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Salar de Uyuni

Veröffentlicht: 09.11.2019

Die Salar de Uyuni in Bolivien liegt auf ca. 3650 m.ü.M und ist mit über 10’000 Quadratkilometern die grösste Salzpfanne der Welt. Der Salzsee ähnelt einem zugefrorenen Schweizerbergsee im Winter, nur ist hier die tragende Salzschicht 10 Meter dick und es können Lastwagen darüberfahren. Die Salzkruste wurde vor über 10’000 Jahren durch das Austrocknen des Paläosees Tauca gebildet.

Mit einem 4x4 Jeep ging es dann los, diese Salzwüste zu erkunden. Unser Gepäck war gut verschnürt auf dem Dach, der Fahrer machte einen ausgeschlafenen Eindruck und die anderen aus der Gruppe schienen nett zu sein. Etwas ausserhalb vom Städtchen Uyuni hielten wir aber bereits wieder an, um den Friedhof für ausrangierte Züge anzuschauen. Obwohl wir ja alle in die Salzwüste wollten, war dieser Halt doch auch sehr eindrücklich. Wir konnten auf, in, durch, über und unter die teilweise arg verrosteten Loks und Wagons klettern und unser Guide Oscar erklärte uns schon mal ein Teil der bolivianischen Geschichte. Gebaut wurden die Züge von den Engländern, um die Silberminen zu betreiben, dann verkaufte ein früherer Präsident alles den Chinesen, wirtschaftlich fiel alles zusammen, weshalb die ganzen Anlagen nicht mehr gebraucht wurden.

So, jetzt aber ab in die Salzwüste. Nach rasanter Fahrt über die Salzstrasse trafen wir in Mitte des gewaltigen Salzsees auf ein Restaurant gebaut komplett aus Salz. Leider war immer noch nicht Zeit für die lustigen Fotos, denn zuerst gab es Mittagessen. Danach fuhren wir nochmals etwas weiter, um die komplette Weisse um uns zu haben. Oscar, unser Guide, machte mit uns lustige Gruppenaufnahmen und -videos und nahm sich dann noch für jeden Einzelnen Zeit. Weiter ging es zu einer Insel in der Salar de Uyuni, die mit tausenden Kakteen überwachsen war. Bedenkt man, dass ein Kaktus nur 0,5cm bis 1 cm pro Jahr wächst und gewisse dieser stachligen Gewächse über 8 – 9 Meter hoch waren …. Ja, sehr alt. Dann war der erste Tag auch beinahe schon zu Ende. Einquartiert wurden wir in einem Salzhotel, wieder komplett aus Salz, aber mit sehr kurzen Betten.

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen des Flamingos. Wir hatten jetzt den Salzsee hinter uns gelassen und bewegten uns auf sandigem Untergrund. Oscar erklärte uns, dass durch die vielen Vulkanausbrüche wichtige Mineralstoffe in den Boden und in das Grundwasser gelangt sind und das ideale Bedingungen für die Flamingos sind. Als wir dann zur ersten Lagune mit Flamingos kamen, konnten wir uns kam sattsehen. Im Hintergrund die schneebedeckten Vulkane, der blaue Himmel und hunderte rosarote Vögel, die auf einem Bein stehen und mit ihrem krummen Schnabel nach Futter suchen. Es war so wunderschön. Wir besuchten dann noch drei andere Lagunen, eine sogar mit rotem Wasser, und jedes Mal waren wir vom Anblick der wilden Flamingos fasziniert. Zwischen den Lagunen besuchten wir einen Ort, der wegen eines Steins, in Form eines Baumes, sehr bekannt ist - Rock Tree. Hier bläst der Wind in den Wintermonaten so stark, dass er das weichere Material des Vulkangesteins abträgt und so skurrile Formen entstehen lässt. Als dieser Tag sich auch wieder dem Ende zu neigte, durften wir nochmals etwas sehr Besonderes erleben. Wir fuhren mit dem Jeep in einen «bodenebenen», aktiven Vulkan hinein. Die Lava war zwar weit unter uns, doch von überall her blubberte und dampfte es. Der aufzischende Dampf war so heiss, dass man sich locker die Finger verbrannt hätte. Wir sahen noch einen kleinen Geysir und natürlich stank es nach faulen Eiern. Unsere Unterkunft war mit den Mehrbettzimmern diesmal nichts Besonderes, doch gab es nach dem Abendessen eine Überraschung. Unter abertausenden Sternen (und einer Sternschnuppe) legten wir uns in die heissen Quellen unweit des Hotels, Oscar erklärte uns noch etliche Sternbilder und wir wurden überglücklich müde. Muymuymuyromantico!

Am letzten Tag mussten wir leider alles wieder zurückfahren. Wir besuchten noch das Salvador Daly Valley, mit abstrakten Steinsformen, eine weisse und grüne Lagune (wobei die grüne hoch giftig ist und kein Leben zulässt), nochmals durch Wind und Erosion geformte Gesteine und sahen zum Abschluss auch wieder Flamingos.

Es war ein sehr eindrücklicher Ausflug. Die Salar de Uyuni ist einzigartig und ermöglicht lustige Fotos. Die Lagunen mit den Flamingos ist Natur pur und hat uns speziell gut gefallen. Auch sehr faszinierend war die blubbernde und zischende Mondlandschaft im Krater des aktiven Vulkans und dann war es auch einfach sehr interessant mit einem lokalen Guide unterwegs zu sein, der ein scheinbar unbegrenztes Wissen über die Natur hatte und uns nebenbei die (traurige) Geschichte über Bolivien näherbrachte.


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