Namibia 2023
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Border crossing

Veröffentlicht: 14.02.2023

Tag 2, 29.12.22, von Vanrynsdorp zum Growcery Camp (Oranje River)

Nach einem Kaffee auf der Veranda und einem Plausch mit unserem Gastgeber macht sich Cindy daran, ihre Reifenpanne zu beheben. Obwohl am gestrigen Tag noch alles in Ordnung war, stellte sich am Morgen heraus, dass dem Vorderreifen die Luft ausgegangen war. Scheinbar war dieser noch nicht an den südafrikanischen Gravel Untergrund gewöhnt und zierte sich noch etwas. Aber dieser Zahn wurde schnell von Cindy gezogen und der Schlauch professionell repariert.

Noch schnell vollgetankt (eine Regel bei einer solchen Tour, insbesondere später in Namibia: Immer volltanken, wenn eine Tankstelle in Sicht ist) und schon geht es weiter zum Growcery Camp, unserer nächsten Station am Orange River, wo dann am nächsten Tag unsere Rafting Tour startet. Der Ausblick auf schöne Landschaft des Namaqualandes verkürzt die Fahrt.

Namaqualand bedeutet Land der Nama Khoe-Leute und ist eine trockene Region Namibias und Südafrikas, die sich entlang der Westküste über 1.000 km erstreckt und eine Gesamtfläche von 440.000 km2 umfasst. . Es wird durch den Unterlauf des Orange River in zwei Teile geteilt – Little Namaqualand im Süden und Great Namaqualand im Norden.

Das Little Namaqualand liegt in der Namakwa District Municipality und ist Teil der Provinz Nordkap in Südafrika. Es ist geografisch der größte Distrikt des Landes und erstreckt sich über 26.836 km2. Die Sukkulenten-Karoo-Halbwüstenregion erlebt heiße Sommer, spärliche Niederschläge und kalte Winter.

Das große Namaqualand in der Karas-Region Namibias ist dünn besiedelt von den Namaqua, einem Khoikhoi-Volk, das traditionell die Namaqualand-Region bewohnt hat.

Wir beschließen, in Springbok einen kleinen Kaffeestop einzulegen, machen diesen Beschluss aber rückgängig, da dieser Ort nicht wirklich dazu einlädt. Also fahren wir ohne Kaffee weiter und kommen an den südafrikanisch / namibischen Grenzübergang, der Border Post Vioolsdrift am Orange River. Wir bleiben jedoch auf der südafrikanischen Seite des Flusses und folgen diesem bis zu unserem Camp. Das Growcery Camp befindet sich im Richtersveld, am Nordkap von Südafrika. Das Camp liegt am Ufer des Orange River, 22 km vom Grenzposten zwischen Namibia und Südafrika entfernt.

Begrüßt werden wir von Anton, der uns auch gleich alles erklärt und rumführt und wir lernen auch Craig kennen, unseren Guide der Orange River Rafting Tour, der uns dann gleich zum Briefing am Abend einlädt. Eine Frage blieb dann noch, ob wir unsere Pässe mit auf die Tour nehmen müssen. Eine Frage mit Folgen: Anton erwiderte, dass wir nach 3 Tagen auf der namibischen Seite abgeholt werden und wir daher unsere Pässe, mit dem Einreisestempel dabei haben müssen… Moment, Einreisestempel? Ja, der Einreisestempel, den man sich an der Grenze abholt bevor man ins Camp fährt. Ob man uns das Procedere vorher nicht erklärt hat? Mit einem etwas entsetzen Gesichtsausdruck antworten wir, dass wir dieses Memo nicht bekommen haben, begeben uns umgehend zurück zur Grenze und beginnen unser „back and force“ Manöver:

Am Grenzübergang angekommen bekommen wir an der ersten Station einen Zettel mit der Angabe unserer Personenzahl. Dass es sich hier um einen sogenannten Laufzettel handelt erfahren wir erst später. Völlig zuversichtlich fahren wir weiter an einem Gebäude vorbei zur südafrikanischen Grenzstation. Die netten Grenzbeamten schreiben unser Kennzeichen auf, wir zeigen unsere Pässe, händigen den Zettel aus um diesen dann umgehend wieder zurück zu bekommen mit der Frage, warum da keine Stempel von der Immigration drauf ist. Unsere verwunderten Blicke hat er sicher nicht zum ersten Mal gesehen und erklärt uns höflich, dass wir zurück zum Gebäude müssen, zum Office 1 „Immigration“, dort werden dann unsere Pässe kontrolliert.

Nichts einfacher als das, denken wir, setzen zurück und fahren zum Gebäude. Bei der Immigration stellt sich heraus, dass insbesondere die neuen deutschen Pässe nicht lesbar sind (zumindest an dieser Grenze nicht) und die Beamtin mit einem leichten Seufzer alle Eingaben manuell erledigt. Nach ca. 10 Minuten ist dann alles erledigt, Stempel auf den Zettel und zurück zum Grenzübergang. Alles erledigt? Denkste! Wir werden wieder freundlich drauf hingewiesen, dass ein zweiter Stempel von der Polizei auf die untere Seite des Zettels gehört, den wir im Office 3“ Police“ bekommen. Da wir inzwischen geübt sind, setzen wir wieder gekonnt zurück, fahren zum Office 3, holen uns den Stempel ab und kommen ein drittes Mal zum Grenzübergang, wo man uns nach Abnahme des Zettels freudig durchwinkte.

Über den Fluss geht es dann auf die namibische Seite des Grenzüberganges. Wir sind zwar inzwischen aus Südafrika aus-, jedoch noch nicht in Namibia eingereist. Dort werden wir kurz vorher noch von einem freundlichen jungen Mann angehalten, der uns erklärt, dass aufgrund einer Maul- und Klauenseuche unsere Reifen und Füße abgespritzt werden müssen bevor wir einreisen dürfen. Wir erklärten ihm, dass wir nicht direkt nach Namibia einreisen, sondern gleich wieder umkehren werden. Verstanden hat er es zwar nicht, aber er ließ uns gewähren.

Inzwischen wissen wir ja, dass diese Gebäude vor dem eigentlichen Übergang nicht nur Fassade sind und begeben uns umgehend in das erste, um unsere Pässe zu zeigen und das Einreiseformular auszufüllen. Dieses Mal ohne Laufzettel. Wir erklärten, dass wir vom Umkuhlu (Orange River Rafting) kommen und nur den Stempel benötigen, den man uns auch ohne Probleme in unsere Pässe drückte.

Wieder umgedreht geht es wieder zurück über den Fluss zur südafrikanischen Grenze, wo man uns am ersten Häuschen wieder freudig einen Zettel in die Hand drückte. Wir erklärten, dass wir eigentlich nicht wirklich wieder einreisen, sondern nur physisch wieder zurückwollen, um dann in drei Tagen wieder zurück zu kommen, um dann offiziell wieder einzureisen. Natürlich kein Problem, wir sollen dann einfach weiterfahren, was ich auch umgehend tat, leider auf der falschen, der LKW Spur. Nach einem lauten Ruf und heftigem Winken reagierte ich prompt, nehme die richtige Spur und fahre dann doch noch fast an dem Stoppschild vorbei, wo ich den Zettel hätte abgeben sollen. Nachdem dieser nun nicht mehr in unserem Besitz ist, fahren wir, zwei Stunden später, zurück zum Camp.

Erleichtert, nun in Namibia eingereist zu sein, setzen wir uns mit einem Bier an den Fluss auf der südafrikanischen Seite (verstehen muss das keiner) und schauen auf den reißenden Orange River, der für die nächsten drei Tage unser Zuhause sein wird. Am Abend lernen wir bei einem Lagerfeuer unsere Mitfahrer und unsere Guides näher kennen. Ein Briefing gibt es nicht wirklich, dieses soll dann aber am nächsten Morgen stattfinden.

Ein weiterer aufregender Tag geht zu Ende und wir verschwinden in unserem kleinen Shack zur Nachtruhe … die dann doch noch unsanft gestört wird. Aber dazu mehr am nächsten Tag.

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