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#111 Großstadtdschungel zum Beginn der Hauptsaison

Veröffentlicht: 22.04.2022

13.-15. April 2022: Athen, Piräus


F. Camping in der Großstadt ist immer eine Herausforderung, da der Ballungsraum nicht gerade Platz für einen Camper bietet. Die letzte Nacht vor unserem Besuch in Athen haben wir deshalb an einem Strand bei Megara übernachtet. Wir wurden bei unserer Ankunft auch super freundlich von einem sehr flauschigen Straßenhund begrüßt, der hier anscheinend jeden Ankömmling auf die gleiche Weise begrüßt: starkes Schwanzwedeln, breites Grinsen im Gesicht, dann auf den Rücken werfen, alle Pfoten von sich strecken und darauf warten, dass man den Bauch gekrault bekommt. Bei Jenny hat diese Taktik funktioniert.

Am nächsten Morgen ging es in den Dschungel von Athen. Auf den Hauptrouten sind die Straßen 3-4 Spurig für eine Richtung, doch in den Wohngebieten kann es auch schon mal sehr eng werden. Wir hatten uns einen öffentlichen Parkplatz am Ende der Metro 2 rausgesucht und fanden nach 10 Minuten Warten auch einen freien Platz. Die Stadt ist voll und das nicht nur mit Einheimischen. Zwischen 30% und 50% aller Griechen wohnen im Gebiet in und um Athen (Genauere Zahlen gibt es leider gerade nicht). Dazu kommen noch die vielen Touristen, die die Osterferien für einen Kurztrip in die Sonne nutzen.

So viele Menschen auf so engen Raum haben wir schon sehr lange nicht mehr gesehen. Beim Sparziergang durch die Stadtviertel Plaka, Anafiotika, Monastirak und Syntagma kam es immer wieder zu kleineren Staus (keine Autos) in den engen Gassen. Der Nationale Garten neben dem Parlamentsgebäude ist wesentlich weitläufiger und so machten wir eine kurze Verschnaufpause von der städtischen Hektik beim Schildkröten beobachten.

Gasse in Plaka, der Altstadt von Athen
Schildkröten im Nationalgarten
Eine der vielen Ausgrabungsstätten in Athen. Hier: die Römische Agoda (Markt) mit dem Turm der Winde, einem astronomischem Turm, im Hintergrund.
Auf dem größten Markt von Athen git es vor allem viel Fleisch. Hier die noch zusammenhängenden Innereien. Es wurden auch die Därme, der Magen und die Köpfe von Lämmern angeboten, ganze Tiere mit allem dran natürlich auch.
Hadrians Tor. Ein beliebtes Fotomotiv des alten Athens mit moderneren Gebäuden im Hintergrund.

Nachmittags ging es noch auf den Lycabettus Berg, von wo man eine herrliche Aussicht auf Athen und seine Umgebung hat. In der Mitte sticht die Akropolis hervor und sonst sieht man fast nur quadratische, weiße oder beige Betonhäuser. Gefühlt gibt es in Athen auch entweder nur über 2000 Jahre alte Gebäude oder Gebäude aus den letzten 50 Jahren. Die Stadtentwicklung im 20. Jahrhundert muss extrem gewesen sein.

Blick vom Lycabettus Hill
Die Akropolis tront inmitten der Stadt.
das weitläufige Athen und sein Umland
Man kann sogar bis zur Hafenstadt Piräus und weit darüber hinaus gucken.
typische Häuser in Athen

Der nächste Tag begann erstmal mit einer halben Stunde anstehen in der Schlange vor dem Ticketschalter der Akropolis. Nicht nur die Ticketpreise haben sich seit dem 01. April verdoppelt, sondern auch die Anzahl der Touristen, so scheint es mir. Die Preissteigerung ist übrigens normal, da in Griechenland ab dann die Hochsaison anfängt – ab dem 1. November geht es dann wieder zurück in die Nebensaison. Weiterer Funfact für alle Europäer unter 25 Jahren: Der Eintritt in den meisten Sehenswürdigkeiten ist für euch kostenlos.

das Parthenon und die vielen Touristen
Blick auf die Akropolis vom Filopappou Hill

Die Akropolis ist eine überragende Anlage und hat eine außergewöhnliche Geschichte zu bieten. Von Götteranbetung über die erste griechische Staatsbank bis zur Verteidigungsanlage gibt es alles was das Herz begehrt. Seit Jahrzenten wird hier versucht Teile der Anlage mit möglichst vielen Originalteilen wiederaufzubauen. Manchmal kam man sich schon ein wenig vor wie auf einer großen Baustelle.

das Parthenon
Ein noch sehr gut erhaltenes und noch immer genutztes Theater auf den Hängen der Akropolis: Odeon des Herodes Atticus.
Der Eingang zur Akropolis, von Innen gesehen. Viele Treppen führen zu und durch dieses Eingangstor. (Kleiner Hinweis: Ganz oben sehen die Steine aus wie Legosteine.)
Tempel der Athena Nike. Im Vergleich zu den anderen Tempeln hier, sieht dieser geradezu niedlich klein aus.
Das Parthenon wird noch wiederaufgebaut, oben sitzen die Handwerker.
wieder zusammen gesetzte Säulen des Parthenon, die weißen Stellen wurden nachgemacht
Ersatzteillager. Anders als beim Puzzlen wird hier nicht nach Farbe, sondern nach Form sortiert.
Pandroseion, ein weiterer Tempel auf der Akropolis

Nach dem Besuch auf der Akropolis hatten wir eine Free Walking Tour gebucht, da dies in den letzten Großstädten immer sehr viel Spaß gemacht hat und es zudem eine Menge Informationen zur Stadtgeschichte und zu den Menschen in der Stadt gab. In Athen ist dieses Angebot aber noch absolut ausbaubar. Nicht nur die Auswahl der angebotenen Touren war begrenzt, auch der Gewinn neuer interessanter Informationen zur Geschichte war kaum vorhanden. Lediglich den Grund für die lustigen Puschel auf den Schuhen der Nationalgarde konnten wir durch die Tour erfahren. Unter ihnen versteckt sich ein kleiner Dolch, der zur Selbstverteidigung im Falle eines Nahkampfes dient.

Der stündliche Wechsel der Wachen ist eine genau choreografierte Inszenierung. Das lange Ausharren mit gestrecktem Bein und 2kg schwerem Schuh, bringt bestimmt gute Beinmuskeln.
Nach der Ablösung dürfen sich die Wachen nicht bewegen. Daher gibt es einen Kommandeur, der die Uniform der Wachen richtet und als Ansprechperson für Touristen dient. Auch mit ihm dürfen die Wachen nur durch Blinzeln kommunizieren. Man achte auf das kleine Schweißtuch in der linken Hand des Kommandeurs.
Das Olympia Stadion in dem die ersten modernen olympischen Spiele ausgetragen wurden, ist auf einer Seite offen.
Universitätsgebäude. Vor dem Eingang sitzen Sokrates und Platon. Auf den Säulen stehen die Götter Apollo und Athene.
Universitätsgebäude

An unserem letzten Tag in Athen ging es nach Piräus – dem Hafen von Athen. Genauer gesagt ist Piräus eine eigene Stadt, so gesehen hat Athen keinen eigenen Hafen. Hier liegen eine Menge großer und kleiner Fähren, die ihre Passagiere zu einer der ca. 100 bewohnten Inseln von Griechenland bringen. Die fast 3000 unbewohnten Inseln von Griechenland können hingegen nur mit eigener Yacht oder Segelboot angesteuert werden.


Tag 182 – Gesamttour 13.828 km


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