Namibia 2023
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Meerkats

Veröffentlicht: 15.02.2023

Tag 26, 22.01.23, von Twee Revieren nach Augrabies

Ein letzter Game Drive bevor es weitergeht in den Augrabies Falls National Park. Und was steht noch auf der Wunschliste nach drei sehr schönen Game Drives? Der Leopard, denn auch der soll sich hier irgendwo herumtreiben. Und da es bei Leoparden heißt, sie sehen dich, du sie aber nicht, sind wir besonders aufmerksam.

Es stellt sich später leider heraus, dass die Leoparden wohl gen Botswana abwanderten und wir dieses Mal wohl keinen zu Gesicht bekommen. Da wir aber auf dem gesamten Morgendrive ganz viele Schildkröten gesehen haben, stellen wir die Gleichung auf: 10 Western Leopard Toads = 1 Leopard. Check!

Dennoch gibt es noch ein wenig Wildlife: Zum einen in Form eines Cheetahs, der sich ein Frühstück hat entgehen lassen, da er zu faul war, einen Springbok, der nur knapp 50 Meter von ihm entfernt war, zu jagen. Zum anderen von einem Löwen Liebespaar, dass unter einem Baum liegend noch nicht bereit war, den Tag zu beginnen. Ein schöner Abschluss.

Dann fahren wir zurück zum Camp und als wir gerade unsere Sachen aus dem Chalet holen wollen, beobachten wir eine Yellow Mongoose mit ihrem Jungen, wie sie aus einem Rohr herauskommen und den Tag begrüßen.

Der gelbe Manguste ist ein kleines Säugetier, das in der Kalahari und der Namib lebt. Es sind tagaktive Tiere, leben in unterirdischen Gräben zusammen mit Erdhörnchen oder Erdmännchen. Mangusten sind klein (ca. 50 cm lang), haben ein gelbes oder rötliches Fell und einen langen Schwanz mit einer markanten weißen Spitze.

Nachdem die beiden wieder in das Rohr verschwunden waren fahren wir zur naheliegenden Grenze. Das Grenzhaus befindet sich je zur Hälfte in Botswana und Südafrika und ist auch gleichzeitig die Rezeption des Parks. Ausgereist aus Namibia sind wir ja schon und nach ein paar lästigen Fragen des Grenzbeamten reisen wir auf dem Weg zum Augrabies Falls National Park wieder nach Südafrika ein.

Kurz hinter der Grenze stoßen wir auf ein Schild „Meerkats Sanctuary“ und biegen sogleich rechts ab zu einer kleinen Farm. Es begrüßt uns nicht nur eine junge Frau mit einem Erdmännchen in der Hand, sondern gleich eine ganze Erdmännchen Familie. Darauf haben wir die ganze Reise gewartet, denn von ihnen wurde so oft gesprochen, aber wir haben keines zu Gesicht bekommen.

Es gibt nur wenige Tiere auf der Erde, die so gut zusammenarbeiten wie Erdmännchen. Diese eichhörnchengroßen Mitglieder der Mangustenfamilie leben in Gruppen von bis zu 40 Tieren und jedes Familienmitglied beteiligt sich daran, Nahrung zu sammeln, nach Raubtieren Ausschau zu halten und sich um die Babys zu kümmern.

Erdmännchen leben in den Wüsten und Graslandschaften der Südspitze Afrikas. Diese äußerst sozialen Tiere wohnen zusammen in Höhlen, die sie mit ihren langen, scharfen Krallen graben. Sie gehen nur tagsüber nach draußen. Jeden Morgen, wenn die Sonne aufgeht, taucht der Trupp auf und beginnt, nach Nahrung zu suchen. Zurück im Bau bleiben mehrere Babysitter zurück, um auf die neugeborenen Welpen aufzupassen.

Während der Rest der Gruppe nach Nahrung sucht, finden ein oder mehrere Erdmännchen, Wachposten genannt, einen erhöhten Aussichtspunkt, wie etwa einen Termitenhügel, und setzen sich auf ihre Hinterbeine, um den Himmel und die Wüste nach Raubtieren wie Adlern, Falken und Schakalen abzusuchen. Ein Wachposten der Gefahr wittert, stößt einen schrillen Schrei aus und schickt alle anderen in Deckung.

Wir bekommen vieles über diese putzigen Tierchen erzählt, die zwar in der Sanctuary leben, sich jedoch frei und ohne Grenzen bewegen können. Wir dürfen sogar eines auf den Arm nehmen: Neugierig macht es sich auf, unseren Körper zu erschnüffeln, zu beknabbern und zu erkunden. Nochmals ein schöner Abschluss unserer Tage der Tiererkundung.

Auf unserer Fahrt machen wir noch Halt in Upington, einer der größeren Städte der Northern Cape Province. Hier versorgen wir uns mit Datenvolumen für unsere Handys und Pizza für unsere Mägen. Da wir bis hierher noch keine Möglichkeit hatten, eine Unterkunft zu buchen (erst kein Netz und dann kein Datenvolumen), machen wir uns sogleich daran, dies nachzuholen.

Weil wir online für das Falls Guesthouse keine Buchung mehr vornehmen können, rufen wir dort an und man sagt uns, dass noch ein Zimmer frei sei. Sorgenfrei fahren wir die letzten 130 km und kommen vor dem Gate des Guesthouse zum Stehen. Ich rufe nochmal die Nummer an, da es einen Code für die Einfahrt zu geben scheint. Etwas verwirrt versucht der Herr am anderen Ende der Leitung zu verstehen, was ich meine. Erst jetzt stellt sich heraus, dass ich die ganze Zeit mit einem Kakamas Hotel telefoniert habe und nicht mit dem Guesthouse. Wir haben irgendwie die falsche Nummer gewählt und beginnen beide zu lachen.

Auf dem Schild vor dem Gate befindet sich eine Telefonnummer vom Manager des Falls Guesthouse. Kurzerhand dort angerufen, können sie uns glücklicherweise noch ein freies Zimmer geben. Erleichtert sehen wir, wie sich das Gate öffnet und freudestrahlend beziehen wir unsere Unterkunft für diese Nacht.

Cindy geht noch eine Runde laufen, ich vergnüge mich mit einem Glas Wein. Ein langer Tag, eine lange Fahrt und wir entscheiden uns auch für eine lange geruhsame Nacht.

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