Day 76 Zibu Rodeo

Zum Abschluss unserer Reise bot uns unser Guide noch was ganz Spezielles an. Da er Captain einer Rodeo-Equipe sei könne er für uns ein Zibu-Rodeo in seinem Dorf organisieren. Das Dorf liegt sowieso auf unserem Rückweg nach Tana. Diese Chance wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen. Zum einen konnte ich mir nicht viel darunter vorstellen und zum anderen haben dieses Rodeos grosse Tradition in Madagaskar.

Darum ging es, nachdem unser Auto wieder einmal stehen geblieben war, mit einem Taxibus nach Ambositra, eben dieses Dorf in dem unser Guide lebt. Die Fahrt alleine war schon ein Erlebniss. Obwohl nicht wirklich die Fahrt, aber der «Bahnhof» wenn man dem so sagen will. Wir mussten einmal umsteigen um an unser Ziel zu gelangen. Dies geschah an besagtem Bahnhof. War da etwas los. Jeder Fahrer wollte den nächsten Kunden für seinen Bus anwerben. Man konnte kaum richtig Aussteigen, da stand schon eine ganze Traube um einem herum und wollte wissen wohin man wolle. Kaum hatte man das Ziel genannt wurde man in alle Richtungen gezogen, den jeder Fahrer schien überall hin zu fahren. Und wer denkt, das wenn man dann in einem Bus sitzt ruhe hat, täuscht sich gewaltig. Obwohl man schon für einen Bus gezahlt hat, wollen die Fahrer dich überzeugen, das ihr Bus viel besser sei und man doch mit ihnen Fahren soll. Den Kampf um die Gunst des Reisenden galt aber nicht nur den weissen Touristen, sondern jedem, der einen Fuss in diesen Bahnhof setzte. Während man dann wartet, bis der Busabfährt kann man von fliegenden Händler alles Mögliche kaufen. Von Nahrungsmittel, wie Sandwiches, Frühlingsrollen, Samosas, Kuchen und Brot, zu Kopfhörer USB-Sticks etc., bis zu Körben und Hüte. Das ganze Treiben zu beobachten war ein Spass.

Nach 4 Stunden Fahrt erreichten wir dann am späten Nachmittag das Dorf. Als erstes wurde uns dann die Arena präsentiert bevor wir dann vom Dorfpräsidenten höchstpersönlich empfangen wurden. Er lud uns in sein Wohnzimmer ein wo er uns lokalen Rum und lokale Speisen anbot. Wir unterhielten uns mit ihm etwas auf Französisch bevor er uns dann zur Arena begleitete. In der kurzen Ansprache, das ganze Dorf war inzwischen versammelt, wurde uns Gedankt und verkündet, das das Rodeo zu Ehren von Berni und mir veranstaltet werde. Wir waren also die Veranstalter das nachfolgenden Spass.

Und dann ging es los. Immer ein Zibu wurde in die Arena geführt wo es dann etwas gereitz wurde.

Die Männer versuchten dann die unterschiedlich grossen Zibus an den Höckern zu packen und sich dort fest zu halten. Den Zibus gefiel das gar nicht und wehrte sich gegen den Angreifer.

Ein riesen Spass zum Zusehen.

Das ganze Dorf teilte diese Begeisterung

Als dann die Sonne unterging waren die Spiele beendet. Wir wurden vom Dorfpräsidenten wieder in sein Wohnzimmer gebeten. Dieses Mal waren wir aber nicht allein. Die Dorfältesten und die mutigen Rodeo-Reiter versammelten sich ebenfalls. Es folgte ein Ritual, oder mehr ein Gebet, welches immer zu einer solchen Veranstaltung gehört. Diese Spiele werden nämlich durchgeführt um für Glück und Gesundheit zu beten. Und da wir die Veranstalter warren wurde für uns Gebetet, das wir weiter sicher und unfallfrei weiter reisen können und das uns auf unserem weiteren Weg das Glück begleitet möge. Abgerundet wurde das Ritual mit einer Flasche selbstgebrautem Rum, welche grosszügig unter den Anwesenden verteilt wurde.

Wir wurden dann aufgefordert etwas über unsere Reise zu erzählen, was wir natürlich gerne taten. Unser Guide übersetzte freundlicherweise auf Madagassisch.

Etwas später wurden wir dann, nachdem wir noch unsere Fotos und Videos des Rodeos herumgezeigt hatten, freundlich verabschiedet.

So ging unsere Reise in Madagaskar mit einer bleibenden Erinnerung zu Ende.