockwerken eines Hotels. Nach dem ersten netten Eindruck von der Bar wurden wir total geflasht als wir die zweite Etage der Bar und deren Dachterrasse betraten. Von dort oben hatte man einen sehr beeindruckenden Ausblick auf die Skyscraper von Pudong, dem Bund und die beleuchtete Bundpromenade. Hauptgrund dort oben zu sein, ist es natürlich Fotos zu machen und das Freigetränk zu genießen, das im Eintritt enthalten war. Von der "Vue-Bar" aus zogen wir weiter in die "Captains-Bar". Ein Stück unseres Weges liefen wir direkt an der Bundpromenade lang. Die "Captains-Bar" liegt in einem Hostel, ist etwas kleiner, hat eine tolle Außenterrasse mit Blick auf den Bund, der, lt. Empfehlung einiger unserer Gruppe, besonders schön bei Sonnenuntergang, sein soll. Die Getränke hier schmeckten auch. Es war ein amüsanter, gelungener Abend!

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