Chapter V - Wanaka × Treble Cone

Nach dem Mt. Cook geht es weiter über den Levis Pass in Richtung Wanaka. Der Ort wirkt auch spät abends noch bei der Ankunft sehr belebt und viele Menschen tummeln sich in den Bars und Kneipen. 

Bei einer sternenklaren Nacht  lassen sich vom Übernachtungs-Spot schon die weißen Gipfel der umliegenden Berge erkennen. Bei genauerem Hinsehen kann man die Lichter von Pistenwalzen erkennen, die das Skigebiet "Treble Cone" ein letztes Mal  für diese Saison präparieren.

In TC steht heute der große "Closing - Day" an. Alle Skifahrer und Snowboarder aus der Umgebung kommen heute in Wanaka zusammen, um eine gelungene Wintersaison zu verabschieden. Dabei sind alle verkleidet mit Kostümen wie an Fasching und das ein oder andere Bier darf natürlich auch nicht fehlen. Geplant sind unter anderem mehrere Aktionen wie ein Fun-Race sowie die große Aprés Ski Party am Abend.

Das Skigebiet TC selbst liegt knapp 20 Minuten entfernt von Wanaka und auch dort führt zum großen Parkplatz an der Talstation eine lange Gravel Road. Treble Cone zählt zu den größten sowie modernsten in Neuseeland und besitzt ein einzigartiges Terrain unterhalb der drei "Cones" - perfekt für Freeride Runs im tiefsten Winter. Bei uns waren es jedoch schon eher frühlingshafte Bedingungen und viel mit Off-Pist fahren war da nicht mehr drin am letzten Tag. Doch auch die Pisten haben Spaß gemacht und waren super präpariert. Da sich die meisten Wintersportfreunde heute Abend unten im Bereich um die Talstation aufgehalten  haben, haben wir das restliche Skigebiet fast ausschließlich für uns. Die Aussicht im gesamten Skigebiet,, egal auf welcher Piste oder an welchem Lift, ist einfach gigantisch, da man immer den Lake Wanaka im Hintergrund hat. Es war ein unvergesslicher Skitag mit vielen lustigen Momenten und  einer krönenden Aprés-Ski Party auf dem Berg. 

Am nächsten Tag geht es ein bisschen wandern um den "Crystal Lake" und dessen Summit, von wo man eine schöne Aussicht über den Lake Wanaka hat - welcher aber nur fast so gut ist wie der vom Skigebiet aus. Von dort kann man auch den guten Eindruck der restlichen Southern Alps auf sich wirken lassen. Die meisten Berge davon sind immer noch schneeweiß und die Heli-Skiing Saison dort ist noch in vollem Gange. Nach knapp 3 Stunden führt der Rundweg vom Aussichtspunkt wieder zum Parkplatz zurück. Am Nachmittag geht es dann wieder in den Ort Wanaka selbst, die Füße am See bisschen bummeln lassen und die gute Atmosphäre in dem Ort zu genießen. Hier unten herrscht eindeutig schon Sommer und die Wohnmobile strömen zu Hundertschaften nach Wanaka.

Zum Sonnenuntergang geht es dann kurz zum benachbarten Lake Hawea, der nicht ganz so groß ist aber auch mit seinen gigantischen Bergkulisse definitiv einen Besuch wert ist! Der gleichnamige Ort selbst ist nicht besonders groß, sondern dort leben nur wenige Menschen, die wahrscheinlich dem Touristen-Trubel von Wanaka etwas entgehen wollen, wo im Moment die Einwohnerzahl und die Immobilienpreise am schnellsten steigen auf der ganzen Südinsel - sozusagen das München von Neuseeland.

Der nächste Tag soll mal wieder genutzt werden, um den wirklich ernsten Pflichten eines Backpacker's nachzukommen. Dazu gehört es natürlich sämtliche elektronische Geräte wieder aufzuladen, im Free-Wifi surfen, Wäsche zu waschen, Duschen und einkaufen gehen. Die Bücherei wird dabei zu einem sehr nützlichen Ort und einem guten Freund, genau so wie der "Recreation Center" mit seinen Warmen Duschen umsonst. Da vergeht die Zeit sehr schnell und am Abend geht's noch auf ein Bier in die Kneipe. 

Am nächsten soll es dann wieder weiter gehen Abends und zwar in das nächste Skigebiet auf der Liste, Cardrona. Die Zeit vor der Abfahrt genießen wir nochmal am See den langsam ankommenden Sommer, bevor es wieder zurück in den Winter geht. Im Moment herrscht nämlich wirklich unten an den Seen fast Sommer, ein paar Meter weiter oben allerdings noch ein lang anhaltender Winter - ein mir bis dahin in diesem Ausmaß noch unbekanntes Phänomen.