On The Road To Thailandonesien
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vakantio.de/ontheroadtothailandonesien

Abenteuer pur, nur inzwischen alleine

Veröffentlicht: 01.12.2018

Heyho ihr Lieben. :)

Ja, ich lebe tatsächlich noch, auch wenn die zwei Mädels inzwischen im kalten Deutschland zittern müssen. Somit ist das hier der erste Blogeintrag von einer alleinreisenden Philine. Nachdem ich Hedda und Lea zum Flughafen gebracht und die beiden unter Tränen verabschiedet habe, wäre ich am liebsten einfach mit nach Hause geflogen oder hätte mich einfach nur todunglücklich in eine Ecke gesetzt. Glücklicherweise hat mein Verstand aber gesiegt und ich stellte fest, dass beide Optionen nicht ganz so vielversprechend klangen. Also schnappte ich mir meine Sachen, lief zum Bus nach Phuket Town und zwang mich dazu fröhliche Lieder (unter anderem Don't worry be happy) anzuhören und dabei zu grinsen . Das muss ziemlich dämlich ausgesehen haben, aber tatsächlich hat das geholfen, vielleicht aber auch weil ich einfach so loslachen musste, als der Bus eine Vollbremsung gemacht hat, alle halb durch den Bus flogen und ganz empört geguckt haben (wenigstens haben fast alle mitgelacht, als ich so losgeprustet habe). Mein eigentlicher Plan war, dass ich noch mittels Nachtbus nach Chumphon reise, um möglichst nah an die Grenze von Myanmar zu gelangen (mein bald ablaufendes Visum winkt nämlich schon). Dieser Plan hat sich dann leider relativ schnell zerschlagen, als ich endlich nach ewiger Fahrerei 3 Stunden später am Terminal ankam und mir gesagt wurde, dass alles geschlossen sei. "Naja, dann bleibe ich einfach eine Nacht noch hier in Phuket, hier wird schon ein Hostel sein" dachte ich mir, aber Nope! Da ich kein Internet (kein Google Maps) hatte, lief ich einfach frei Schnauze (natürlich wieder mal in die falsche Richtung) und fand einfach nichts, außer später zwei Hotels, welche aber unbezahlbar für mich waren. So viel Geld hatte ich nicht einmal dabei. Am Anfang war das Ganze noch recht lustig, aber irgendwann kam die Verzweiflung und so muss ich auch ausgesehen haben, als ich in das nächste teure Hotel ging um zu fragen, ob es hier nicht irgendwo ein Hostel gibt. Denn die Frau am Empfang machte sich ein wenig Sorgen und versuchte mir irgendetwas zu organisieren. Zum Glück fiel mir der Name unseres letzten Hostels in Phuket ein, also konnte ich einfach sagen, dass ich da hin möchte. Sie telefonierte sehr viel und schließlich bestellte sie mir sogar ein Scooter-Taxi, was billiger war als ein normales. Also saß ich 10 Minuten später samt Fahrer, Backpacking-Rucksack und Handgepäck hinten auf einem Scooter und fuhr durch Phuket. So kam ich nach 5 Stunden Fahrerei mit jeglicher Art von Transportmitteln endlich im Hostel an und konnte schon wieder über diese ganze Aktion lachen. Denn im Nachhinein fand ich heraus, dass ich (bevor ich zu dem Bus-Terminal gefahren bin) bereits direkt in der Nähe des Hostels war und mir somit 3 Stunden einfach hätte sparen können. Naja, so ist das wenn man ohne Internet und ohne Plan reist. An diesem Abend habe ich sogar gleich noch Pedro, einen brasilianischen Backpacker, kennen gelernt, der tatsächlich einmal um die ganze Welt reisen möchte. Das klang wirklich sehr inspirierend. So habe ich mich mit ihm noch ein wenig über alles ausgetauscht und bin anschließend todmüde ins Bett gefallen (leider ohne Klimaanlage, sondern mit Ventilator - dem entsprechend glühte ich richtig vom Abenteurern).

Am Donnerstag habe ich dann glücklicherweise einen Bus nach Chumphon erwischt, der ganze wunderbare 10 Stunden fuhr. Ich habe aber mittlerweile festgestellt, dass man sich an diese langen Reisezeiten gewöhnt hat und wenn jemand sagt der Bus fährt 8 Stunden, dann denkt man sich "Gut, dann kann ich wenigstens lange schlafen". Jedenfalls kam ich dann gegen 23 Uhr im Hostel an und war so müde von der bergigen fahrt (mit Gewitter), sodass ich gleich schlafen ging.

Eigentlich wollte ich dann dort in Chumphon auch noch ein Weilchen bleiben, was sich aber wieder sehr schnell zerschlagen hat, weil ich heraus gefunden habe, dass man nicht so einfach nach Myanmar einreisen kann. Also entschied ich innerhalb von ein paar Minuten, dass ich schnell weiter in Richtung Bangkok muss. Da ich aber noch 4 Tage Zeit habe, mache ich jetzt momentan noch Halt in Hua Hin. So bin ich nach 5 Stunden Busfahrt und 30 Minuten laufen endlich (wieder mal im Dunkeln) im Buathai Hostel angekommen und kann sagen, dass es bis jetzt das schönste Hostel ist, indem ich geschlafen habe. Die Leute hier sind so unfassbar gastfreundlich und setzten sich zu einem und wollen alles wissen. Außerdem habe ich noch andere Backpacker getroffen und mit denen den nächsten Tag am Strand verbracht. Der nächste Plan lautet, dass ich mit dem Zug (für gerade mal 1,10 €) zusammen mit Caroline, einer Backpackerin aus Holland nach Bangkok reise.

Alles in allem braucht ihr euch überhaupt keine Sorgen machen. Auch wenn ich vorher unfassbar große Zweifel hatte, merke ich jetzt, dass es alles funktioniert und auch funktionieren wird. Ich genieße es, einfach spontan innerhalb von Minuten entscheiden zu können wohin ich als nächstes reise. Und natürlich ich habe schon innerhalb von ein paar Tagen so viele neue Leute getroffen (Backpacker aber auch Einheimische), womit ich selbst einfach nicht gerechnet hätte. Ich bin hier gerade wirklich zufrieden mit allem und in ein paar Tagen noch zufriedener als ein Honigkuchenpferd, wenn sich diese Visums-Geschichte endlich geklärt hat. Das Abenteuern geht also fleißig weiter und dadurch vergeht die Zeit wie im Fluge (bald ist ein ganzer Monat rum - verrückt oder?!)

Ganz liebe Grüße aus dem heißen, sonnigen Thailand in das kalte weihnachtliche Deutschland. Esst viele Plätzchen für mich mit. :) 


PS: Es folgt nachträglich noch ein Blogeintrag über die letzten gemeinsamen Tage vor der großen Abreise, den Lea und Hedda von zu Hause aus schreiben. :)

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