Namibia 2023
Namibia 2023
vakantio.de/namibia23

Two Passes

Veröffentlicht: 15.02.2023

Tag 28, 24.01.23, von Augrabies nach Clanwilliam

Schon wieder heißt es Sachen packen und es geht im ersten Schritt zurück nach Kapstadt, mit Zwischenstopp in De Pakhuys, kurz vor Clanwilliam. Da wir eine längere Fahrt vor uns haben, gehen wir noch ausgiebig im Rose Café im Kakamas frühstücken und lassen uns leckere Eierspeisen, Granolas und Cappuccinos schmecken.

Wir entscheiden uns, auf der R27 bis nach Calvinia zu fahren und von dort dann südwärts in die Rocklands. Auf den ersten 400 km geht es durch das wunderschöne Namaqualand. Wir haben mal im Reiseführer geschaut, was es hier so gibt … nichts. Außer eine Weite, in der die Natur unendlich scheint.

Kurz vor Calvinia kommen wir dann auf die Karoo Highland Route. Sie liegt im südlichen Teil des Nordkaps. Die Route umfasst die kleinen Karoo-Städte Nieuwoudtville, Calvinia, Williston, Sutherland, Fraserburg, Carnarvon, Loxton und Victoria West und bildet das Herz der Großen Karoo.

Nach einem schnellen Einkaufsstopp in Calvinia, biegen wir kurz danach auf die R364 und sind verwundert, dachten wir doch, dass diese Straße geteert sei. Da Cindy die letzten Kilometer bis nach De Pakhuys radeln möchte, verkürzen wir deshalb noch die Strecke. Nach einer kurzen Überprüfung des Belags schwingt sie sich auf ihr Rad. Ich fahre die Strecke mit dem Auto und bin begeistert, als es auf den Botterkloof Pass geht, der mich von den Karoo Highlands weit runter ins Tal führt und dort in die Rooibos Heritage Route übergeht.

Rooibos ist einzigartig, weil er in der südafrikanischen Bergregion Cederberg (nördlich von Kapstadt) beheimatet ist, wo er noch heute wächst und gedeiht.

Der Rooibos ist eigentlich überhaupt kein echter „Tee“. Vielmehr handelt es sich um eine Pflanze, die nach der Ernte und Trocknung zu einem rötlich-braunen Kräutertee aufgebrüht werden kann, der von der Teeindustrie als „afrikanischer roter Tee“ oder „Rotbuschtee“ bezeichnet wird.

Während die frühen, teetrinkenden holländischen Siedler Südafrikas das Brauen von Rooibos im 17. Jahrhundert als Alternative zum teureren, importierten schwarzen Tee der damaligen Zeit populär machten, entwickelte sich Rooibos als kommerzielle Teepflanze erst in den 1930er Jahren.

Im Vergleich zu normalem Schwarztee oder Grüntee ist Rooibos gerbstoffärmer, frei von Koffein und Oxalsäure und steckt voller gesundheitsfördernder Antioxidantien.

Kurz bevor der De Pakhuis Pass beginnt, geht es links in die Rocklands. Dieser uralte Landstrich, wurde von den Elementen über unzählige Jahrtausende zu einer Landschaft jenseits der Vorstellungskraft geformt.

Dieser wundersame Ort ist ein Paradies aus Felsbrocken, Türmen und Klippen. Es gibt Hektar um Hektar des unglaublichsten Sandsteins, fest, faszinierend gerötet und perfekt angeordnet zum Klettern. Er bietet hervorragende Sportkletter-Routen und ist berühmt für seine Weltklasse-Boulder.

Dazu gibt es hier wunderschöne Wanderwege wie den Kloof Walking Trail, Waterfall Trail, Die Platt Trail und Heuningvlei Trail. Alle bieten eine spektakuläre Aussicht und man kann sich von der tiefen Stille der Rocklands überwältigen lassen.

Gerade noch rechtzeitig, kurz vor 17 Uhr, erwische ich den Manager, der mir unser De Pakhuys-Cottage, das Waboomhuys, für die Nacht zeigt. Eine echte Tranquility wie man hier sagt, ein Ort für Ruhe und Entspannung.

Schnell in den Pool gehüpft und schonmal das Feuer für das abendliche Braai gestartet, erreicht auch Cindy das Cottage, aber nur um kurz aufzutanken, da sie dann doch noch einmal den Pass hoch- und wieder runterfahren möchte.

Wir sitzen gemütlich auf den Gartenstühlen mit unserem Essen, wie jeden Abend, aber irgendwas ist anders heute. Es ist wieder Loadshedding, daran haben wir uns wieder gewöhnt, aber Cindy ist dick in warme Sachen gepackt und über unseren Beinen eine kuschelige Decke … Es ist tatsächlich kalt geworden am Abend, das erste Mal seit vier Wochen. Wobei kalt eine Definitionssache ist, es sind um die 12 Grad, aber nach der Hitze der letzten Zeit, frieren wir tatsächlich ein wenig.

Wir lassen es uns trotzdem schmecken und beschließen, an diesem schönen Ort noch einen Tag länger zu bleiben, um somit den morgigen Tag voll und ganz mit Wandern und Radeln ausnutzen zu können.

Antworten

Südafrika
Reiseberichte Südafrika