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Ab in die Arbeitswelt

Veröffentlicht: 24.03.2019

Vor zwei Wochen konnte es dann endlich offiziell losgehen. Bei der Einreise bekam ich mein Businessvisum und war somit berechtigt zu arbeiten. Vor unserer Sydneyreise machte ich schon meine Facebook Seite „Anni Marie Physiotherapy“ öffentlich und warb in der lokal bekannten Facebook-Gruppe „Living in Vanuatu“. Hier läuft ALLES über Facebook. Jeder, egal welchen Alters und Herkunft, hat Facebook und ist darüber vernetzt. So habe ich mich auch erstmal gegen eine eigene Website entschieden, was auch nochmal mehr Arbeit gewesen wäre und mein Wissen und Können bezüglich Computer/Multi-Media ggf. überstiegen hätte. Facebook macht es möglich viele potentielle Patienten zu erreichen und ist leicht in der Anwendung.

So hatte ich an meinem ersten Arbeitstag schon zwei Patienten :). Wir nutzten den weiteren Tag, um meine in Sydney gedruckten Businesskarten zu verteilen und ein paar Plakate aufzuhängen. Ebenfalls bereitete ich Artikel für meine Seite vor und so erreichten mich über die Woche weitere E-Mails und Anrufe. Es lief also ganz gut, der Großteil der Patienten buchten direkt weitere Termine und über die neuen Kontakte sprach es sich schnell in Port Vila rum. Neben Facebook setzen wir vor allem auf Mundpropaganda, denn eine persönliche Empfehlung ist auch in der heutigen Zeit die beste Werbung.

So wird man von vielen verschiedene Leuten angerufen und kontaktiert, sodass es unter anderem zu einem coolen und lustigen Treffen kam. Barbara, ursprünglich aus Berlin schrieb mir eine Nachricht und ich war ganz erfreut mal jemanden aus D hier zu finden. Wir verabredeten uns auf einen Saft am Abend und Michel und ich fuhren zu deren Haus am Ende der Lagune. Barbara und Sven haben 2 kleine Mädels (Lupina 1 und Karlotta 4) und sind für 2 Jahre nach Port Vila gekommen. Sven arbeitet als Entwicklungshelfer und hat einen ganz guten Job über die Deutsche Entwicklungshilfe bekommen. Es war super spannend mit den beiden zu quatschen, sich auszutauschen und zuhören, wie es ist mit 2 Kindern soweit zu reisen und auch hier zu leben. Wir blieben den ganzen Abend, besuchten noch ein kleines Musikfest und lagen erst gegen 10 völlig erschöpft im Bett. So einen langen Ausgang hatten wir lange nicht mehr und auch die „harten“ Arbeitswochen, in den ich auf ganze 11 Behandlungen in der ersten und schon 17 in der zweiten Woche kam, hinterließen Spuren. So kann es weitergehen...

Michels erste Arbeitswoche zurück in Port Vila begann etwas schleppend. Die Mädels mussten erstmal wieder zu Hause bleiben und familiären Pflichten nachkommen. Miller und Tini erschienen jeweils nur zur einer Trainingseinheit. Durch vorige Erfahrung ließ sich Michel nicht entmutigen, schrieb weitere Trainingspläne, definierte Kurz- und Langzeitziele, ordnete mehr Lauf- sowie Schnellkrafteinheiten an und in der zweiten Woche wurde dann auch schon mehr umgesetzt. Während Miller, die noch immer auf keine Unterstützung durch ihren Mann zählen kann, mit ihren zwei Kindern zu Hause saß, war Tini regelmäßig da und es konnte gezielt an ihrer Rolle als Abwehrspielerin gearbeitet werden. Die nächsten Reisen sind nicht mehr fern.

Neben unseren Jobs haben wir weiterhin noch genug Freizeit für Sport, am Pool liegen und Eisschokolade trinken (neben saftiger Ananas mein klarer Favourit!). Neben Süßem geniesse besonders ich die Avocadozeit. Im Moment gibt es hier auf dem Markt die leckersten und größten Avocados, die man sich vorstellen kann. Dazu essen wir im Moment viel Salat, frisches Brot oder auch viel Bratnudeln oder Bratreis

An den Wochenenden und auch unter der Woche versuchen wir das im Vergleich (zu anderen Ausgaben des täglichen Lebens) sehr günstige Sportangebot viel zu nutzen und neue Sachen auszuprobieren. Unsere neue Leidenschaft, das Tauchen, muss erst einmal pausieren, aber ein Tauchgang für Michel ist auf jeden Fall noch eingeplant.

Am Sonntag ging es zum „Open Day“ des Segelclubs, wo uns gezeigt wurde wie man eine Jolle segelt. Michel hat ein wenig Erfahrung und wollte die Fertigkeiten nochmal auffrischen, während ich trotz kieler Background noch keine aktive Segelerfahrung vorzuweisen hatte. Herrje, es wurde Zeit!

So starteten wir jeder mit einem jungen local Segelboy im Boot und schipperten raus. Es herrschte kein starker Wind, aber schon eine anständige Brise und die Jolle ging ab, wenn man sich so richtig reinhing. Mein Segelboy zeigte mir alles, ich war sehr interessiert und fand es super spannend. Nicht ahnend, dass ich gleich selber 4 Wenden machen sollte und mich mit meinen langen Beinen in diesem kleinen Boot eher wie ein Storch im Salat fühlte. Naja, er ließ nicht locker und ich wollte es dann wirklich versuchen. Direkt bei der ersten Wende geriet dann schon alles aus den Fugen. Ich verlor die Pinne, die Jolle drehte sich schnell um 180 Grad und der Baum schlug um. Mein Kopf bremste diesen und irgendwie kam das Boot zur Ruhe. Puh... das war wohl etwas fix alles. Tapfer berappelte ich mich und auch mein Segellehrer sah keinen Grund nun aufzugeben. So ging die Fahrt weiter und tatsächlich schaffte ich 3 wesentlich kontrollierte Wenden und war am Ende ein Einhorn, aber sehr zufrieden. Michel sah alles und war in seiner Jolle schon Absprungbereit um mich zu retten, doch am Ende klappte ja doch alles. Er kam ziemlich fix wieder rein und war ganz heiß nochmal mit mir rauszusegeln.

Wir gönnten uns aber erstmal in der Local Bar ein Vanuatu Hot Dog mit Pommes. Später kamen immer mehr Leute und die Boote waren ausgebucht. Die nächste Segeltour wird also wann anders stattfinden. Auch okay :)

Unter der Woche gebe ich weiterhin Yogastunden und gegen Anfrage plane ich auch private Yogastunden. 2 Damen haben sich schon angemeldet und das ist auch eine schöne Abwechslung zur Physiotherapie.

Michel geht in meinen Yogazeiten ins Gym zum Krafttraining. Dieses Wochenende wollten wir Tennis spielen oder wieder mal Kajak fahren. Nun liegt Michel etwas kränkelnd neben mir, also verlegen wir das wohl auf nächste Woche. 

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