mundolandia
mundolandia
vakantio.de/mundolandia

Brasilien/Brasil – Rio de Janeiro

Veröffentlicht: 19.10.2017

Eine gute Woche verbringen wir in Rio und haben gleich zu Anfang einen Endorphinschub als wir ankommen. Wir haben eine Unterkunft in einer der vielen befriedeten Favelas ausgesucht und das ist mal wieder ein Volltreffer! Die Favela heißt Pereira da Silva und gehört zu dem Viertel Santa Teresa. Schon seit vielen Jahren ist es hier friedlich, in anderen geht immernoch oder wieder die Post ab. Es ist ein relativ normales Viertel, natürlich nicht reich, es ist alles sehr bescheiden, am Berghang gelegen, nicht zugänglich für Autos, wir fühlen uns hier wohl und gut aufgehoben. Am Eingang der Favela werden wir gleich von einer älteren Dame angequatscht und sie zeigt uns netterweise den Weg durch die engen, verwirrenden Wege zu unserer Unterkunft und erzählt uns dass Gäste hier willkommen sind und das spüren wir auch total. In der Unterkunft werden wir nicht weniger herzlich empfangen und lassen uns nach der langen Busreise erstmal mit Bier und Kippe auf der Dachterasse nieder, von der aus man einen tollen Blick auf Rio hat 😊 Glücksgefühle hoch 10! Wenig später gesellt sich der Freund der lieben Chefin zu uns und nach Mittagessen, Siesta und Dusche gehen wir abends mit ihm und ein paar anderen Mädels zu einem kleinen Konzert, wo brasilianische Liedermacher ihre eigenen Lieder zum besten geben. Es war wundervoll, ganz klein, urgemütlich und sehr privat, hätten wir alleine nie gefunden.

In den nächsten Tagen lernen wir u.a. das Zentrum kennen, was aus einigen hübschen historischen Gebäuden wie z.B. dem Theater, der Nationalbibliothek und dem Königspalast, aber vor allem aus vielen hässlichen Neubauten besteht. Viel Kolonialarchitektur ist nicht übrig geblieben. Besonders hässlich ist die Kathedrale von Rio…ein pyramidenartiger Betonklotz, der von innen glücklicherweise ein bisschen besser gelungen ist als von außen. Natürlich waren wir an der Copacabana und uns hat der Schlag getroffen als wir dort ankamen, denn gefühlt ganz Rio lag dort am Strand. Wir wussten nicht, dass Feiertag war …😀 es war die Hölle los! Wir fandens erst total furchtbar, aber mit der Zeit und mit Hilfe von Caipirinha haben wir uns gut eingewöhnt und konnten es genießen! In den Menschenmassen haben wir tatsächlich einen Spanier aus Salvador wiedergetroffen. Es lohnt sich ein paar Worte über die Tangas zu verlieren, die hier von fast jeder Frau am Strand getragen werden, egal ob sie das passende Hinterteil dafür hat oder nicht. Bindegewebsschwäche und üppige Polster sind noch lange kein Grund dafür sich nicht in einen Tanga zu quetschen. Es wird Po gezeigt, oben ohne wird allerdings gar nicht praktiziert, verdrehte Welt. Mit normalen Bikini muss man nach brasilianischem Standard richtig bescheuert aussehen 😀

In unserer Favela gibt es ein Kunstprojekt namens Morrinho, das von ein paar Kindern und Jugendlichen vor nicht ganz 20 Jahren ins Leben gerufen wurde. In der Favela war es damals noch sehr schwierig, viele Drogen, Gewalt, Schießereien… die Jungs im Alter von 11 und 14 Jahren fingen damals an mit geklauten Ziegelsteinen, aus denen die Häuser in der Favela gebaut werden, mit Lego und anderen Spielzeugen zu spielen und zu bauen. Zum Zeitvertreib. Heute ist das Projekt bis über Brasiliens Grenzen hinaus bekannt, die Jungs wurden nach Barcelona, Paris und Berlin eingeladen und haben dort bei Kunstausstellungen teilgenommen. Außerdem dient das Projekt als Treffpunkt für junge Leute und Kinder in der Favela, irgendwie ist es also auch ein soziales Projekt. Wir haben uns das ein bisschen angeschaut und haben einen der Gründer kennengelernt, der auch verschiedene Mauern in der Favela verschönert hat.

Obwohl wir uns sehr wohl fühlen, ziehen wir nach ein para Tagen in eine Unterkunft direkt in Santa Teresa um. Von hier aus kann man viel zu Fuß erkunden und muss nicht Bus fahren. Die Unterkunft ist zwar weder so herzlich noch so schön gelegen, aber hier ist man mitten drin im Geschehen. In ca. 5 Minuten sind wir in dem Viertel Lapa, wo am Wochenende der Bär steppt. Unmengen von Bars und Clubs, fast überall Livemusic und Menschenmassen. Tagsüber is hier so gut wie nix los, nachts sind die Straßen und Bars gerammelt voll. In Lapa sind auch die Treppen von Selaron, die der chilenische Künstler mit Fliesen aus der ganzen Welt verkleidet hat! Sehr schön bunt. Leider sieht man in ganz Rio, gerade in Lapa, auch sehr viele Obdachlose und arme Menschen.

Was noch? Wir sind den Hügel Corcovado hochgelaufen, auf dem der Christus steht und man wirklich fantastisch auf Rio runterblicken kann. Man sieht die Ausmaße der Riesenstadt mit ihren Stränden und dem Zuckerhut. Wir waren im Museum der nationalen Geschichte, das war nicht so toll… viele irgendwie ungeordnete Infos, viel schlauer wurden wir dort nicht. Sonntags gabs im Museum der modernen Kunst eine Open-Air-Ausstellung mit, wie sollte es anders sein, Livemusik. Anwesend war vor allem die Kunstszene aus Rio, so uncool und so Landei habe ich mich lange nicht gefühlt 😁 Wir waren dann noch in Ipanema am Strand, dort war es um einiges ruhiger als an der Copacabana 😉 und in Santa Teresa, was ein äußerst hübsches Viertel mit alter Tram ist, wo man manchmal wie auch in Salvador mitten in der Stadt Äffchen über die Stromkabel bis zum nächsten Baum rennen sieht, waren wir fast täglich in einem kleinen Café, wo das typische Açai verkauft wird. In Deutschland kennt man das glaube ich als Superfood-Pulver, hier wächst die Frucht und wird mit Banane zu einer Art gefrorenem Mus verarbeitet, köstlich und gesund! Außerdem verkaufen sie glutenfreies pão de queijo (wie kleine warme, herzhafte Windbeutel) aus Tapioca, unwiderstehlich lecker! Sehr angenehm ist in Brasilien, dass man rein optisch hier nicht auffällt. Brasilianer gibts in allen Größen, Formen, Farben und Typen. Wir fliegen hier also erstmal optisch nicht wie bisher in Lateinamerika als Ausländer auf, sondern erst wenn wir den Mund aufmachen und auf Portugiesisch irgendwas vor uns her stammeln 😉 Enttäuschend ist die letzten Monate unsere Erfahrung mit Couchsurfing. Wir haben es immer mal wieder versucht um Einheimische kennenzulernen und die Kultur besser zu verstehen… ist echt schwierig was zu finden, hatte vorher nicht solche Probleme damit. Es ist schon auffällig, dass 90% der Personen, die Couchsurfing anbieten männlich sind, vielleicht ist das nur in Lateinamerika so? Keine Ahnung, jedenfalls ist es frustrierend und als Paar sind wir offenbar nicht so beliebt 😐 wir werden es noch ein bisschen weiterversuchen… jetzt fahren wir erstmal weiter zu den Iguazuwasserfällen. Wieder eine lange Fahrt, aber die Straßen hier sind gut und die Fahrtzeiten realistsch, absolut nicht vergleichbar mit den Bedingungen in einigen mittelamerikanischen Ländern.


Después de haber estado en Salvador de Bahia y Puerto Seguro, llegamos a Rio de Janeiro con las expectativas bastante altas de encontrarnos una ciudad divertida y llena de contrastes, y en la mayoría de los aspectos lo ha conseguido! Nuestra primera residencia aquí en Rio es un hostal llamado pousada Favelinha que se encuentra en una de las muchísimas favelas pacificadas de la ciudad llamada Pereira da Silva, y se encuentra muy cerca de Santa Teresa, uno de los barrios mas pintorescos de la ciudad. Por supuesto, aunque sea una favela pacificada vive la gente mas humilde de Rio, cuenta con un laberinto de calles y escaleras por los que solo se puede ir caminando y cables de luz y electricidad instalados de la forma mas caótica. La gente que vive aquí es super amable e incluso el primer día una señora de la favela nos llevo hasta la puerta del hostal para que no nos perdiéramos! Lo mejor de vivir en una favela son las vistas que se tienen de la ciudad, ya que se encuentran en los puntos mas elevados de la misma. Así que nada mas llegar nos subimos a la terraza del hostal con una cerveza fría y nos ponemos simplemente a disfrutar del paisaje. Los gestores del hostal son una pareja brasil-finlandesa muy maja, y como el chico finlandés es un amante de la música nos invita esa misma noche para que le acompañemos a un local donde hay música en directo. El local se llama Casa de la Música y se encuentra en el barrio de Lapa, el barrio para salir de fiesta en Rio. El concierto es una maravilla, música brasileña con percusionistas muy buenos, donde se improvisa todo el tiempo y los músicos colaboran entre si. Un acierto 100% el haber ido a este rincón de Rio.

Al día siguiente, para ubicarnos y conocer un poco mas la historia de Brasil y de la ciudad, decidimos hacer un free tour. Lo primero que llama la atención del centro de Rio es que no conserva casi ningún edificio de su época colonial. En el puro centro de Rio, en la plaza de Carioca, se concentran una serie de mega estructuras al mejor estilo Pyonyang, donde sobresale su catedral, un mega cono gigante de color cemento. Pese a esto el tour es bastante interesante y nos alegramos de haberlo hecho, ya que hay sitios muy emblemáticos como el palacio real o las escaleras de Selaron en Lapa.

Otro de los días nos decidimos a pasar un día de playa, y como no, fuimos a Copacabana! Yo me imaginaba que iba a haber gente, pero lo que allí nos encontramos fue a todo Rio de Janeiro tomando el sol. Es para quedarse con la boca abierta, pero poco a poco y con ayuda de una caipiriña nos fuimos adaptando a este mar de gente. El agua estaba heladísima pero las olas son fantásticas, muy divertidas. Yo no se si habrá en el mundo algún país tan mezclado como Brasil, pero la gente de aquí es de todas las formas, tamaños y colores. Y sinceramente, es un gusto verlo. Otra cosa curiosa que también sucede en salvador pero que no comentamos, es que es muy común ver monos muy pequeños moviéndose por la ciudad a través de lo arboles y cables eléctricos!

Como nuestro hostal en la favela esta un poco a desmano, decidimos mudarnos a un hostal mas cerca del centro, en el barrio de Santa Teresa. Merece la pena una visita al museo nacional de historia y a la playa de Ipanema, algo mas tranquila que Copacabana. Y por supuesto la gastronomía, ya que descubrimos el Açai y el pan con queso que hacen aquí, buenísimo. También fuimos a visitar el museo de arte moderno en un evento gratuito que se hacia en el exterior. Una mezcla de exposiciones, gente bailando y música bastante chulo. Ah, y en el tiempo que estuvimos viviendo en la favela visitamos el proyecto Morrinho, algo así como una obra de arte que comenzó como un juego de niños. Hace unos años, cuando la favela era un sitio con bastante criminalidad, algunos niños del barrio comenzaron a construir en el jardín de uno de ellos una maqueta de la favela con ladrillos al mas estilo lego. Al cabo de un tiempo, un reportero de la National Geographic visito la favela y vio la maqueta que habían hecho los niños y lo flipo. El resultado fue que estos niños de la favela fueron invitados a algunas muestras de arte de todo el mundo para explicar lo que habían hecho! Ahora siguen con el proyecto desde un punto de vista mas social para ayudar a los niños de la favela.

Rio ha sido una experiencia muy bonita y una obligación si visitas Brasil. Eso si, llega descansado para no perderte su vida nocturna! ;-) 

Antworten (1)

sony
"... so uncool und so Landei habe ich mich lange nicht gefühlt ..." love that 😁 😁

Brasilien
Reiseberichte Brasilien