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Neuland

Veröffentlicht: 01.02.2024

01.02.2024

Raus aus den Federn, Sachen packen, auschecken und mit dem Grab in die Altstadt. Wir steuerten das Café von gestern morgen an, denn was gut ist, kann man schließlich auch wiederholen. Wir bestellten uns diesmal wieder den Cappuccino, dazu eine Overnightbowl sowie Avocadotoast mit Scrambled Tofu. Köstlich! Gestärkt suchten wir den Abfahrtsort unseres gebuchten Busses auf. Wir hatten noch so viel Zeit und mussten warten, bis uns irgendwann auffiel, dass wir weder mit Wasser, geschweige denn mit Snacks, ausgestattet waren. Wasser bekamen wir noch von einer netten Frau an der Straße, auf Snacks mussten wir wohl während der Fahrt hoffen. 

Wir starteten nicht um 12:15 Uhr sondern wurden um 13 Uhr eingesammelt. Wir erwarteten einen Van für 9 Personen, vorgefahren kam allerdings ein Bus. Okay, also schonmal keine Probleme mit unserem großen Gepäck. Das Buspersonal hetzte uns ein bisschen - dabei konnten wir doch nichts für die Verspätung. Nun ja, wir stiegen ein, was uns da erwartete war ein Bus mit Liegekabinen. Das kam unerwartet. Zuerst waren wir überfordert, welche der Kabinen denn nun unsere waren. Doch einer der Fahrer schaute auf unsere Tickets und brachte uns zu unseren Plätzen. Er schlug nahezu die Hände über dem Kopf zusammen, als er gesehen hatte, dass wir noch unsere dreckigen Schuhe von draußen anhatten und wir sogar Dreckswasser vom Bürgersteig mit rein latschten. Der junge Mann brachte uns Tüten für unsere Schuhe und war die nächsten 5 min damit beschäftigt unsere Spuren zu beseitigen. Wir kraxelten in unsere Kabinen, sicher waren bereits in dem Moment alle anderen im Bus maximal von uns genervt, denn für die nächsten 15 min bekamen wir unser Lachen kaum unter Kontrolle. Was haben wir hier schon wieder gebucht?! Wir machten uns lang, naja, so lang es eben geht, denn wir sind einfach zu groß für die Liegeflächen. Nachdem wir uns einbekommen hatten, verbrachten wir die Fahrt mit lesen und entspannten uns etwas. Glücklicherweise gab es diesmal die Möglichkeit der Toilettennutzung im Bus, die wir dankend in Anspruch nahmen. Gar nicht so leicht, wenn Frau sich nicht ganz setzen möchte, die Fahrt aber echt wackelig ist. Kurze Zeit später hielten wir an einer Raststätte. Das Personal sprach nur auf vietnamesisch, sodass wir keine Ahnung hatten, wann es weiter gehen sollte. Wir entschieden uns, draußen nach Snacks zu schauen. Dafür holten wir unsere Schuhe aus den Tüten, gingen nach vorne und sahen vor der Bustür eine Kiste mit Schlappen stehen. Unangenehm berührt brachten wir unsere Schuhe wieder weg, taten es den anderen gleich und schlüpften in die zu kleinen Schlappen. Wir kauften uns irgendwelche Schokokekse und Goldtaler (ein Snack, der einer Waffel ähnelt, jedoch die Form eines Goldtalers hat und mit Käse gefüllt ist). Wir fanden es total lecker! Nina kaufte sich noch einen und hatte die Hälfte gegessen, bis wir merkten, dass wir wieder einsteigen müssen. Bepackt mit Schokokeksen in der einen Hand und halbem Goldtaler in der anderen Hand wurden wir vorne im Bus abgefangen und mussten das Essen da liegen lassen. Toll. Wir hatten uns so gefreut.. In den weiteren 3 Stunden Fahrt wurden wir mit wunderschönen Ausblicken auf grüne Berglandschaften beschenkt. Von Kilometer zu Kilometer wurde die Sicht klarer und die Sonne zeigte sich immer mehr. Nachdem die Sonne untergegangen war, führte die Fahrt noch durch eine sehr sehr kurvige Gegend und Ronja hatte wirklich Angst aus der Koje zu kullern.

In Sapa angekommen wurden wir natürlich wieder direkt von Taxifahrern angesprochen. Die verlangten allerdings einen viel zu hohen Preis! Wir liefen die 900 Meter zu Fuß, etwas Bewegung tat uns gut, auch wenn wir mal wieder unter Spannung standen, weil wir so gefüllte Blasen hatten. 

Taxifahrer: „80.000“ - wir: „NO!! Too much!! 10“ - Taxi lacht: „50“ - wir „20!“ - Taxi „No“ - wir: „ok then we will go“

Unser neues Zimmer im Hostel ist absolut annehmbar und für den Preis von 56€ für 3 Nächte inklusive Frühstück kann man wirklich nichts sagen! Vom Hunger getrieben machten wir uns noch einmal auf die Suche nach einem Restaurant und schauten zuerst im Internet. Wir nahmen das Restaurant mit der besten Bewertung, 13 Gehminuten entfernt. Als wir dort ankamen herrschte gähnende Leere. Aber wir bekamen die Speisekarte, bestellten uns 2 sehr leckere Zitroneneistee. Das Essen, das wir bekamen, war nicht das, was wir bestellt hatten. Und 5 Sterne würden wir dafür niemals geben. Wir haben in der Speisekarte gesehen, dass es für eine 5 Sterne Bewertung, die man online vergibt, ein Freigetränk gibt. Ach man, echt schade. Lustig war allerdings, dass wir unsere Reisnudeln in Spaghettiform mit Stäbchen essen mussten. Auch das ist für uns immer noch Neuland. Wir waren die größten Äffchen (wobei die das wahrscheinlich noch besser hinbekommen würden). Da niemand im Restaurant war, war uns nichts unangenehm. Man konnte nicht essen, ohne zu schmatzen. Und auch nicht, ohne sich komplett einzusauen. Man hörte jeden Mucks von uns, es lief keine Musik und man hörte auch sonst niemanden. Wir aßen brav auf, schlürften unsere Getränke aus und kauften uns im Anschluss Schokolade für den Abend. 

Wir haben heute wirklich soooo viel gelacht! Freuen uns riesig über diese schöne Gegend und darauf, sie morgen beim Wandern zu erkunden!

Bis morgen 

Ronja & Nina 

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