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Caviahue - Copahue

Veröffentlicht: 21.03.2023

Am Morgen tranken wir unseren Kaffee in der Sonne und unterhielten uns mit anderen Reisenden. Ein Argentinier, der mit uns in der Sonne stand, berichtete er uns von seinen Reisen. Als wir erzählten, wohin wir wollten, fragte er uns, ob er uns einige kleine Tipps geben dürfte. Das durfte er natürlich! Und das war der Beginn einer komplett anderen Route, als wir sie bis dahin geplant hatten. Eigentlich wollten wir an diesem Tag bis nach Bariloche fahren und dort übernachten. Es sollte jedoch anders kommen.

Also fuhren wir erst mal nach Capahue. Denn der Argentinier hatte das Zauberwort benutzt, das Heike sofort hypnotisierte: Massagen! In dem kleinen Ort, den wir erst auf der Karte gar nicht fanden, ist wohl das argentinische Zentrum für Massagen, außerdem gibt es dort berühmte Heilquellen.

Also beschloss Heike, ohne mit der Familie vorher zu reden, sofort und umgehend dorthin aufzubrechen. Der Weg dorthin war außergewöhnlich: wir fuhren 2 Stunden durch Flusstäler und an Bergkämmen entlang. Als wir zwischendurch mal ausstiegen, um einen spektakulären Flusslauf genauer zu betrachten, hörten wir…nichts. So abgeschieden waren wir zum letzten Mal in der Wüste im Oman. Es war ein besonderes Gefühl, so alleine zu sein. Gleichzeitig hofften wir aber auch, dass uns hier keine Autopanne ereilen würde.

Auf dem weiteren Weg fuhren wir, wie so oft, eine Schotterpiste entlang. Auf einmal befand sich ein kleines Schild mit einem Wegweiser zu einen Wasserfall. Da wir schon mehr Wasserfälle als genug angeschaut hatten, überlegen wir uns, ob wir wirklich dort hinfahren sollten. Da er aber nur 2 km entfernt sein sollte, folgten wir dem Weg. Wir fragten uns, ob der Wasserfall im hiesigen Sommer eventuell ausgetrocknet sei, weil wir wirklich nichts erkennen konnten. Als wir aber schon kurz danach Autos am Wegesrand geparkt sahen, war uns klar, dass hier etwas Schönes sein musste. Als wir den Wasserfall erblickten, mussten wir wirklich staunen! So einen wunderschönen Wasserfall, mit dem ihm umgebenden Farbenspiel, haben wir noch nie gesehen! In keinem der Blocks, die wir gelesen stand kein einziges Wort über das Naturschauspiel. Die Kinder wollten natürlich sofort den Weg zum Wasserfall hinunterlaufen und dort zu baden. Der Sicherheitschef der Familie jedoch sah das sehr kritisch. Er wurde jedoch überstimmt und so machte sich die Familie auf dem Weg nach unten. Ein paar Herzinfarkte später konnte sich auch Christian entspannen. Die Familie planschte gemütlich in eines der vielen eiskalten Becken unter den Argusaugen des Sicherheitschef. Für ihn war das Wasser viel zu kalt und das Risiko für einen Herzinfarkt zu hoch. Es war wirklich toll! Wir hätten noch viel länger dort bleiben können, jedoch saß uns die Unterkunftssuche im Nacken. Zum Glück war der Ort, an dem wir übernachten wollten, nur ein paar Kilometer entfernt. Wir fuhren also nach Cavahue. Das ist ein schönes kleines Örtchen am See. Dort steuerten wir die einzigen Holzhütten am See an. Leider waren alle Hütten ausgebucht und auch die Vermieterin machte uns nicht sehr viel Hoffnung, dass wir noch welche finden würden. Sie meinte sogar, dass letzte Nacht ein Pärchen im Auto schlafen musste. Sie schickte uns daher in den Nachbarort Copahue. Dort sollte es viele freie Hütten und Hotels geben. Außerdem soll dieser Ort sehr touristisch sein. Das Touristischste was wir dort fanden, waren die Preisabsprachen der Unterkünfte. Wir fragten in wirklich so gut wie jedem Hotel nach und alle verlangten exakt den gleichen Preis. So dauerte es auch Stunden, bis wir eine Unterkunft fanden, die unser Budget nur etwas sprengte. Wir waren entsetzt, wie schlecht die Unterkünfte im Verhältnis zu den horrenden Preisen waren.

Wir waren auch mal wieder sehr überrascht, wie Menschen so leben konnten. Das ganze Dorf war total heruntergekommen, obwohl die Einwohner dort sehr gut verdienen, da ganzjährig Saison ist.

Als wir am späten Abend unsere Unterkunft bezogen, merkten wir, dass es vom Dach in unser Bad tropfte. Ich dachte schon, wir müssten weiter ziehen, aber zum Glück konnten die Vermieter den Schaden reparieren.

Nach selbstgekochten Nudeln mit Pesto, gingen wir müde ins Bett.

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