Veröffentlicht: 11.02.2019
Mittlerweile sind wir im Job richtig angekommen. Es ist nicht die beste Arbeit der Welt, aber sie ist ok und Englisch lernt man auf jeden Fall. Die Inspections (was wir da tun erkläre ich nicht nochmal, lest gefälligst meinen letzten Beitrag) sind nicht der größte Spaß, aber man kommt aus dem Büro und kennt sich mit der Zeit in der Stadt gut aus. Und wenn ichs mir recht überlege, habe ich doch oft Spaß. Wie bei fast allen Sachen eigentlich.😄
Hatte nur während einer Inspection bei einer indischen Familie etwas Schiss, dass sie gleich versuchen, mich mit ihrer Tochter zu verheiraten.
Hier noch kurz eine Einschätzung, wie unsere Kollegen Stefan und mich sehen:
Taylor* mag uns, Sharpay hält uns für etwas einfältig, Gabriella hasst uns, Ms Darvis (unsere Betreuerin) können wir nicht einschätzen, sie gibt mir aber highfives. Der Chef hat meiner Meinung nach keine Ahnung wer wir sind und was wir eigentlich arbeiten. Aber gut, das wissen wir selber ja auch nicht.😄
Der Bürohund hat neulich auf meinen Rucksack gepisst, das kann man auch vielfach deuten. Er hat Glück, dass ich Hunde liebe. Wenn er das aber nochmal macht, revanchiere ich mich auf seinem Rucksack.
Nachdem ich Dienstag meinen Rucksack, aufgrund der oben beschriebenen unglücklichen Umstände, temporär eingebüßt hatte, stand mir auch der Turnbeutel nicht zur Verfügung. In dem ist am Mittwoch Sonnencreme ausgelaufen. War ne ziemliche Sauerei. Aber gut, solange das die größten Probleme sind...
Hast du zufällig ne Sporttasche für mich, Robin?
Letzten Montag haben Stefan und ich bei der Arbeit früher angefangen und früher Schluss gemacht (also netto von 8 bis 10 gearbeitet), um den Superbowl mit meinen (und Carlo's) Patriots zu schauen. Dafür waren wir am Hafen in ner Sportsbar.
Fazit des Superbowls:
Und nachdem das Spiel zu Ende ist, beschäftigt mich vor allem eine Frage.
Wo kommen die Fans her, die während der Halbzeitshow das Footballfeld füllen? Die Ränge sind ja nach wie vor voll, aber das Feld irgendwie auch. Dürfen die nur für die Halbzeitshow ins Stadion?
Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand diese Frage beantworten könnte, bzw. sie mit mir ausdiskutiert.
Meine Mutter hat vor meiner Reise übrigens bestimmt zwanzigmal zu mir gesagt, dass ich mich bloß nicht in eine Neuseeländerin verlieben soll. Sonst könnte ich ja am anderen Ende der Welt bleiben. Bei einer Kollegin könnte es passieren, sie ist bildhübsch. Aber dass sie neulich während er Arbeit Hochzeitskleider gegoogelt hat, führte mich zu zwei Erkenntnisse: Wir sind nicht die einzigen, die bei Impression nichts arbeiten und falls sie es nicht für unsere Hochzeit gesucht hat, bleibe ich wohl doch nicht am anderen Ende der Welt hängen.
Wenn ich meiner Familie mal eine Neuseeländerin vorstelle, muss es sowieso ne traditionelle, 130 Kilo schwere, volltätowierte Maori-Rugbyspielerin sein. Da ich dann aber wahrscheinlich selber Angst vor ihr hätte, mache ich das lieber auch nicht. Also no worries, dass ich wegen ner Frau hierbleibe, Mama.😄
Am Freitag sind wir, also Sophia, Ilona, Stefan und ich, mit einem Mietwagen zu der 4 Stunden entfernten Bay of Islands gefahren. Das ist eine große Bucht mit vielen kleinen Inseln der Ostküste der Northlands. Hauptattraktionen sind dort Erlebnistouren mit Booten. So eine haben wir auch gemacht. Es ging von Paihia aus los und für 5 Stunden zu verschiedenen Inseln. Ein Highlight waren dabei die Aussichtspunkte, das Schnorcheln, die Buchten mit den schönen Stränden, Seeigel zu probieren (nicht so geil) und der Humor des Guides. War genau meiner.😄
Spätnachmittags ging es mit dem Auto in die Whangarei. Dort besuchten wir die Whangarei. Klingt wie Walachei. Ist aber anders und Dracula gibts hier auch nicht. Sehenswert sind hier vor allen die Whangarei-Falls.
Die sind schön, aber auch nicht spektakulärer als die Triberger Wasserfälle. Probs an den Schwarzwald.🌲
Übernachtet haben wir in einem AirBnB. Es war mein erstes AirBnB, bei dem man wirklich mit einer Familie zusammen gewohnt hat. Bis auf unser Zimmer wurde alles gemeinsam genutzt. Das Abendprogramm war Rugbyschauen mit dem Dad, der Schiedsrichter in der höchsten Rugbyliga in Neuseeland ist (dementsprechend mochte ihn Ilona😄) und von ihm Cricket erklärt zu bekommen. Werde da jetzt wahrscheinlich ne Mannschaft in Kehl gründen. Jemand Interesse? Gudrun ist schon am Start.
Anschließend haben wir in unserem Zimmer, das sogar einen Kühlschrank hatte, den nächsten Tag geplant. Sieht ungefähr so aus:
Am nächsten Morgen durften wir noch die Mutter und die beiden 1- und 3-jährigen Söhne kennengelernt. Coole Truppe.
Und sie hatten sogar einen Hund. Ein sogenannter Sausage Dog oder auch Dackel. Habe mich gut mit ihm verstanden, vielleicht fangen wir ne Brieffreundschaft an.
Sonntagmittags haben wir in der Whangarei das Auto abgegeben und sind in dort gewandert. Inklusive der Bewältigung vieler Treppen zu folgendem Aussichtspunkt.
Abends ging’s mit dem Bus zurück nach Auckland.
Wenn man nach so einem Ausflug sonntagabends über die Harbour-Bridge fährt und Auckland sieht, hat man ein bisschen ein Gefühl von nach Hause kommen. Wie es sich zu Hause gehört, schmeißt man sich dann in der Wohnung erstmal auf die Couch. Ach ne, bei uns dann lieber doch nicht (siehe Woche 1 in Neuseeland). Sonst hast du alle Krankheiten die es gibt.
Viele Grüße an alle (außer den Videoschiri des Freiburgspiels... Dummkopf)
Lukas
*Da die Kolleginnen von Impression meinen Blog mittlerweile bestimmt im Internet gefunden haben, sind die Namen geändert. Und damit es sich für mich familiärer anfühlt, sind die falschen Namen alle aus Highschool Musical.