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Kurz vor Afrika - Tarifa - 11. Januar 2020

Veröffentlicht: 14.01.2020

SONNE, SONNE, SONNE...herrlich! Mal nicht dieses Regenwort mit fünf Buchstaben...einfach nur SONNE! Wir können es kaum glauben, aber es hat drei Wochen nicht geregnet! Endlich Sommerurlaub im tiefsten Winter. Wir sind fast drei Wochen in Rota geblieben, auf einem fast leeren Campingplatz und jeder Menge gutem Wetter gleich am Meer. Obwohl wir doch nur zwei Tage bleiben wollten...!!! Nachdem wir die Weihnachtstage in kurzer Hose genossen haben, sind wir ebenfalls in kurzer Hose ins neue Jahr gerutscht, obwohl wir uns wirklich anstrengen mussten, bis Mitternacht wach zu bleiben...Jörni hat ungefähr 40 mal gegähnt und als es dann endlich zwölf Uhr war, konnten wir endlich Zähneputzen und ab ins Bett! Geknallt wurde hier übrigens kaum...ist verboten in Spanien...schlau die Spanier!

Auch das neue Jahr beginnen wir wie das Alte, jeden Morgen geht es mit dem Hund zum Strand, dann folgt ein Kaffee und ein feines Frühstück in der Sonne und wir gucken, was der Tag sonst noch so bringt. Abends folgt dann ein fantastischer Sonnenuntergang am Meer! Wir sammeln so viele Muscheln, dass wir gar nicht mehr wissen wohin damit...! Dann mal wieder ein bisschen Fahrradfahren, die Gegend erkunden und zwischendurch mal einkaufen, herrlich!

Wir lernen Peter und Sibylle aus Esslingen kennen, die bis März hier bleiben müssen...die Armen...! Wenn wir könnten würden wir auch hier überwintern. Wir quatschen nett miteinander und trinken dabei einen leckeren Sherry aus der ortsansässigen Bodega. Wir tauschen interessante Reisetipps aus, denn die beiden kommen aus Richtung Mittelmeer und fahren weiter Richtung Portugal und Frankreich, während wir uns in entgengesetzter Richtung weiter auf den Weg Richtung Heimat machen (müssen). Die Beiden kennen im Übrigen Canale und den schönen Tennosee...so klein ist die Welt und wir verabreden uns für irgendwann auf ein feines Essen in Calvola.

Andere Camper kommen und gehen, so auch Klaus aus der Nähe von Koblenz, der uns jeden Tag mit wilden Polizeigeschichten auf Trab hält. Wir erproben das Rentnerleben und sind uns einig, dass uns das ganz gut gefällt. Wir werden schon gefragt, ob wir nächtstes Jahr wieder kommen...ja...wenn das mit dem Lottogewinn klar geht, dann sind wir wieder am Start.

Wir vermissen jetzt schon so manch alt eingesessenen Wintercamper und ihre Hunde...wir haben es immernoch im Ohr: Finnnniiiiiiiiiii....jetzt komm endlich...das ist die vierzehn Jahre alte Dackeldame, die mehr hinterherläuft, als vorneweg...mit Manfred, der uns die besten Muscheln wegsammelt...! Ach ja, schön war‘s in Rota!

Aber wie Klaus so schön gesagt hat: Man muss auch loslassen können!...Recht hat er! Also lassen wir los und machen uns nach fast drei Wochen weiter auf den Weg Richtung Afrika! Auf dem Weg begegnen uns jede Menge Flamingos, die dusselig auf einem Bein im Wasser stehen...und warum?...weil ‘se et können...!

Wir erreichen Tarifa, die südlich gelegendste Stadt Europas, gegen 14 Uhr. Peter und Sibylle haben uns den Tipp gegeben, auf dem Campingplatz Rio Jara die Nummer 114 zu nehmen, da kann man den Sonnenuntergang mit Blick auf‘s Meer genießen. An der Rezeption fragen wir und es stellt sich heraus, dass der Platz gerade frei geworden ist...welch ein Zufall...! Der Platz ist auch wirklich schön, allerdings sind wir umgeben von Kühlschrank-Campern, was weniger schön ist, insbesondere wenn man gerade von einem Platz kommt, wo wirklich wenig los war...egal...wir ziehen das durch! Gegen Nachmittag machen wir uns zu Fuß auf den Weg in die Stadt, welche ca. gute 4 km entfernt liegt. Am Strand sind unzählige Kitsurfer im Wasser, Tarifa gilt ja auch als Mekka der Kitesurfer, hier geht immer ein guter Wind. Tarifa selbst ist ganz nett, wir schlendern durch die Altstadt und es fängt doch tatsächlich an zu fisseln...hääää???...aber es ist nur ein leichter Sommerregen und nach kurzer Zeit ist er auch schon wieder verschwunden, sehr gut! Im Dämmerlicht machen wir uns wieder auf den Weg zurück, kochen noch lecker vor dem Bus und gehen zeitig schlafen!

Am Morgen schmeißen uns die Spatzen aus dem Bett, gefühlt alle Spatzen Spaniens sitzen im Baum auf unserer Parzelle, was für ein Palaver! Also raus aus der Pofe, duschen und Kaffee kochen. Wir sitzen vor dem Bus und die Sonne steigt immer höher, in der Ferne sehen wir Afrika...verrückt...von hier aus sind es nur 15 km...könnte ich ja mal rüberschwimmen...ach geht ja nicht, keinen Reisepass dabei...dann halt nicht! Wir braten in der Sonne, hier ist es gefühlt noch heißer als weiter oben in Rota. Wir lesen ein wenig, bevor es am frühen Nachmittag an den kilometerlangen Sandstrand geht. Auch dieser Campingplatz hat gleich einen eigenen Zugang zum Meer, sehr gut!

Also wieder mal türkisfarbendes Wasser, kurze Hose, und ein spektakulärer Sonnenuntergang, welchen wir uns jedoch vom Platz anschauen, denn am Meer ist es ordentlich windig und frisch!

Im orangefarbenden Dämmerlicht kochen wir uns was Leckeres und beobachten die vielen Lichter auf dem Kontinent gegenüber!

Gute Nacht Afrika!

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