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Day 69, 70 und 71 Trekking zum «Pic Boby» oder auch Durchhalteübung

Veröffentlicht: 28.06.2017

Nach einer erholsamen Nacht sollte das Trekking bei Sonnenaufgang starten. Nur den Sonnenaufgang konnten wir nicht bestaunen, da es regnete.


Unser Ziel war es heute das nächste Camp zu erreichen, den Pic Boby zu besteigen und dann die Nacht im Camp zu verbringen. Unser lokaler Guide meinte, der Regen sei kein Problem, am Nachmittag wenn wir zum Pic Boby kommen soll die Sonne scheinen. So marschierten wir bei leichtem Nieselregen los. Die Landschaft war demnach auch nicht wirklich gut zu sehen.




Nach etwa einer Stunde erreichten wir den Start des Pfades, der zum Gipfel des Pic Boby führt. (Roter Punkt) Von hier aus sind es knappe 400 Höhenmeter bis zu unserem Camp (grüner Punkt) Die Idee war, im Camp zu picknicken und am Nachmittag die 600 Höhenmeter bis zum Gipfel in Angriff zu nehmen.


Doch Step by Step. Auf der ersten Etappe kamen wir noch an zwei Wasserfällen vorbei.


Der Geschichte nach ist der linke der Wasserfall der Frau und der Rechte der des Mannes. Als das Königspaar Schwierigkeiten hatte, Nachwuchs zu zeugen, nahm die Queen und der King im jeweiligen Wasserfall ein Bad. Nachdem noch ein Zibu geopfert wurde, schenkten die Götter dem Paar einen Sohn. Der Guide meinte, wenn wir jemals Probleme mit dem Zeugen von Nachwuchs hätten, müssten wir einfach mir unseren Freundinnen hierherkommen und auch ein Bad nehmen.

Leider konnten wir die Wasserfälle nicht sehr gut sehen, den es zog zusätzlich zum Regen auch noch Nebel auf.


Auf unserem Weg mussten wir auch immer wieder kleinere Flüsschen überqueren. Und genau so ein Flüsschen wurde uns dann auch zum Verhängnis. Kurz vor unserem Camp schwoll durch den Regen ein Flüsschen zu einem Fluss an, welchen wir nicht überqueren konnten.

Einen anderen Weg gab es nicht. Uns blieb nichts anderes übrig als in ein anderes Camp auf unsere Flussseite aus zu weichen und zu warten, bis der Regen nachliess und der Wasserspiegel wieder etwas sinkt.

Am Feuer wärmten wir uns auf und versuchten die durchnässte Kleidung etwas zu trocknen. Einer meiner Socken fing dabei Feuer… zum Glück hatte ich noch ein zweites Paar dabei. Nach 2 Stunden warten spielte das Wetter immer noch nicht mit. Es begann eher heftiger zu Regnen. Unser Guide entschied sich dann, in ein anderes Camp, näher dem Gipfel weiter zu ziehen. Für das mussten wir einen anderen Fluss überqueren, der aber bei weitem nicht so reissend war wie der erste.


1. Variante wie man den Fluss überqueren kann

1. Variante wie man den Fluss überqueren kann

2. Variante wie man den Fluss überqueren kann

Nach einer weiteren Stunde wandern erreichten wir völlig durchnässt das Camp. In diesem verbrachten wir die Nacht. Die Gipfelbesteigung verschoben wir auf Morgen. Die eigentliche Idee war, das wir in diesem Camp die Nacht im Zelt verbringen sollten. Doch war alles so Nass, das wir die Idee schnell verworfen. Im Camp hatte es ein kleines Hüttchen, welches sonst als Küche diente.


In diesem Hüttchen hatte es zwei Feuerstellen zum Kochen und an den Wänden schmale Bänke aus Stein, wo man sich drauf setzen oder sich dann ebene drauf legen konnte.

Unsere Guides kochten Abendessen und machten eine kleine Opfergabe mit Rum, um für Morgen besseres Wetter zu wünschen.


Den Rest des Rums haben wir dann getrunken, schliesslich wärmt dieser schön von Innen.


Wir krochen früh in unsere Schlafsäcke,


denn der Plan war am nächsten Morgen um 4 Uhr aufzustehen und bei gutem Wetter um 5 Uhr Richtung Gipfel zu wandern und nach dem Gipfel in gut 8 Stunden das andere Ende des Parks zu erreichen, wo das Trekking dann zu Ende sein wird. Naja geschlafen haben wir in dieser Nacht nicht wirklich viel. Es war nicht sonderlich bequem, es hatte gezogen und die Ratten die sich ebenfalls ins trockenen des Hüttchens zurückgezogen hatten, schnüffelten überall herum und suchten nach etwas Essbarem.

Die Opfergabe hatte einen Teilerfolg. Es regnete am nächsten Morgen nicht mehr. Doch der Nebel hing immer noch ziemlich dicht über uns. Wir entschieden uns, einen Versuch zu starten, den Gipfel zu besteigen. Vielleicht besserte sich das Wetter ja noch. So zogen wir unsere feuchten Kleider an und starteten unsere Wanderung.

Der Weg

Nach gut 2 Stunden erreichten wir den Gipfel. Das Wetter hatte sich leider nicht gebessert und so war die Aussicht auf dem Pic Boby gleich Null.


Der Gipfel, mit entsprechender Aussicht


On Top

Doch wir hatten unser Ziel erreicht und nichts konnte uns aufhalten. Nach weiteren zwei Stunden waren wir dann wieder zurück in unserem Camp. Unterwegs besuchten wir noch die Höhle, indem die Arbeiter gelebt hatten, die den Weg zum Gipfel präpariert hatten.



Und jetzt zeigte sich sogar kurz die Sonne. Nach kurzer Verpflegung machten wir uns dann auf den Weg zum anderen Ende des Parks. Vor uns lagen 7 Stunden oder 23 Kilometer wandern mit 100 Höhenmeter Steigung und anschliessendem Abstieg von 1500 Höhenmeter ins Tal.

Peach Webers Lied über den Regen bewahrheitete sich leider auch noch. Denn die Sonne kam knapp für 5 Minuten raus, aber wahrscheinlich nur um zu schauen, wo sie als nächsten hin regnen könnte. Den kurz nachdem wir losmarschiert sind, begann es wieder zu regnen.

Unterwegs kamen wir noch am Hut von Napoleon


und einem wichtigen Stein für die lokale Bevölkerung vorbei. Der Geschichte nach, lebte hier ein alter Mann der der stärkste seines Dorfes war. Um zu sehen wer seines Würdig war, musste ein Stein von Hand von einem gewissen Punkt über den Felsen geworfen werden.

Wer es schafft, soll mit Glück gesegnet werden. Diese Challange liessen wir uns natürlich nicht entgehen.





Doch wir scheiterten kläglich. Im Gegensatz zu unserem Guide, welcher den Stein locker über dem Felsen schleuderte. (grüner Punkt Matthias, blauer Punkt Berni, schwarzer Punkt Guide)


Das einzige Tier welches wir gesehen hatten, war ein kleines Chamäleon. Doch blieben wir gerne stehen, um dieses zu fotografieren.



Das unangenehme am Abstieg war, das es keinen wirklichen Weg gab, sondern nur Treppen aus Stein.


Endlich im Tal angekommen waren unsere Beine ziemlich am Ende


und wir waren richtig froh, als wir unser Haus für die heute Nacht erreicht haben. Als wir mit dem Abstieg begonnen hatten, hatte es aufgehört zu regnen. So waren wir wenigstens relativ trocken, als wir ankamen. Jetzt gab es ein verdientes Bier mit dem Team. Wir hatten das Trekking geschafft.

Am nächsten Morgen verabschiedete sich der lokale Guide und wir machten uns zu einem letzten Fussmarsch in nächste Dorf auf, um dort mit einem Auto abgeholt zu werden. So wanderten wir nochmals 3 Stunden gegen den Willen unserer Beine. Im Dorf angekommen warteten wir auf einen Taxibus, der uns in nächst grössere Städtchen bringen soll.

Wir mussten gar nicht so lange warten, bis einer kam. Dieses Mal war es sogar ein kleines Büschen und kein Pickup. Wir bekamen die Ehrenplätze auf dem Beifahrersitz während sich die anderen hinten hinein quetschten. Wir hatten auch noch einen ziemlich speziellen Fahrgast an Board. Ein Polizist mit einem Gefangen in Handschellen stieg nämlich auch noch ein. Beim Gefangenen handelte es sich um einen Zibudieb wie wir erfuhren. Nach einer rund zweistündigen Fahrt kamen wir im Städtchen an. Unsere Muskulatur war so geschwächt, dass das anlaufen nach so langem Sitze eine echte Herausforderung war. Ich war froh das ich mir nicht zusehen musste wie ich mich bewegt habe. Im Hotel genossen wir dann die erste Dusche seit 3 Tagen und waren froh, am Ziel angekommen zu sein.

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