Veröffentlicht: 28.12.2019
Am Morgen ist es mal wieder feucht und grau, das war es gestern allerdings auch und im Laufe des Morgens klart es auf. El Rocio bedeutet ja auch Morgentau...sehr passend! Wir verabschieden uns, so wie es aussieht dann erst einmal für länger, denn wir werden wohl nun schneller weiterziehen als die Schweiz, haben ja auch nicht mehr ganz so lange Zeit! Wir checken aus und statten El Rocio noch einmal einen kurzen Besuch ab, bevor es weitergeht.
Auf dem Weg rufe ich den Campingplatz in Dos Hermanas an und erfahre, dass er noch genau eine Nacht offen hat. Wir machen Nägel mit Köpfen und checken gegen 14 Uhr auf dem Platz ein, parken sofort den Bus und machen uns gleich auf den Weg in die Stadt. Der Bus in die Stadt hält gleich um die Ecke und braucht lediglich 20 Minuten, perfekt!
Sevilla ist eine wunderschöne Stadt, mit viel alter Architektur und pittoresken kleinen Gassen. Wir schlendern durch die Altstadt, welche gar nicht so voll ist und genießen bei 20 Grad und vollstem Sonnenschein ein herrliches Sevilla mit jeder Menge Papageien über unseren Köpfen. Wir gönnen uns zwischendurch einen leckeren Kaffee und futtern ein paar Churros, bummeln dann weiter rum und warten darauf, dass es dunkel wird, denn dann geht sie an, die spektakuläre Weihnachtsbeleuchtung. Es wird von Stunde zu Stunde voller, denn nicht nur wir warten auf die erleuchteten Straßen, gefühlt ganz Spanien tut es auch. Und dann ist es soweit, gegen 18.30 Uhr macht es Pling und ein Raunen geht durch die Menschenmassen. Möchte gar nicht wissen, was der Spaß an Stromkosten mit sich zieht, aber schön anzusehen isset schon! Wir können gar nicht glauben, wie voll es mittlerweile ist, die Straßenbahn muss per Polizeieskorte durch die Menge gelotst werden, ansonsten ist hier kein durchkommen. Wo kommen die denn plötzlich alle her, Wahnsinn! Wir schieben uns durch die Massen und suchen uns in einer Seitenstraße ein kleines Restaurant, bestellen ein paar Tapas und futtern unsere erste echte Paella mit Meeresgetier. Lecker!
Gegen neun Uhr machen wir uns auf den Weg zurück, völlig geflasht von dieser leuchtenden und wunderschönen Stadt. Wir sitzen noch ein bisschen vor dem Bus und überlegen, wo es am nächsten Tag hingehen soll, denn der Platz macht ja zu und der Plan, Heiligabend in Sevilla zu verbringen, haben wir ja quasi einen Tag nach vorne verschoben.
Ebenfalls haben wir weder eine portugiesische noch eine spanische Familie gefunden, bei der wir Weihnachten verbringen können...also überlegen wir doch zu unserem ganz ursprünglichen Plan zurückzukehren und Heiligabend am Meer zu verbringen! Mal sehen, ob es dort noch einen freien Platz für uns gibt, oder ob die Plätze hier wirklich alle überfüllt sind...! Na dann, gute Nacht Sevilla!