On The Road To Thailandonesien
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vakantio.de/ontheroadtothailandonesien

"Für Hier oder zum Mitnehmen?"

Veröffentlicht: 23.04.2019

Hallöchen alle Zusammen!

Ursprünglich hatte ich schon einen wunderschönen echt langen Text geschrieben und wollte den veröffentlichen aber mein Handy hat sich nun endgültig verabschiedet und wollte mir tatsächlich mal eine richtige Auszeit gönnen. Dazu aber später noch mehr. Deswegen husche ich diese mal vielleicht ein bisschen durch, denn es dauert immer echt so lange einen Text zu schreiben.

Zuletzt habe ich euch alles Mögliche über Hoi An vorgeschwärmt und mein nächstes Ziel war dann Da Lat. Dorthin habe ich den Nachtbus genommen, was natürlich wieder super unbequem und für mich keine schlafreiche Nacht war, aber dafür war der Sonnenaufgang einfach nur unbezahlbar! Denn Da Lat liegt in den Bergen im Süden Vietnams und dementsprechend war die Fahrt sehr kurvig, aber fantastisch. Denn pünktlich zum Sonnenaufgang waren wir gefühlt über den Wolken und hatten einen so atemberaubenden Blick über das ganze Tal. Angekommen in Da Lat habe ich die nächsten Tage wirklich ziemlich durchgeheizt und bin jeden Tag von morgens bis spät abends unterwegs gewesen. So hab ich mir echt die Füße abgelatscht und habe den einen Tag alles zu Fuß erkundet, was aber echt anstrengend weit voneinander entfernt lag. Ich habe das "crazy" Haus besichtigt, was mich wirklich ziemlich beeindruckt bat, weil es wirklich einen ziemlich verrückten Architekten hatte. Außerdem ist Da Lat die Stadt der Blumen, was echt irgendwie süß ist, weil man dadurch überall Blumen zu Gesicht bekommt.

Für den nächsten Tag habe ich mir natürlich noch einen Scooter ausgeliehen und bin durch die Gegend gedüst. Da wurde ich komplett von der Natur überwältigt, denn die Strecke war wieder einmal wunderschön. Ich war 45 min lang nur umgeben von Kaffee- und Blumenplantagen. Nachdem ich den berühmten "Elephant Waterfall" besichtigt habe, habe ich dann endlich mal halt an einer Kaffeeplantage gemacht, um dort einfach den Kaffee zu verkosten und generell die Aussicht zu genießen. Man konnte die Kaffeeplantage nur halb besichtigten, also saß ich 10 Minuten später auf der Aussichtsplattform und habe mir einen Kaffee bestellt. Das stellte sich schon als etwas schwieriger raus, weil sie ca. 15 verschiedene Sorten an Kaffee hatten. Ich habe dann einfach irgendwas bestellt (ich glaube Mocca Butter irgendwas) und war dann leicht überfordert, als die Frau mit einem großen Tablett mit meinem Kaffee ankam. Zuerst stellte sie eine Schale voll Zucker hin, dann eine Kanne Milch, dann eine Glastasse, dann den Filter mit dem Kaffee und zum Schluss noch eine heiße Tasse Wasser. Bishin zum Filter habe ich auch alles verstanden, aber die Tasse mit dem heißen Wasser hat mich komplett aus der Bahn geworfen. Kaltes Wasser hätte für mich ja noch etwas Sinn gemacht, vielleicht zum Neutralisieren oder sowas aber Heißes Wasser? Das hat für mich überhaupt keinen Sinn gemacht. Also saß ich da komplett überfordert und wusste nicht wie ich den Kaffee "richtig" trinken soll. Nach gut einer Weile habe ich einfach beschlossen die Tasse mit dem heißen Wasser zu ignorieren und den Kaffee einfach so zu trinken. Der war dann durch meine ganze Grüblerei schon kalt, aber geschmeckt hat er trotzdem noch. Das muss jedenfalls sehr lustig ausgesehen haben da ich einfach ohne jegliche Aktivität bestimmt 20 Minuten vor diesem Kaffee saß und diese Tasse heißes Wasser angestarrt habe. Nach dieser sehr interessanten Kaffeeerfahrung bin ich dann weiter durch die Plantagen gedüst und schließlich sogar per Zufall an einer der längsten Seilbahn Vietnams gelandet und dachte mir "warum eigentlich nicht?". Also bin ich n den nächsten Minuten über de Berge geschwebt , ganze 2,4 km lang!! Und vor allem dann das Ganze auch noch zurück: einfach der Hammer!! Leider bin ich dann direkt nach der Seilbahnfahrt mitten in einen Platzregen gefahren, sodass ich innerhalb von Sekunden komplett durchnässt war. Zuerst dachte ich noch, dass ich ja eh schon nass bin und deswegen auch einfach direkt noch zum Hostel fahren kann. Aber irgendwann war der Regen so heftig, sodass ich nichts mehr sehen konnte und mir echt sehnlichst Scheibenwischer für die Augen gewünscht habe. Also bin ich spontan an die Seite gefahren und einfach super schnell in irgendein Café gerannt. Dort wurde ich dann begrüßt mit "It´s raining!". Ich, tropfend komplett durchnässt, nickte nur und musste so lachen, weil mir das ja durchaus bewusst war. Jedenfalls wollte ich mir dann zum Aufwärmen und Warten einen Tee bestellen und das Beste war einfach, dass der Kellner mich vollkommen ernst fragt "Für Hier oder zum Mitnehmen?". Humor hat er jedenfalls und irgendwie fand ich die Vorstellung der Hammer, wie ich im übelsten Unwetter auf dem Scooter sitze und entspannt meinen heißen Tee schlürfe. Aber da meine Hose ziemlich ekelig an den Beinen klebte und ich mich gefühlt habe, wie als ob ich eingepinkelt hätte, entschied ich mich dann doch für die "Zum Hiertrinken"-Variante. Nachdem der Regen dann aufgehört hat, konnte ich mich gelassen (aber immer noch klitschnass) auf den Roller schwingen und wurde 10 Minuten davon überrascht, dass der Spiegel mitten in der Fahrt ohne Grund abgefallen ist. Ich bin echt stolz auf mich, denn meine Reaktionszeit war rekordverdächtig: ich habe den Spiegel sogar aufgefangen! Ein Spiegel zum Mitnehmen also! Zum Glück gab es aber keinen Ärger wegen des Spiegels, also konnte ich ohne Einträge in mein Führungszeugnis Da Lat verlassen.

Meine nächste Station war dann Mui Ne, was an der Küste liegt und super bekannt für deren Sanddünen ist. Ich habe in meinem Hostel eine superliebe Holländerin (Tamar) kennengelernt und so haben wir gemeinsam für den nächsten Tag eine kleine Sonnenaufgangs-Tour gebucht. Dabei haben wir alle wichtigen Stationen Mui Nes besichtigt, aber wir beide waren irgendwie voll enttäuscht, weil man überall nochmal bezahlen musste und das war echt super nervig. Da wir aber uns beide hatten, haben wir versucht es uns lustig zu machen und dadurch war das auch in Ordnung. So haben wir uns zum Beispiel gemeinsam in ein superteures Hotel geschlichen, um da heimlich den Pool zu benutzen und von dort den direkten Zugang zum Meer zu genießen. Das war schon Nervenkitzel pur, aber tatsächlich hat Niemand gemerkt, dass wir nicht zum Hotel gehören (auch wenn ich mein stinkendes Reisehandtuch dabei hatte). Tatsächlich habe ich sogar noch eine peinliche Philine-Geschichte zu berichten, denn ich war in Mui Ne im Restaurant alleine (kurz bevor ich dann später Tamar traf) und habe mir genüsslich eine vietnamesische Nudelsuppe bestellt und die dann auch bis zur Hälfte ganz in Ruhe schnabuliert, bis mir aufgefallen ist, dass ich mein Portemonnaie vergessen habe. Mitten im Bissen bin ich dann plötzlich erstarrt und dachte "Scheiße! Du hast schon fast alles gegessen!". Mir war das so unangenehm, sodass ich hochrot zur Besitzerin gelaufen bin und ihr das erklärt habe und am liebsten sofort losgerannt wäre, um mein Geld zu holen. Sie hat dann aber nur gelacht und auf die Schüssel gezeigt, von wegen, dass ich doch erstmal aufessen soll und danach entspannt mein Geld holen kann. Natürlich war es mit der Entspannung für mich an diesem Punkt egal, weil ich mich so schlecht gefühlt habe, also schaufelte ich den Rest Suppe so schnell in mich rein und wollte ihr meine Tasche als "Pfand" geben, aber hat das gar nicht gejuckt und mich einfach so gehen lassen. Natürlich bin ich trotzdem gerannt wie nichts und habe ihr schnell das Geld gebracht, aber ja: für sie war das überhaupt kein Ding. Wirklich verrückt, denn wäre mir das in Deutschland passiert hätten sie mich entweder sofort rausgeschmissen oder gefühlt meine ganze Familie als Pfand (bzw. Geisel) genommen. Ich liebe diese Gelassenheit in Asien. Ich wünschte, dass ich diese mit nach Hause bringen könnte und ganz Deutschland ein Stückchen davon abgeben könnte. Manchmal ist es einfach schön zu vertrauen. Das habe ich hier wirklich unfassbar gut gelernt.

Naja, aber das war so mal wieder ein typischer "Philine-Moment" über den ich jetzt schon wieder herzlichst lachen kann. So war meine Zeit in Mui Ne auch schon vorbei und für Tamar und mich ging es dann nach Ho Chi Minh (auch Saigon genannt), wo aber wirklich nichts Großartiges passiert ist. Ich fand es super schön noch meine letzten Tage in Vietnam mit Tamar verbringen hu können, aber ja. Dann musste ich auch schon Abschied nehmen und das gleich zweimal: von Tamar und natürlich von Vietnam. Am 18. April saß ich dann also abends (mein Flieger ging um 1 Uhr am 19.04.) am Flughafen in Saigon und war so unfassbar aufgeregt. Irgendwie hat es sich so angefühlt, wie als ob es für mich nach Hause geht und generell war ich einfach so neugierig auf die Philippinen. Ich habe mich nämlich extra nicht informiert, weil ich einfach dort vor Ort alles live erleben wollte.

Also ja, ich bin jetzt auf den Philippinen und liebe es! Alles ist ähnlich, aber trotzdem anders. Tatsächlich sind die Philippinen verhältnismäßig gut entwickelt, aber trotzdem noch ziemlich untouristisch, wenn man an den ruhigeren Orten ist. Manila selbst war nicht sonderlich schön und da habe ich auch nicht die besten Erfahrungen gemacht, aber davor wurde ich ja gewarnt. Dementsprechend habe ich Manila nach einer Nacht verlassen und bin mittels Nachtbus nach Donsol gefahren. Und jetzt verstehe ich, warum alle sagen, dass es so schwer ist hier zu reisen. Denn diese Fahrt war so kompliziert. Zuerst musste ich mit dem Taxi zum Busbahnhof gebracht werden, nur um dann dort zu hören, dass mein Bus nicht 16 Uhr fährt (so wie sie es mir im Hostel gesagt haben), sondern erst 21 Uhr. Da die Busstation natürlich in der schrecklichsten Ecke überhaupt war, konnte ich nicht wirklich woanders hin. Schließlich saß ich im Bus nach 5 Stunden Warterei und versuchte krampfhaft die nächsten 12 Stunden zu schlafen. In Legazpi war dann die Nachtbusfahrt vorbei und von dort sollte ich dann einen "Express Van" nehmen, der aber nicht irgendwie nach Zeit abfuhr, sondern erst, wenn alle Plätze komplett belegt sind. So stand ich weitere 2 Stunden nur am Busbahnhof, weil noch nicht genügend Leute da waren. Schließlich fuhren wir endlich los. Alle total eingequetscht auf ihren Sitzen, denn jeder musste sogar seinen Backpack auf den Schoß nehmen, wodurch einfach kaum Platz zum Atmen war. Natürlich wurde ich dann noch vollkommen übermüdet mitten im Nirgendwo rausgelassen, wo ich dann noch ein Tricycle (philippinischen Tuk Tuks) nehmen musste. So kam ich super übermüdet im Hostel an, aber konnte mich dort zum Glück am Pool erholen. Donsol an sich ist ziemlich klein und untouristisch, aber es ist DER Spot der Walhaie. Und ja meine Lieben! Ich bin wunderbare 3 Stunden mit Walhaien geschnorchelt. Das wunderschöne ist, dass die Walhaie ganz natürlich dort leben und schwimmen. Es gibt noch einen anderen Ort auf den Philippinen (Oslob), wo die Walhaie extra für die Touristen angefüttert werden. Dass das extrem schlecht für die Walhaie ist, ist den Touristen natürlich vollkommen egal. Die möchten einfach nur ein schönes Foto. Das verrückte dabei ist aber, dass sich das Schwimmverhalten der Walhaie dadurch natürlich verändert. So schwimmen diese immer nach oben an die Oberfläche, um sich das Futter zu holen. Die Walhaie in Donsol allerdings leben dort "wild". Dementsprechend ist keiner von denen an die Oberfläche gekommen, sondern einfach friedlich durch die Gegend geschwommen. Das Ganze war so unfassbar genial, aber für mich Anfangs voll überfordernd. Denn der Tourguide ist mit dem Boot umhergefahren und hat uns dann ein Zeichen zum Bereitmachen gegeben. Dann hat er laut "Go!" gerufen und wir mussten sofort rein springen und losschnorcheln. Das war irgendwie am Anfang echt stressig, aber nach ein paar Malen hatte man den Dreh ganz gut raus und dann war es kein Ding mehr. Es ist wirklich so atemberaubend gewesen, denn im ersten Moment sieht man nur blaues Wasser und man schnorchelt durch die Gegend und dann ganz plötzlich kommt aus dem nichts dieses riesige Maul auf einen zu und dann muss man so schnell wie möglich drehen, damit man einfach friedlich neben dem Walhai her schnorcheln kann. Das war so unfassbar anstrengend, aber die Mühe sowas von wert! Ich bin einfach mal mit dem größten Fisch der Welt geschwommen! Insgesamt haben wir 12 Walhaie gesehen und ich konnte mich einfach nicht daran satt sehen. Jedes Mal wenn ich den Walhai unter Wasser entdeckt habe, habe ich geschrien vor Freude und bin jedes Mal wieder so eifrig drauf losgepaddelt. Diese riesigen Wesen sind so fantastisch und elegant. Das war das Beste was ich dort machen konnte und selbst jetzt wenn ich darüber schreibe, kommt es mir noch immer super unreal vor. Was ein unfassbar atemberaubendes Erlebnis! Während des Schnorchelns habe ich dann eine andere Holländerin kennengelernt, mit der ich dann super spontan einfach auf einen Boottrip nach Cebu mitgekommen bin, weil die Flüge momentan aufgrund der Feiertage extrem teuer waren. Also bin ich gerade mit ihr gemeinsam unterwegs, was einfach so toll ist. Doch kurz bevor wir gestartet sind, ist mein Handy komplett auseinandergefallen, womit ich ja die ganze Zeit schon irgendwie gerechnet habe, aber trotzdem hatte ich gehofft, dass es noch die letzten Wochen durchhält. Das verrückte ist, dass es grundsätzlich noch funktioniert, ich kann es nur nicht auf dem Display sehen, also scheint nur das Verbindungskabel defekt zu sein. Ich wollte versuchen hier mal in einem Shop zu fragen, ob die mir das vielleicht reparieren können und wenn nicht kann ich mir auch ein super günstiges gebrauchtes für die letzte Zeit holen oder auch nicht. Aus diesem Grund bin ich momentan leider nicht wirklich erreichbar, also wundert euch nicht wenn ich nicht antworte. Mir geht es unglaublich gut hier und ich genieße es sogar in einer gewissen Weise mal nicht erreichbar zu sein. Deswegen werde ich einfach die letzten Wochen hier genießen und keine Ahnung, ob ich es nochmal schaffe noch einen Blogeintrag zu schreiben. Das werde ich davon abhängig machen, wie viel Zeit ich habe. Da ich gemeinsam für die nächsten Tage mit der Holländerin unterwegs bin, ist auch alles gut und wir haben für Karten und sowas ein Handy. Wie gesagt, mir geht es fantastisch und ich bin so überglücklich hier auf die Philippinen geflogen zu sein, denn die Menschen hier ist unglaublich! Alle können hier so gut Englisch und jeder ist super interessiert. Jeder Einzelne begrüßt dich auf der Straße und möchte dir sofort helfen, ohne dich auszunehmen. Alle strahlen und haben eine so unfassbar tolle Ausstrahlung, das ist total ansteckend. So laufen Yentl (die Holländerin) und ich genauso grinsend durch die Gegend und plaudern hier und da immer mal mit den Filipinos. Das Ganze hier ist für mich gerade wie Urlaub nach dem so lauten und manchmal stressigen Vietnam. Dementsprechend werde ich noch alles wunderbare in mich aufsaugen und genießen, um dann in 2,5 Wochen in eure Arme zu fallen und mit euch zu kuscheln. Ach und keine Sorge: vielleicht habt ihr von dem Erdbeben auf den Philippinen gehört. Ich befinde mich aber nicht in dieser Gegend und bleibe weiterhin im sicheren Bereich. Da müsst ihr euch also keinen Kopf machen.

Ach ja, meine Lieben. Das war es dann erstmal von meiner Seite und ja vielleicht bis zum nächsten Eintrag oder aber bis zum Treffen zu Hause. Ich werde hier noch fleißig schnorcheln, schwimmen, am Stand liegen und generell diese großartige Atmosphäre in mich aufsaugen. Mit Yentl ist es jedenfalls so cool, da wir uns relativ ähnlich sind (zum Beispiel ähnlich kindisch). So waren wir im Supermarkt und haben Seifenblasen im Großformat gefunden und uns beide so darüber gefreut und sofort gekauft, damit wir auf der Inseln fleißig Seifenblasen am Strand machen können. Boar das wird der Hammer!!!

Huii, ich freue mich sehr auf zu Hause und gleichzeitig bin ich gerade richtig hier und genieße alles. Seid euch sicher, dass ich Kokoswasserschlürfend am Strand liegen oder gerade mitsamt Schnorchelausrüstung heimlich eine Schildkröte verfolgen werde. Generell fühlt euch einfach philippinisch umarmt und ein bisschen Salzwasser-angestubst.

Ps: Bilder folgen später, das ist gerade alles ein bisschen kompliziert.

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