Veröffentlicht: 28.12.2019
Am Morgen ist es herrlich sonnig. Nach einem Kaffee machen wir uns auf den Weg und verlassen einen wirklich tollen Stadt-Campingplatz mit Palmen und jeder Menge Orangenbäumen. Wir halten noch am Carrefour, denn am 25.12. ist hier alles dicht, denn dann ist Feiertag (im Übrigen der Einzige zur Weihnachtszeit hier). Seit langem sind wir mal wieder in einem riesigen Supermarkt und gefühlt halb Spanien macht hier seine Festtagseinkäufe. An der Fischtheke herrscht Ausnahmezustand...! Wir packen den Wagen ordentlich voll und machen uns auf den Weg zu den ungefähr 30 Kassen, was zum Glück relativ fix geht. Auf dem Weg raus dann nochmal einen Kaffee und ein Tortilla-Brötchen gekauft und sofort aufgefuttert! Dann verlassen wir die Großstadt und machen uns auf den Weg nach Rota, ca. 30 km von Cádiz entfernt. Hier habe ich einen Platz gefunden, welcher unmittelbar am Meer liegt, weder Animation noch einen Pool besitzt und...jetzt kommt das Wichtigste...keine Camper draufpassen, die länger sind als 7m...ohhhh...so ein Pech aber auch..., das bedeutet nämlich, dass hier kaum Kühlschränke rumstehen und der Platz wahrscheinlich nicht so voll sein wird.
Gegen 14 Uhr erreichen wir Aguadulce und checken auf einem sehr schönen Platz mit eigenem Strandzugang ein...kaum belegt...bestens! Hier stehen hauptsächlich spanische Festcamper, die aber zur Zeit nicht da sind und Rentner überwintern hier auch nicht viele. Sehr gut! Wir suchen uns eine schöne Parzelle und müssen als erstes aus den langen Hosen und den Pullis raus, so warm ist es...wie lange ist das bitte her...???
Wir haben den 24. Dezember und wir schwitzen, toll! Nachdem wir uns hier nett eingerichtet haben, machen wir uns mit dem Hund auf den Weg zum Strand, an dem wir auch genau 2 min. später schon stehen. Weißer Sandstrand so weit das Auge reicht und zudem sommerliche Temperaturen. Jörni pellt sich aus den Klamotten und springt am Heiligabend in den Atlantik, wer hätte das gedacht! Am Nachmittag machen wir uns ein Bierchen auf und stoßen auf Weihnachten an. Ich bastele noch schnell einen Weihnachtsbaum, wir machen mehrere Kerzen an und hängen noch ein paar Lämpchen in die Bäume und unsere chinesische Lichterkette gibt Vollgas. Ein herrliches Fest mit Sushi anstelle von Braten und Klößen. Weihnachten mal ganz anders!
Am nächsten Morgen schlafen wir schön aus, ist ja Feiertag, um uns dann gleich in die kurze Hose zu schmeißen und ein leckeres Frühstück in der Sonne zu genießen. Gegen Mittag ist es so heiß, dass man zwischenzeitig freiwillig in den Schatten geht, wir können es kaum glauben! Da ist er endlich, unser Sommerurlaub...im Dezember...! Besser spät, als nie! Wir gammeln noch ein bisschen rum und machen dann einen ausgedehnten ersten Weihnachtstag-Strandspaziergang, schön! Wir klettern ein wenig über die Riffe, beobachten ein paar Surfer und sammeln ein paar Muscheln...und ich finde sie endlich...eine Jakobsmuschel in Miniaturausgabe!
Am frühen Nachmittag gibt es ebenfalls keinen Braten, dafür mariniere ich aber zahlreiche Garnelen in Knoblauch und Thymian, welche im Anschluss in der Pfanne landen. Dazu noch einen leckeren Salat und fertig ist das Festtagsmahl am ersten Weihnachtstag!
Eigentlich hatten wir überlegt nur zwei Tage zu bleiben, wollten wir doch wieder zurück zum Vagabundenleben. Und zudem haben wir doch nicht mehr ganz so viel Reisezeit, aber wir können noch nicht weg...viel zu gutes Wetter und ein viel zu schönes Plätzchen! Also bleiben wir noch...!
Der zweite Weihnachtstag beginnt genau so sonnig wie der Erste und es sind wieder 21 Grad angesagt, bei vollstem Sonnenschein. Kurze Hose und T-shirt, schon wieder...irre! Wir überlegen, wann es mal so heiß auf der Reise gewesen ist und können uns nur an die ersten Tage in Holland erinnern, danach...eigentlich nicht mehr! Wir legen das Thermometer in die Sonne und es zeigt 31 Grad...juchhu!!! Wir sagen uns immer wieder, wie schön dat is...und das an Weihnachten!
Um den ganzen Fisch der letzten zwei Tage wieder abzutrainieren, fahren wir mit dem Fahrrad nach Chipiona, liegt ungefähr 10 km entfernt. Der Fahrradweg ist von Palmen gesäumt, führt uns durch Sanddünen und endet an der Strandpromenade in der Stadt und für uns gleich in einem Irish-Pub! Nach einer anstrengenden Radtour braucht man erstmal ein hoch isotonisches Getränk...oder auch zwei...! Wir machen eine schöne Pause, gleich mit Blick auf‘s Meer, bevor wir zum alten Leuchtturm und im Anschluß durch die Stadt radeln. Gegen Nachmittag sind wir wieder zurück und machen uns sofort ein leckeres Baguette...Radfahren macht hungrig! Ein sehr schöner zweiter Weihnachtstag geht zu ende und wir gehen zeitig schlafen!
Heute Morgen grüßt zum Glück wieder das Murmeltier, Sonnenschein und kurze Hose...wir müssen uns mehrfach am Tag zwicken, damit wir wissen, dass das kein Traum ist! Und...der Wetterbericht zeigt die nächsten Tage nichts anderes an...unfassbar! Gleich nach dem Frühstück satteln wir alten Cowboys wieder die Drahtesel und machen uns auf den Weg nach Rota, ca. 9 km in die andere Richtung als gestern. Obwohl mir die Fott noch ordentlich vom Vortag brennt...! Egal! Auf geht‘s! Auch hier kommt man prima mit dem Fahrrad hin. Gleich zu Beginn der Promenade finden wir eine fantastische Strandbar, bestellen uns Kaffee und einen Cocktail und beschließen einfach für immer hier sitzen zu bleiben. Ein fntastischer dritter Weihnachtstag...! Da muss doch jeder Chef Verständnis haben, dass man hier nicht weg kann...!
Dann geht es mit den Rädern weiter zum Hafen und durch das schöne alte Städtchen. Wirklich schön hier! Beim Chinamann kaufen wir noch schnell eine Haarschneidemaschine, Jörni will ‘ne neue Frisur! Na gut...! Ist auch billiger, wenn wir das selber machen...!
Nachdem wir zurück sind, spielen wir dann auch gleich Friseur und Barbarella (...der weibliche Barbier...), denn der Bart ist auch mal wieder an der Reihe. Ich find‘, so schlecht isset gar nicht geworden...mit dem Bart...bei der Frisur konnte ich ja nix verkehrt machen, denn Jörni hat sich 6 mm gewünscht! Also sind ‘se jetzt ab die Haare...!
Danach haben wir den Hund noch mit dem Ball über den Strand gejagt und die Abendsonne genossen, noch was gefuttert und seitdem schreibe ich endlich mal wieder am Blog! Mal sehen, wie lange wir letzenendes hier sind, aber momentan können wir dieses schöne Fleckchen Erde noch nicht verlassen und müssen noch etwas Sommerurlaub im Winter machen !