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Guatemala Tag 19 - Noch mehr Asche

Veröffentlicht: 07.06.2018

Auch dieser Morgen lief aufgrund der aktuellen Situation recht gemütlich an. Erst am späten Vormittag brachen wir in zwei Gruppen aufgeteilt mit unseren Reiseführern zu einer Stadttour durch Antigua auf.

Emilio erzählte, dass Antigua früher eine richtige Geisterstadt gewesen war, wo niemand leben wollte. Seit sie jedoch zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt hat sich dies drastisch geändert. Antigua ist mittlerweile eine richtige Touristenstadt. 60 - 70 Prozent der Menschen, die in Antigua leben sind Amerikaner oder Europäer. In den Straßen reiht sich Hotel an Hotel und Restaurant an Restaurant.
Möchte man hier ein Lokal eröffnen, wo muss man eine monatliche Miete von um die 2000 Euro zahlen. Die Stadt ist tatsächlich recht teuer aber auch wunderschön und auf jeden Fall eine Reise wert.

In Antigua stehen 38 Kirchen, von denen jedoch nur sieben in Betrieb sind. Unter anderem auch die Catedral in der wir am Abend singen würden. Diese besteht jedoch nur noch zu 1/5, der Rest liegt aufgrund sämtlicher Erdbeben in Ruinen. Auf unserem Weg durch die Stadt kamen wir auch an einem abgezäunten Gelände vorbei, auf dem die Figuren für die berühmte Kreuzwegprozession die immer am Karfreitag stattfindet, aufbewahrt werden.

Unser nächstes Ziel war ein Kakao- und Kaffeeladen. Dort konnten wir einen Einblick in die Schokoladenherstellung bekommen und natürlich auch ganz viel probieren. Selbstverständlich nutzen wir die Gelegenheit, um uns reichlich an Mitbringseln für zu Hause auszustatten. Wir wurden jedoch jäh unterbrochen, als Emilio einen Anruf erhielt - wir sollten sofort zurück zum Hotel gehen, da der Volcan de Fuego wieder starke Aktivität verzeichnete und große Aschewolken ausstieß.
Also gings zügig zurück zum Hotel.
Und tatsächlich merkte man, wie schnell sich die Sicht wieder trübte und die Luft schlechter wurde. Asche flog einem in die Augen und wir setzen vorsichtshalber den Mundschutz auf, oder wickelten uns einen Schal um.

Wir blieben also den Mittag über im Hotel. Die starken Gewitterschauer die gegen 15 Uhr hereinbrachen, brachten zwar einerseits kurze Stromausfälle mit sich, andererseits spülten sie aber auch die Asche davon und klärten die Luft. So konnten wir um 18 Uhr abends weitestgehend aschefrei und bei klarer Sicht zur Catedral laufen.
Nach einigen Fotos und einer kurzen Stellprobe begann das Konzert.

Zu Beginn wurde ein Gebet gesprochen und eine Schweigeminute für die Opfer des Vulkanausbruchs eingelegt. Dann trat der mexikanische Chor "San Lucas" auf die Bühne. Drei Stücke später waren wir an der Reihe. Herr Kammel richtete auch hier wieder einige Begrüßungs - und Dankesworte an das Publikum und erklärte dabei, dass wir das heutige Konzert ganz den betroffenen Familien und Freunden der Opfer widmen würden. Aus diesem Grund hatten wir ein weniger fröhliches Programm erstellt. Stattdessen nutzen wir die Akustik der Kirche und gaben einige sakrale Stücke zum Besten. Auch das wunderschöne, jedoch auch sehr traurige Werk "Good night, dear heart" von Dan Forrest fand hier eine gute Verwendung. Zum Schluss des eineinhalbstündigen Konzerts sangen wir gemeinsam mit dem mexikanischen Chor noch "The Lord bless you an keep you" und erhielten am Ende Standing Ovations vom Publikum.

Bevor wir das Konzert beendeten, holte Herr Kammel noch Jorge auf die Bühne. Dieser hatte uns von Beginn an durch die gesamte Reise begleitet, würde jedoch am nächsten Morgen zurück nach Argentinien fliegen. Wir bedankten uns ganz herzlich bei ihm für seine Unterstützung und sein Engagement und sangen für ihn noch "Va pensiero" aus der Oper "Nabuco".
Im Anschluss gab es für jeden noch eine Lunchbox zum Abendessen.
Dann marschierten wir zurück ins Hotel, wo wir uns dann ans Koffer packen machten - das vorletzte Mal! 

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