Veröffentlicht: 27.12.2019
High Noon in El Rocio - 21. Dezember
Die letzten beiden Tage verbringen wir tatsächlich noch in Lagos. Das Wetter ist schlecht, aber der große Sturm, der an der kompletten Küste bis nach Frankreich wütet zieht hier einigermaßen glimpflich vorbei. Wir verbringen die meiste Zeit im Bus und bewegen uns mit dem Hund nur kurz vor die Tür. Freitags das gleiche Spiel, eigentlich wollten wir weiter, aber das Wetter hält uns hier. Wir gammeln im Bus und besuchen Nachmittags den Indoor-Pool, prima, nur zwei Leute drin...und dann...5 min. nachdem wir durch‘s Becken schwimmen, scheint die Hurtigruten mal wieder angelegt zu haben...der halbe Campingplatz will ebenfalls schwimmen...klasse. Wir hauen uns wieder in den Bus und warten auf gutes Wetter. Am Samstag Morgen ist es nicht wirklich besser, aber wir haben auch keine Lust mehr hier zu bleiben. Wir packen alles zusammen und machen uns gegen 11 Uhr auf den Weg. Eigentlich wollten wir noch an der Benagil-Höhle einen Stopp machen, aber das lohnt nicht, da alles grau in grau ist und es mal wieder fisselt und man am Meer gar nix sieht. Unsere Schweizer Freunde sind schon in El Rocio, wo sie sich ebenfalls mit Freunden treffen. Wir überlegen nach Sevilla zu fahren, oder erst einen Halt in El Rocio zu machen und ggf. dort Weihnachten zu feiern und dann die Großstadt zu besuchen...wir sind ganz schön unentschlossen...! Auf dem Weg Richtung Andalusien machen wir noch im Algarve-Outlet einen Halt und gehen bei dem schlechten Wetter ein bisschen bummeln. Sieht genau so aus, wie das Outlet in Roermond, nur mit dem Unterschied, dass hier nix los ist, trotz Samstag und Weihnachtszeit...sehr gut! Noch schnell einen Kaffee im Anschluß und dann passieren wir auch schon wieder die nächste Landesgrenze...Tschüss Portugal, es war wirklich schön und absolut eine Reise wert!
Gegen Nachmittag erreichen wir El Rocio, eine ausgestorbene Westernstadt. Allerdings pilgern hier Pfingsten über eine Million Menschen hin, einer der bekanntesten Wallfahrtsdörfer hier. Momentan ist hier allerdings tote Hose angesagt. Bevor wir auf dem Platz einchecken, fahren wir noch in die Stadt einkaufen...und dann können wir es kaum glauben, es gibt hier keine wirklichen Straßen, nur Wege aus Sand, mit riesigen Schlaglöchern...! Und der Supermarkt ist natürlich mittendrin...!!! Wir rumpeln über die Straßen und alles im Bus klappert, zum Glück liegt der Sprinter ziemlich hoch und zockelt ordentlich durch tiefste Krater...! Ansonsten sieht man hier fast nur Geländewagen und jede Menge Pferde und Kutschen. Eine wahre Westernstadt, genau das richtige für uns beiden Cowboys...! Hier düsen die Jugendlichen nicht mit dem Roller rum, sondern sitzen stattdessen mit dem Handy daddelnd auf dem Bock...! Ein bisschen wie im Phantasialand...!
Im Anschluss fahren wir zum Campingplatz und checken erst einmal für zwei Nächte an...wir müssen uns das am nächsten Tag mal genauer hier anschauen. Auch hier ist überall Sandboden und auch hier hat es die letzten Tage gut geregnet...mmmhhhh...da freut sich der Bus von Innen! Zudem konnte man auf dem Weg hierher gut sehen, dass der Sturm hier mehr Schaden hinterlassen hat, jede Menge umgefallene Bäume.
Wir futtern noch was und dann ist der Tag auch schon wieder rum...!
Das Wetter am nächsten Morgen ist endlich mal trocken und wir können in der Sonne frühstücken, es ist zwar noch ein wenig frisch, aber es soll sonnig bleiben und die Temperaturen noch steigen. Gleich hinter der Stadt beginnt der Coto de Doñana Nationalpark und da spazieren wir gegen Mittag hin. Der Himmel ist strahlend blau, die Sonne scheint, wir tragen T-Shirt und wandern 2,5 Stunden durch einen tollen Nationalpark.
Wir begegnen hier und da mal ein paar Reitern und, kaum zu glauben, dem Park-Ranger, der uns auch sofort darauf hinweist, dass der Hund an die Leine muss...na super, irgendwo im Niergendwo und die erste Verwarnung!
Wir überlegen währenddessen, ob wir hier Weihnachten feiern sollen, oder ob es nach Sevilla gehen soll...wir hätten Lust mit der Schweiz zu feiern, aber noch ein paar Tage hier bleiben, wollen wir irgendwie auch nicht. Nachdem wir zurück sind, futtern wir erstmal und verabreden uns mit der Schweiz für Abends auf ein Bierchen in der Bar.
Wir recherchieren noch ein wenig, wo wir in Sevilla eine Unterkunft finden, es gibt Stellplätze und nur einen Campingplatz in Dos Hermanas, ca. 6 km außerhalb. Dieser scheint aber wohl über die Feiertage zu schließen, so ganz geht das aus verschiedensten Internetseiten nicht hervor...mmmhhh...schlauer sind wir also nicht wirklich!
Am Abend klönen wir dann noch mit Röbi und Silvia bei einem Bierchen in der Bar und erzählen von unseren Plänen, Weihnachten in Sevilla zu verbringen. Danach geht es ab ins Bett!
PS: Wir haben in den letzten Wochen so viele Störche gesehen, das kann man sich nicht vorstellen...schlau sind ‘se, hier schön in der Sonne zu braten!