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Katzen Rettung

Veröffentlicht: 10.10.2021

8.10 

Tag der Katze


9 Uhr abends

Auf dem Weg nach hause komme ich am Supermarkt vorbei und nehme fürs Abendessen noch eine Flasche Wein mit. Bei uns ist mal wieder viel los. Da wir platz und gerne Leute da haben hat sich Linas und mein Haus zu einem kleinen Erasmustreffpunkt entwickelt. Unsere anderen beiden Mitbewohner scheint es nicht zu stören und wir freuen uns wenn wir Gäste haben. Heute ist Curly (oder einer der 5 Joao's) Speerfischen gewesen und nun sind die anderen bereits dabei bei uns zu kochen. Wenn ich heim komme wird also bereits ordentlich was los sein. So genieße ich nochmal die Ruhe auf dem Weg. Nachts ist hier auf den Straßen nicht viel los. Hin und wieder kommt mal ein Auto vorbei oder ein paar Leute sitzen vor einer kleinen Bar, rauchen und unterhalten sich, aber davon abgesehen ist es ruhig.

Unser Haus liegt etwas außerhalb auf einem Hügel hinter der Universität und ich winke der Nachtwächterin zu. Da ich nun bereits eine Weile in der Uni ein und ausgehe kennt sie mich. Ich schlängle mich an den Autos vorbei die auf dem viel zu engen Bürgersteig parken und schaue ob vor mir alles frei ist. Die Leute hier fahren teilweise wirklich wie verrückte und man muss vor allem Nachts vorsichtig sein. 

Neben mir hinter der Wand höre ich die Hühner leise gackern und eine Katze miauen. Wärend ich weiter laufe wird das miauen lauter. Eigentlich kann man es nicht mehr miauen nennen, es ist mehr das rufen eines Babykätzchens. Wahrscheinlich hat eine der Nachbarskatzen Babys. Aber als ich an der Wand entlanglaufe fällt mir auf das der rufen von oben kommt. Ein lautes, kreischendes und verzweifeltes rufen eines Babykätzchens.  Merkwürdig. Ich glaube es kommt von oben aus der Wand, das kann nicht richtig sein. Hier ist es üblich Lavasteine und als Trockenmauer aufeinander zu schichten, was es sehr einfach macht diese Mauer hier hoch zu klettern. Handy raus, Taschenlampe an und los geht's. Auf ungefähr 2,5 m höhe finde ich es dann. Das klägliche Rufen kommt von einem kleinen schwarz-weißen Kätzchen das irgendwie in der einer spalte in der Wand eingeklemmt ist. Sein Bein scheint fest zu hängen und es kommt wohl nicht mehr aus der kleinen Höhle raus. So ist das in der Natur das ist mir klar aber ich kann einfach nicht weiter gehen und das klägliche miauzen ausblenden. Ich versuche also mein bestes, schaffe es aber nicht das kleine Fellknäul aus der Wand zu bekommen. Mein Fuß rutscht ab und ich kann nicht vernünftig leuchten. Ziemlich gekickt laufe ich letztlich die letzten 50 m zu unserem Haus. Ich gehe hinten herum und als Lina mich sieht fragt sie direkt was los ist. Curly und Insi kommt auch und ich erzähle das ich versucht habe die Katze zu retten es aber alleine nicht geschaft hab und wir gehen nochmal gemeinsam los. Wir klettern die Wand hoch und schauen was los ist. Lina hält mich von unten fest wärend Curly und Insi leuchten und ich zwänge meinen Arm durch den Spalt. Hier steckt ein Kämpfer fest den meine Hand wird mit lautem fauchen in empfang genommen. 

Die Nachtwächterin kommt vorbei und leuchtet auch. Sie erzählt uns das sie das Miauen bereits seid 3 Tagen hört was bedeutet das der kleine mindestens so lange schon dort fest sitzt, möglicherweise länger. Armes kleines Fellknäul! Nach langem hin und her schaffe ich es endlich das zitternde, fauchende und miauende Kätzchen aus dem Spalt zu befreien. Fragt mich nicht wie es am ende geklappt hat aber wir sind alle erleichtert. Es ist total verängstigt aber als wir etwas Katzen Futter in Wasser aufweichen Frist es alles bis aufs letzte bisschen auf. Wir legen ein altes Handtuch in einen Karton und setzten es hinein. Der arme kleine (es ist ein er) ist sehr abgemagert, hat Flöhe und seinem aufgeblähtem Bauch nach zu urteilen auf Würmer. Armes Baby! Morgen bringen wir ihn zum Tierarzt, aber für heute stellen wir den Karton erstmal in eine Ecke in meinem Zimmer und hoffen einfach das er etwas schläft. 

Am ende verbringe ich die Nacht auf dem Teppich mit Cavy wie wir ihn nennen in der Hand. Er ist verängstigt und miauzt und sucht den Körperkontakt sehr. Aber mit der wärme meiner Hand schläft er bald ein und ich mit ihm. Als ich dann morgens auf dem Boden aufwache frage ich mich vor allem zwei Dinge. Was soll ich den nun mit dir machen kleines Fellknäul und warum passiert mir sowas eigentlich immer?

Danach bringen wir unser kleines Baby Cavy erstmal zum Tierarzt. Dort gibt es eine Wurmkur und was gegen die Flöhe. Abgesehen davon, dass er sehr abgemagert ist, ist unser kleiner gesund und vermutlich um die 8 Wochen alt. Wir kaufen noch Augentropfen da seine Augen etwas entzündet sind, spezielles Futter für Babykätzchen und Katzenstreu und gehen zurück nach Hause. 

Darf ich vorstellen. Mama Lina und Mama Regina mit Baby Cavy. Oh jemine!


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