Veröffentlicht: 12.09.2018
Ein weiteres Highlight unserer Java-Rundreise stand heute auf dem Programm: der Sonnenaufgang am Vulkan Bromo. Dafür mussten wir nur leider um 3 Uhr aufstehen, um mit dem Jeep zum Aussichtspunkt zu fahren.
Unsere Reiseleiterin hatte uns schon vorgewarnt, dass es kalt werden würde und so hatten wir uns in unsere an norddeutsche Temperaturen angepassten Winterjacken gehüllt. Handschuhe und Mütze hatten wir allerdings nicht zu unserer Reise in den dauerhaften Sommer mitgenommen. Wer rechnet auch damit, dass wir von etwa 30°C an einem Tag auf einmal bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ankommen?
Immerhin hatten wir unsere Winterjacken, während wir einige Unerschrockene auch in kurzer Hose oder ohne Jacke sahen. Natürlich konnte man am Aussichtspunkt dagegen Jacken, Decken, Mützen oder Schals erwerben...
Nachdem wir die Aussicht beim Sonnenaufgang und im ersten Sonnenlicht genossen hatten, fuhren wir dann mit dem Jeep Richtung Bromo Krater. Dabei reihten wir uns in die lange Schlange anderer Jeeps mit Touristen ein, die genau dasselbe Ziel hatten. An der Straße vor den Aussichtspunkten herrschte einiges Verkehrschaos, da nun alle Jeeps drehen und zurückfahren mussten - und die Moped-Taxi dabei zwischen ihnen hindurch huschen wollten.
Am Parkplatz angekommen, stiegen wir dann auf Pferde um, die uns bis zur Treppe am Kraterrand des Bromo brachten. Diese gibt es schon seit über dreißig Jahren, trotz der Ausbrüche, die in der Zwischenzeit stattfanden.
Nachdem wir die Stufen erklommen hatten, konnten wir in den brodelnden Krater des Bromo hinabsehen.
Einer alten hinduistischen Legende zufolge gab es ein Ehepaar, das lange kinderlos blieb. Sie gingen zum Bromo und beteten um Nachwuchs. Die Bitte wurde ihnen mit der Bedingung gewährt, dass sie ihr letztes Kind in den Krater des Vulkans werfen müssten.
Sie bekamen dann 25 Kinder (die Bitte um Fruchtbarkeit wurde also sehr großzügig erhört). Als sie ihr letztes Kind opfern wollten, erlaubten die Götter stattdessen ein anderes Opfer, das aber jedes Jahr wiederholt werden müsse.
Und so werfen bis heute die um den Bromo lebenden Hindus ein Mal jährlich Gaben wie Geld, Lebensmittel und lebende Tiere in den Krater. Einige findige Nicht-Hindus nutzen dies, um mit Keschern die Geldscheine und anderes abzufangen...
Nach dem Frühstück im Hotel lag noch eine etwa sechs Stunden lange Fahrt vor uns, da wir weiter in den Osten Javas Richtung Bali reisen wollten.
Unterwegs machten wir einen spontanen Stopp bei einer Trockenhalle für Tabakblätter, die später nach Bremen verschifft werden sollten.
Die Blätter wurden von Frauen auf Schnüre aufgezogen und von anderen Arbeitern unter der Decke aufgehängt, wo sie dann drei Wochen trocknen müssen..