On The Road To Thailandonesien
On The Road To Thailandonesien
vakantio.de/ontheroadtothailandonesien

No risk no fun

Veröffentlicht: 11.11.2018

Am Dienstag den 08. November sollte es für uns weiter in den Süden Thailands gehen. Schon vorher hatte unser Fahrer telefonisch versucht Kontakt zu uns aufzunehmen und eine Uhrzeit auszumachen, an der er uns abholen und zuerst nach Nakhon Pathom bringen wollte, von wo aus wir dann mit dem Nachtzug weiter zu unserer Fähre nach Koh Phangan fahren wollten. Dieser Kontaktversuch scheiterte leider an der Sprachbarriere. Mit dem Wissen, dass er unser Tipp sei oder auch unser Trip - wir waren uns da nicht so sicher - und das er irgendwann im Verlauf des Tages an unserem Hostel ankommen wolle, lief uns der Schweiß nur so in Bächen den Rücken runter. Aber er tauchte tatsächlich überpünktlich auf, dafür aber nur mit einem Arm und Schaltauto. Natürlich fragt man sich in einer solchen Situation wie so etwas funktionieren soll und auch ob es ratsam ist einzusteigen, aber letztendlich ist in Thailand alles möglich. Und wir hatten nicht wirklich eine Wahl. Das Lenkrad beim Schalten und Telefonieren loslassend, griff er beherzt zum Blinken schräg übers Lenkrad, brachte uns aber tatsächlich nach eineinhalb Stunden ans Ziel. Zum krönenden Abschluss bat er noch um ein Foto mit uns. Da fragt man sich doch wer oder was hier die Attraktion in Thailand ist. Packesel-like mit unseren Rucksäcken standen wir schließlich am Bahnhof und hatten noch gute 6 Stunden bis unser Zug fuhr. Da Nakhon Pathom nicht gerade zu den Touristenstädten zählt, boten sich für uns nicht sehr viele Essgelegenheiten an. Außer einer Vielzahl von typisch thailändischen Straßenständen an denen es eine Auswahl an kulinarischen Spezialitäten - Oktopusse, getrockneter oder roher Fisch und übel riechende breiartige Substanzen - gab. Das Durchfallrisiko war uns eindeutig zu hoch. Nach drei Stunden Umherirren entschlossen wir uns für ein delikates Mahl aus dem Supermarkt - trockenes Weißbrot mit Würstchen - und suchten uns ein gemütliches Plätzchen zum Schmausen, den Bahnhof. Aufgrund unserer helleren Hautfarbe wurden wir schnell als Touristen identifiziert und dementsprechend wollten uns mehrere Einheimische mit Rat und Tat für die Reise beiseite stehen. Ein Mann US - Thailändischer Abstammung warnte uns vor den Moskitos und Offizieren im Zug. Eine andere Frau warnte und vor dem Mann US - Thailändischer Abstammung - er sei ein "Dummkopf" (jaa sie konnte neben vielen weiteren Sprachen sogar Deutsch ;)). Es schien interessant zu werden, doch die Angst vor der Zugfahrt konnten sie uns nicht so richtig nehmen. Somit entschieden wir uns nach Einfahrt des Zuges zu dritt in einem Kabinenbett die Nacht durchzulesen. Nach kurzer Zeit scheiterte dies allerdings und wir wurden aufgefordert, dass sich doch jeder bitte in seine eigene Kabine begeben solle. Uns blieb nichts anderes übrig, als jeder für sich in seiner Kabine abzuschnarchen oder still vor sich hin zu leiden. Am Bahnhof wurden wir vom Bus erwartet, dessen Ausschalter für die Klimaanlage defekt war. In der Realität hieß das für uns zwei Stunden durchbibbern und nach Ankunft einen ordentlichen Gefrierbrand. Die Erkältung winkte uns fröhlich zu. Mit pinkem Sticker markiert wurden wir an verschiedenen Stationen abwechselnd aus dem Bus gescheucht um danach wieder einsteigen zu müssen. Völlig verwirrt und mit der Angst im Nacken überhaupt anzukommen, kamen wir nach zwei Stunden glücklicherweise am Pier an. Schlau wie wir waren, dass dachten wir jedenfalls noch zu diesem Zeitpunt, entschieden wir uns (um der Klimaanlage zu entfliehen) für das Sonnendeck. Die Gischt schäumte nur so vor sich hin und spritzte erfrischend in unsere von der Sonne langsam wieder auftauenden Gesichter. Erst später kam die Erkenntnis - Sonnendeck gleich Sonnenbrand. Wieder festen Grund unter den Füßen wurden wir von einer Schar aus penetranten Taxifahrer attackiert. Jeder wollte uns mitnehmen. Ein einfaches -Nein, wir haben schon in Taxi- ließ sie nicht von uns abrücken. Ein ganz anderes Bier war das Auffinden unseres eigenen Taxifahrers. Treffpunt war 7eleven (ein Supermarkt), das Problem: es gab gleich drei davon. Zu unserem Glück standen wir auf Anhieb am richtigen, denn fraglich ist, ob wir es in unserer Verfassung je zu einem anderen geschafft hätten. Somit landeten wir schlussendlich nach unserer aufregenden und teils beschwerlichen Reise im Liegestuhl am Strand, um kurz darauf vor starkem Wind und monsumartigen Regen in unser Hostel zu flüchten. Das ist Insel lifestyle genau nach unseren Vorstellungen.

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