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Ecuadors Zentrum Teil 1 / Herzblut

Veröffentlicht: 14.11.2017


"Sein Name ist John, auch der wilde Hund genannt! Ein stahlharter US Marine steht seinem ersten blutigen Kampf ums Überleben gegenüber!" 

Orientierung? Der "Weder GPS noch Internet, noch Handyempfang und natürlich die Adresse der Unterkunft nicht aufgeschrieben-Blick"

Hier sind wir nun. Zentralecuador! Im Herz der Anden, an der Pulsschlagader des Landes. 
Hier, wo man vor lauter Steinen die Berge nicht mehr sieht, das Gras saftig grün ist, die Menschen entspannter und noch gastfreundlicher, das Essen frischer und der einzige Lärm in der Nacht das einsame Gejaule eines Straßenhundes ist.

Wir haben es gefunden. Das Paradies!

...Tief schaut John seinem übermächtigen Gegner in die Augen! Ein Schlag folgt auf den Nächsten. Und da liegt er schon blutend und benommen am Boden! "Du hast ihn unterschätzt, John"... seinem Gedanken kaum zu Ende folgend, trifft des Gegners Fuß seine linke Gesichtshälfte."


Paradiesisch, wie etwa in Baños. Das kleine Städtchen inmitten der Anden gilt als der Ort für Aktivitäten aller Art. 

Am Ende der Biketour. Für zwei Dollar gehts mit dem Pickup auf der holprigen Ladefläche zurück den Berg hoch in die Stadt.

Baños bei Nacht. Am Morgen um 5.30 Uhr weckt fröhlich ein Gebetsauto. Richtig gelesen. Statt Minaret gibts hier einen alten VW der per Lautsprecher sozusagen die Kirche zu den Leuten ans Bett bringt. Naja...wer s mag.

Casa del arbol. Das Baumhaus mit befestigter Schaukel, mit der Mutige ins blaue Nichts schwingen können und mit Blick auf den 4800 Meter hohen nahegelegenen, noch aktiven Vulkan.


El Pailón del diablo! Der beeindruckende Wasserfall am Ende der 18 Km langen Biketour: tour de las cascadas "Tour der Waßerfälle" von Baños aus. Man hat uns zwar gesagt, dass es mehrheitlich bergab geht. Aber das mit dem Gegenwind haben sie vergeßen.


....Mit scheinbar letzter Kraft stämmen Johns muskulöse Arme seinen noch muskulöseren Körper in die Höhe. Dann geht alles sehr schnell. Faust, Kopf, Knie, Bein. Eine Schlagkombination von Johns Körper in Perfektion durchgeführt bringt seinen Gegner schwer verletzt zu Boden. Der Sieg ist sein. Zumindest für heute!


Etwas weiter im Norden findet man Mindo. Das Dörfchen, welches an Wochenende und Feiertagen von Ecuadorianern überrollt wird, bietet eine spektakuläre Landschaft und erinnert ein wenig an ein Schweizer Bergdorf im Skigebiet im Sommer


Von Mindo gehts weiter Richtung Latacunga am Fuße des Cotopaxi. Dem Hausvulkan sozusagen und nicht zuletzt dem im wahrsten Sinne atemberaubenden Quilotoa Kratersee auf 3800 Meter Höhe. Wieso muß hier alles so hoch sein! 
Cotopaxi
Quilotoa Lake
Blick auf Pujili

Die schönen Dinge..sind meist nicht weit weg. Zum Beispiel Pujili. Das kleine, dreißig Minuten entfernte Brüderchen von Latachunga mit einem großartigen Markt.
Der Markt in Pujili ist Reizüberflutung für Gaumen, Nase und Augen. Von chinesischen Billigfabrikationen, gefälschten Markenartikeln bis hin zu Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch und Getreide findet man hier fast alles, was das Herz begehrt.

....Es ist soweit! John steht nun endlich seinem Kontrahenden gegenüber. Dem Mann,der gnadenlos seine Familie getötet hat. Mit dem eben frisch entwendetem Maschinengewehr steht er nun vor ihm. Hinter ihm eine blutige Spur des Todes. Zerfetzte Körperteile säumen seinen Weg, während er mit dem abgetrennten Kopf eines Soldaten lächelnd da steht..... 


Kirche in Pujili

Nachmittagsspaziergang

Ja, ich weiß. Ein Klassiker!

Während sein Kontrahend um Verzeihung bittet, greift John zum Schwert an der Wand und spießt seinen Gegner auf. Blut spritzt und zu guter Letzt verspeist er des Bösewichts Herz. Ende! 


Der Bildschirm an der Decke wird dunkler und die Lautstärke reduziert sich auf: "Ich hör meinen Sitznachbar wieder". Unser Busbegleiter kommt aus der Kabine und sammelt die Tickets ein. 

Wir sind kurz vor dem Ziel und ich werf mir die letzte mit gebranntem Zucker überzogene Erdnuß rein, streck meinen leicht gemarterten Rücken und schau vergnüglich in die leicht, bis mittelgradig verstörten Gesichter der deutschen Senioren- Reisegruppe in den Sitzen vor mir. 

Leichtes Unterhaltungsprogramm ist in Südamerikas Bussen nun halt etwas gewöhnungsbedürftig.




















Antworten

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