Namibia 2023
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On the road again

Veröffentlicht: 15.02.2023

Tag 23, 19.01.23, von Bagatelle nach Mata Mata

Ein letzter Morgen, ein letztes Familienfoto und ein Abschied, der uns tatsächlich etwas schwerfällt. Wir freuen uns natürlich auf die weiteren Stationen und Erlebnisse unserer Reise, werden Bagatelle aber auch vermissen, so sehr haben wir uns an den Aufenthalt hier gewöhnt.

Während Cindy schonmal mit dem Rad vorfährt, macht Nico noch einen letzten Check am Ranger und ich kümmere mich um den Papierkram. Etwas später mache ich mich auf die Weiterreise und habe das Gefühl, dass der Ford Ranger sich auch ein wenig freut, wieder bewegt zu werden.

An der Tankstelle in Stampriet sammle ich Cindy auf und es geht auf die C15 in Richtung Mata Mata, dem Grenzübergang in den Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark. Kurz davor halten wir noch am Kalahari Farmstall, einem kleinen Cafe, für einen Cappuccino.

Und dann geht es zurück nach Südafrika … beziehungsweise nicht richtig, denn wir reisen zwar aus Namibia aus, aber noch nicht wirklich wieder in Südafrika ein. An der südafrikanischen Seite der Grenze gibt es noch keine Immigration, unsere Pässe werden somit nicht offiziell kontrolliert. Nur ein Polizeibeamten trägt gewissenhaft die Autodetails ein. Die eigentliche Einreise ist dann am anderen Ende des Parks in Twee Revieren.

Ein weiteres interessantes Detail an diesem Grenzübergang, der übrigens nur von 7:30 Uhr bis 16:30 Uhr offen ist: Man darf nur ein- und durchreisen, wenn man mindestens zwei Übernachtungen gebucht hat. Diese Buchungen haben wir natürlich nicht, da wir ja eine Woche später als geplant hier sind. Man kann aber problemlos den Wagen auf der namibischen Seite stehen lassen und zu Fuß nach Südafrika gehen, um dort im Office die Übernachtungen zu buchen, was wir auch umgehend tun.

Wir entscheiden uns für zwei Nächte im Kalahari Tented Camp innerhalb des Parks und eine weitere Nacht im Chalet in Twee Rivieren. Mit diesen Reservierungen im Gepäck begeben wir uns zurück nach Namibia, bekommen unsere Ausreisestempel in den Pass gedrückt und fahren dieses Mal zur südafrikanischen Seite. Der nette Polizeibeamte öffnete uns dann persönlich die Schranke und wir gelangen in den Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark.

Der Nationalpark liegt in einem großen, sandgefüllten Becken im Westen des südlichen afrikanischen Subkontinents. Durch die Zusammenlegung des Kalahari-Gemsbok-Nationalpark/Südafrika und des Gemsbok-Nationalpark/Botswana entstand ein grenzüberschreitendes Naturschutzgebiet in der Kalahariwüste mit einer Fläche von rund 38.000 Quadratkilometern. Es ist eines der wenigen dieser Größenordnung auf der Welt.

Die trockenen Landschaften, mit spärlicher Vegetation und Kameldornbäumen, sind zusammen mit roten Dünen und blauem Himmel ideal für Wildbeobachtungen und Fotosafaris für verschiedenste afrikanische Wildtieren. Und genau dafür sind wir hier.

Nach ein paar Einkäufen in einem kleinen Shop fahren wir zu unserem Camp und beziehen das Zelt, um uns dann auch gleich auf unseren nachmittags Game Drive zu begeben.

Ein paar Springboks und Oryx lassen sich gleich erblicken und schon nach ein paar Kilometern liegt sie da, faul unter einem Baum: Eine Löwin mit ihrer Beute, die sie aber noch nicht angerührt hat. Es ist kein Löwenrudel zu sehen, doch alleine ist sie nicht: In sicherer Entfernung liegen drei Cheetahs und warten, dass sie eventuell ein wenig vom Abendessen übriglässt. Gespannt schauen wir dem Szenario zu. Aber wer schon einmal eine Safari gemacht hat weiß, das kann Stunden dauern. Und da die Löwendame auch nicht wirklich Anstalten macht bald zu Abend zu essen, sondern sich lieber noch einmal umdreht, fahren wir weiter.

Wunderschöne Giraffen kreuzen unseren Weg und schreiten elegant von Baum zu Baum, ein imposanter Anblick. Etwas später an einem Wasserloch sehen wir eine Herde Springböcke die kurze Zeit später von einer herannahenden Herde Gnus ergänzt wird. Man streitet sich nicht wirklich, aber etwas kuschelig wird es bei der Anzahl der Tiere um das Wasserloch dann doch, da dieses nicht sehr groß ist. Wir bleiben hier eine Weile stehen, da die langsam untergehende Sonne ein wunderschönes Bild liefert. Einige Schakale später, die ebenfalls in die Szenerie eingreifen, machen wir uns auf zurück zum Camp. Auf dem Rückweg kreuzen dann noch die Cheetahs unsere Gravelroad. Scheinbar war ihnen das Warten zu langweilig und sie haben beschlossen, anderswo auf Nahrungssuche zu gehen.

Zurück im Camp machen wir uns gleich daran, das Feuer für den Braai zu entzünden, beobachten einen Sonnenuntergang und hören, als es langsam dunkel wird: Ein paar Geparden machen sich lautstark auf den Weg zu einem Wasserloch, welches wir von unserer Veranda aus sehen können. Von den Nachbarzelten sehen wir Lampenstrahlen, die auf sie gerichtet sind. Und auch wenn sie nur schemenhaft zu beobachten sind, kann man sie lautstark hören, da sie kontinuierlich Laute von sich geben.

Und dann besucht uns auch noch ein Schakal, der hofft, dass vom Braai ein wenig Fleisch übrig bleibt. Viel schöner kann ein Tag in der Natur nicht zu Ende gehen.

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