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Bolivia - La Paz, Lago Titicaca y/und el Choro

Veröffentlicht: 30.11.2017

In La Paz verbringen wir vorerst 3 Nächte bei Luis, einem recht sonderbaren, aber doch netten Bolivianer, den wir über Couchsurfing kontaktiert haben. Er lebt in dem Viertel Cota Cota im Südosten der Stadt und nicht weit von seiner Wohnung entfernt befindet sich eine der Seilbahnen, die von La Paz hoch zu El Alto fahren. El Alto, vorallem an  hohen Berghängen und auf der Hochebene gelegen, war früher ein Stadtteil von La Paz, was sich eher im Tal befindet, irgendwann in den 80ern wurde El Alto  aber zu einer eigenständigen Stadt, die heute sogar größer ist als La Paz selbst und der Übergang von einer zur anderen Stadt ist quasi fließend. Gleich am ersten Abend fahren wir zu dritt mit der Seilbahn dort hoch und bewundern das Lichtermeer. In den nächsten Tagen lernen wir das Zentrum mit seiner Altstadt kennen, fahren tagsüber nochmal mit der Seilbahn in die Höhe und besuchen das valle de la luna (Mondtal – eine geologisch interessante Formation unweit von Cota Cota). Da wir bei der Einreise nur eine Reiseerlaubnis für 30 Tage erhalten haben, müssen wir auch zum Migrationsbüro, damit unser Aufenthalt verlängert wird, das geht erstaunlich leicht und schnell. La Paz ist voll, laut, verschmutzt, chaotisch und hat ein echtes Problem mit dem Verkehr. Privatautos gibt es wenige, es sind fast alles Trufis, Taxis und Busse und wer hier Auto fährt, der fährt wahrscheinlich überall auf der Welt. Trotz alledem gefällt es uns sehr hier, die Stadt hat einen ganz eigenen Charme, liegt in einer wahnsinnigen Umgebung und ist geprägt von der Aymara-Kultur. Schon sehr besonders und von den Städten, die wir so gesehen haben, auf jeden Fall eine der, die nachhaltig Eindruck gemacht hat und in Erinnerung bleiben wird. Der zweithöchste Berg Boliviens namens Illimani kann an klaren Tagen bestens von der Stadt aus betrachtet werden und zahlreiche andere schneebedeckte Gipfel umgeben den bolivianischen Regierungssitz, der fast auf 4000 m hoch liegt. Das Auf- und Ablaufen der vielen Berghänge kann sich aufgrund der dünnen Luft hier oben mitunter als ganz schön anstrengend herausstellen 😀

Von La Paz aus fahren wir in das Dorf Copacabana, das am Titicacasee liegt. Die Busfahrt für die knappen 150 km dauert ca. 3,5 Stunden und kostet 2,50 €. In Copacabana (hat nichts mit Copacabana in Brasilien zu tun, der Name kommt aus der Aymarasprache und bedeutet soviel wie “Blick auf den See”) ist jeden Abend fiesta mit andiner Live-Musik und die Dorfeinwohner geben ALLES – herausgeputzt und schick gemacht fließt das Bier in Litern, es wird viel getanzt und schon um 20 Uhr kann der ein oder andere nicht mehr stehen 😀 in Combuyo wurde mehr Chicha (fermentiertes Maisgetränk) konsumiert, aber hier mag man Bier und wir haben den Eindruck, dass die Pachamama (Mutter Erde) auch Bier mag, denn der letzte Schluck aus dem Glas wird ihr immer mit Schwung als Opfergabe zugeteilt 😁 Hier in Copacabana spricht übrigens fast jeder Aymara, diese Volksgruppe wird in dieser Gegend als Ureinwohner angesehen, deren Gebiete später von den Inkas (also Quechua-Sprechern) erobert wurden. Viele ältere Menschen sprechen nur ein sehr simples oder gebrochenes Spanisch, ähnlich wie die Quechua-Sprecher in Combuyo. Neben feiern kann man hier auch sehr schön wandern, wir laufen u.a. auf den Hügel Calvario, der religiös bedeutend ist und zu Ostern als wichtiger Ort für Prozessionen genutzt wird. Außerdem zünden viele Bolivianer dort oben eine Kerze an, damit ihre Wünsche in Erfüllung gehen. Uns interessiert aber eher der schöne Blick von oben über das Dorf und den See und wir werden nicht enttäuscht 😉 Vom Dorf bis zum Gipfel begleiten uns zwei Hunde, die uns den Ausflug um einiges versüßen und mit denen wir dann unser Picknick oben teilen. Wir fahren an einem anderen Tag zur isla del sol, der  Sonneninsel und laufen dort ein bisschen rum…die dünne Luft und die vielen Steigungen machen uns aber müde, sodass wir uns am Ende auf einer Restaurantterasse niederlassen und die schöne Umgebung sitzend genießen 😊

Zurück in La Paz bereiten wir unsere 3-tägige Wanderung auf dem Choro Trek vor. Gaskartusche und leichtes Essen kaufen wir ein und am nächsten Tag fahren wir mit einem Trufi zu La Cumbre, dem Startpunkt der Wanderung, der nur eine gute halbe Stunde von La Paz entfernt liegt. Der Choro Trek ist ein alter Inkaweg, der die Hochebene mit den Yungas verbindet, also von den Anden in den tropischen Dschungel führt. Der 51 km lange Weg wurde früher genutzt um Obst und Gemüse aus den Tropen nach La Paz zu transportieren. Aufgrund der über 3000m an Höhenmetern, die es zu überwinden gilt und der eh hohen Lage laufen die meisten Leute den Weg von oben nach unten, so auch wir 😁 Der Trufi lässt uns auf ca. 4700 Höhenmetern raus und ab dort laufen wir auf ca. 4900 Höhenmeter weiter hoch. Dann heißt es am ersten Tag erstmal ca. 20 km und 2000 Höhenmeter bergabwärts laufen bis wir auf 2900 Höhenmeter sind und unsere erste Nacht auf einem wunderschönen Camping verbringen, der von einer netten Familie geführt wird und direkt am Fluss gelegen ist. Wir sind auf dem Camping die einzigen und haben auf dem Weg am ersten Tag auch keine anderen Wanderer getroffen, nur ein paar einzelne Personen, die in dieser abgelegenen Region leben. Vor allem Lamas, Schafe und Maultiere sehen wir, denen das kalte und nasse Wetter in der Höhe weniger auszumachen scheint… uns erwischt es gleich am Anfang der Wanderung ziemlich heftig mit eisigem Wind, Schneeregen und Hagel brrr, aber zum Glück ist es nur ein kurzes Unwetter. Am zweiten Tag geht es ca. 20 km auf und ab und über abenteuerliche Brücken, die mir als Mensch mit Höhenangst einiges abverlangen 😥 die fantastischen Ausblicke auf die schon wärmeren Nebelwälder entschädigen aber völlig und lassen die Anstrengung in Vergessenheit geraten. Da es einige Zeit am Morgen regnete, verwandelt sich der Weg in eine totale Rutschpartie, weshalb wir nur langsam vorran kommen und unser Etappenziel (nach 23 km wäre das gewesen) am zweiten Tag nicht erreichen. Eigentlich wäre das nicht weiter tragisch, wäre der Camping, den wir uns dann vor unserem eigentlichen Etappenziel aussuchen und auf dem wir wieder alleine sind, mit Wasser ausgestattet. Ist er aber nicht… sodass wir kein Trinkwasser mehr haben, unser letztes Wasser zum Kochen verwenden und bis zum nächsten Tag den Durst aushalten müssen. Am dritten Tag laufen wir also ohne Frühstück und ohne Wasser zeitig los, um Wasser zu finden und nach anderthalb Stunden werden wir fündig 👍 Man ist dann mitten drin in den Tropen, es brummt, summt und zwitschert überall und es ist richtig heiß und feucht. Die letzte Etappe ist aber um einiges kürzer, sodass wir schon gegen Mittag am Ziel El Chairo ankommen. Von dem kleinen Dorf aus fahren wir zurück nach La Paz, wo wir zur Feier des Treks ein typisches Abendessen zu uns nehmen, nämlich un plato paceño, der aus Mais, Kartoffeln, Bohnen und einem Stück Käse besteht. Die scharfe Soße darf nicht fehlen und dazu getrunken wir api morado y chicha morada (beide aus Mais)! 

Der Choro Trek war körperlich ziemlich anstrengend, unsere Füße tun jetzt noch weh und ich merke Muskeln, die ich länger nicht benutzt hatte…aber die Strapazen haben sich gelohnt. Der Weg bietet eine vielfältige Flora und vorallem sehr sichtbare Vegetationswechsel, da er von der kargen und kalten Andenlandschaft ins heiße und üppige Tropengrün führt. Sehr zu empfehlen! Weiter geht es nun in den Süden des Landes… langsam aber sicher Richtung Chile.


Desde Cochabamba llegamos a La Paz, donde nos alojaremos en casa de Luis, un chico al que hemos contactado a través de la plataforma de internet Couchsurfing. Pasaremos tres noches en su casa en el barrio de Cota Cota, algo alejado del centro, pero muy cerca de una estación de teleférico que llega hasta El Alto, la ciudad hermana pegada a La Paz. Se puede decir que en el valle se encuentra La Paz y en lo alto del valle, en una meseta, esta El Alto, aunque es difícil saber donde empieza una y acaba la otra, ya que en el mar de casas que sube por las faldas del valle no hay distinción alguna. Aunque llegamos de noche nos animamos a subir en el teleférico para ver el festival de luces que proporciona La Paz. Al día siguiente damos una vuelta por su centro y casco histórico y volvemos a subir al teleférico para ver los alrededores de la ciudad con la claridad del día. Y esto ultimo es lo que mas impresiona, el lugar donde se encuentra la ciudad. Se pueden divisar varios montes nevados, entre ellos el Illimani, el segundo pico mas alto de Bolivia. El tercer día visitamos una zona llamada el valle de la luna, algo así como un parque donde se han desarrollado unas formaciones geológicas bastante curiosas que recuerdan a hormigueros gigantes. Pero no todo es bonito en La Paz, es una ciudad que a parte de tener poco oxigeno por la altitud, este es de muy mala calidad debido al trafico que hay. Hay un caos total de atascos, y eso que a penas hay coches privados y la gente se mueve en el transporte publico boliviano por excelencia: el trufi, que no son otra cosa que furgonetas para unos 10 pasajeros. También en La Paz hay una gran presencia aymara y es muy común oírlo por la calle.

Tras estos tres días en la ciudad sede de gobierno nos dirigimos al lago Titicaca, a pasar unos días en la localidad de Copacabana, que comparte nombre con la famosa playa brasileña, aunque no tienen mucho que ver la una con la otra. El primer día subimos al cerro del Calvario acompañados por dos perritos que nos encontramos por el camino y decidieron seguirnos. Desde allí hay unas vistas espectaculares del lago. En lo alto del cerro, a parte de haber un vía crucis, hay altares donde la gente pone velas y miniaturas para pedir deseos, no se si a Jesús o a la Pachamama. Pero el asunto va así: en la cumbre venden miniaturas de todo tipo, y si por ejemplo quieres una casa nueva compras la miniatura de la casa y la pones en uno de los altares con una vela.

Al día siguiente tomamos un bote a la isla del sol, donde hacemos una pequeña caminata. Allí esta la comunidad Yumani, y prácticamente viven del turismo y hay hostales y restaurantes por todos lados. Realmente lo que merece la pena de la isla son unas vistas donde se aprecia a la vez el lago y un monte nevado como fondo.

De vuelta a La Paz nos preparamos para hacer la ruta de senderismo de El Choro para los próximos tres días. Hay dos formas de hacer la ruta: empezando en La Cumbre a unos 4700 metros de altitud y acabando en Choiro a unos 1500 o bien hacerla al revés. Evidentemente nos decidimos a hacer la versión bajando, ya que conocemos nuestros limites. La ruta fue realmente una carretera inca, que conectaba las yungas con La Paz para llevar a esta frutas y verduras que evidentemente no crecen a esa altitud. También se utilizaba como red de comunicación de los chaskis, los corredores que formaban el antiguo servicio postal de los incas. El camino esta en buenas condiciones en la montaña, pero a medida que se adentra hacia la jungla va desapareciendo paulatinamente.

El primer día es bajar de la cumbre unos 2000 metros en 20 km, donde se pueden ver llamas por el camino, pasando también por un par de pueblitos que sorprende ver en un sitio tan aislado como este. El primer camping es un bonito lugar al lado del rio donde pernoctamos nosotros solos. Y es que uno de los encantos de esta ruta es que a penas nos cruzamos con otros turistas. El segundo día son otros 20 km de pura selva donde nuestras piernas y pies empiezan a notar bastante el cansancio. Además, para colmo, en el camping al que llegamos no hay nadie y nos es imposible comprar agua. Ni tan siquiera hay un manantial de donde poder coger agua y hervirla. Así que utilizamos nuestras pocas reservas de agua para cocinar y nos aguantaremos la sed hasta el día siguiente cuando lleguemos al próximo camping a unas dos horas de camino. El ultimo día es el mas suave de todos, y llegamos relativamente rápido a el Chairo, desde donde cogemos un transporte a un pueblito cerca de Coroico para volver de allí a La Paz. La experiencia del Choro ha sido muy dura físicamente pero ha merecido la pena. Se disfruta de paisajes espectaculares tanto montañosos como de selva. Ir por una antigua carretera inca es una sensación bastante chula. Y además es posible ver algunas especies espectaculares de aves.

Y ya nos despedimos de nuestra querida La Paz en dirección a Potosí. Ha sido de las pocas ciudades que durante este viaje se quedaran realmente en mi recuerdo.

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