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Wenn Dschingis Khan mit Hugo reitet

Veröffentlicht: 13.04.2021

Der Südwind weht und das Fernweh nagt. Es ist nicht mehr ein abgewetzter Rucksack auf dem Rücken und ein paar Franken in den Taschen wie in Zeiten der Jugend, sondern ein ordentliches Reise Vehikel. Meine Partnerin und ich hatten die Furzidee einen Bus auszubauen, was ganz dem Zeitgeist entspricht. Wir sind wahrlich keine Trendsetter, die mit einem Camper vor Corona entfliehen, sondern wir verwirklichen mit Hügo einen langgehegten Traum. Wie ein mongolischer Hirte mit seinen Schafen, bricht Annina als digitaler Nomade im fahrenden Büro schon bald in die weite Welt auf. Einen Bus zum Schneckenhaus ausbauen ist schön, aber die Arbeit gestaltet sich so zähflüssig, wie die Fortbewegung des Kriechtiers. A apropos Tier - Wenn ich gewusst hätte, wieviel Arbeit auf uns zukommt, hätte ich meiner Nomadin ein Pony mitsamt Satteltasche gekauft. Vorausgesetzt wir überstehen den ganzen Umbau ohne Verlust von Fingern und Liebe, dann ist unsere Beziehung so stark wie der Silikonkleber, der die Wände zusammenhält. Trotz unseres siebten Beziehungsjahrs sind wir dieses Wagnis eingegangen und möchten weder die zu klein geschnittenen Bretter, das verlegte Werkzeug, die vielen Helfer noch die kleinen Ausbauerfolge missen.

Mein weiblicher Dschingis Khan wird vorerst alleine die Landstrassen unsicher machen, denn ich muss noch ein bisschen im Nicht-Home-Office arbeiten. Zu gegebener Zeit werde ich auf unsere Kutsche aufspringen und uns vom Südwind in den Norden tragen lassen. Vielleicht werde ich in Schweden wieder abspringen und so, Inschallah, meinen Master an einer Universität nachholen. Das Einzige, was zurückbleiben wird, ist ein leeres Bankkonto und unsere einzige Zimmerpflanze, um die sich meine Schwiegermutter liebevoll kümmern wird. 

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