Zweifel gehören dazu

Man solle die Zweifel zu sich einladen und ihnen einen Kaffee oder Tee anbieten. Nun das habe ich in den letzten Tagen zur Genüge getan und der Zweifel war bei mir ein ungebetener Dauergast. Vielleicht bin ich einfach nicht der Auswanderer und gehöre in die Postkartenschweiz zu all den anderen Spiessern. Welcher Teufel hat mich geritten, dass ich nach Kanada gekommen bin und hier herumsitze und den ganzen Tag im Internet rumlümmle. Wie ein alter Greis im Altersheim laufe ich im Internet all die Plattformen jeden Tag dutzende Male ab, in der Hoffnung, dass ich irgendwo einen versunkenen Schatz finde. Nun aller Anfang ist schwer und noch schwerer ist es allein zu sein. Und trotz des zweifelnden Daueraufenthalters im Kopf bleibt etwas wie Hoffnung, Sehnsucht oder ein anderes Gefühl zurück, dass mich weitermachen lässt. In all den Auswanderfilmen ist das Auswandern viel einfacher dargestellt, vor allem sind die Tage voller Erfolge und Misserfolge auf einige Minuten zusammengekürzt. Im Zweifel steht man wie eine Vogelscheuche da und weiss nicht, ob man, wenn man sich bewegen würde im Tal befindet, wo es einen Ausgang gibt oder ob man sich in die Sackgasse zubewegt. Dabei ist die Sackgasse eigentlich egal, Hauptsache ist, dass man sich bewegt.