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2021 - Juli - Wanderung im Luberon, Tag 3 und 4, Gordes und das Kloster Sénanque

Veröffentlicht: 06.07.2021

Wir haben sie (fast) alle kennengelernt, die Lavendel-Felder dieser Umgebung. Dadurch dass wir alles erwandern, sehen wir natürlich mehr als beispielsweise vom Auto aus. So gibt es top gepflegte Felder, die sich auch noch wunderbar in den Hintergrund integrieren (da spricht der Fotograf aus mir). Und dann gibt es die am Straßenrand oder die ein, zwei Reihen Lavendel neben einem großen Getreidefeld. Aber es gibt auch die total verwahrlosten Felder. Auf unserer gestrigen Tour hatten wir so ein Exemplar. Es war halb durchsetzt mit Haferpflanzen. 

Und dann gibt es das EINE, das one and only unter den Lavendel-Feldern. Das was jeder ansteuert, als gäbe es nur dieses: Es ist das Feld vor dem Kloster Sénanque. Leider wird das Kloster gerade saniert, das ist dann nur die halbe Freude. Aber natürlich will jeder auch ein Foto von sich zwischen den Lavendel-Büschen. Das brauche ich persönlich zwar nicht, aber ich gebe zu, dass unsere Reisezeit Anfang Juli auch nicht zufällig gewählt wurde. Es ist die ideale Zeit, um die Felder in perfektem Lila zu sehen. Schon in wenigen Wochen werden sie abgeerntet sein.

Das Kloster Sénanque liegt übrigens unweit von Gordes, einem sehr kleinen Dorf mit hoher touristischer Anziehungskraft. Gordes war gestern unser Wanderziel. Natürlich ging es wieder über Stock und Stein oder besser gesagt über sehr viele Steine. Das ist dann immer eine Herausforderung für mich, vor allem wenn es abwärts geht. Mir ist es ein absolutes Rätsel, warum nicht alle Zweibeiner ins Rutschen geraten, wenn sie über rollende Steine laufen. Mutti (ich) muss dann immer langsam hinunter gehen. Man könnte auch schleichen dazu sagen. 

Aber die vielen Steine haben auch einen großen Nutzen für die komplette Gegend hier. Seit tausenden von Jahren wurden und werden sie für den Hausbau verwendet. Dabei wurde kein Mörtel gebraucht, denn die Steine werden tatsächlich nur kunstvoll aufeinander gestapelt. Es gibt hier ein Freilichtmuseum, das Village des Bories, das ein ganzes Dorf mit diesen Steinhäusern zeigt. So wie hier zu sehen, wurden sie noch bis vor ca. 150 Jahren bewohnt.

Aber auch heute gibt es außerhalb des Museums zahlreiche Wege, die von dieser Art Steinmauer gezäumt sind. Auch moderne Wohnhäuser haben wir vereinzelt in Steinbauweise gesehen. 

Nicht vergessen möchte ich aber den kleinen Ort Joucas, durch den wir auch gewandert sind. Er ist sicher nicht so attraktiv wie Gordes, dafür aber sehr gepflegt, liebevoll verschlafen und nett anzusehen.

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