Ein paar Tage in Göynük/Antalya Teil 1

Mittwoch, der 7. bis Donnerstag, den 8. Oktober 2020:

Nach einer kurzen Nacht mit drei Stunden Schlaf auf einer Sitzbank im Flughafen Abflugbereich sortiere ich mein Gepäck. Da war ja noch was zu beachten🤔. Keine Getränke, elektronische Geräte separat u.s.w. Gemütlich spaziere ich zum CheckIn. Es sitzt schon eine nette Dame am Schalter der Norwegian Airline, es ist gerade einmal 6.30 Uhr. Sie überreicht mir die Boarding Card und bittet mich, das Gepäck auf die Waage zu legen. Mein Rucksack wiegt 17 kg. Der kleine wohl geschätzt noch einmal 5 kg dazu, das ist nun das Gepäck, welches ich in Zukunft transportieren  muss. Mal sehen, wie das so funktioniert🤭. 

Jetzt ist also alles safe mit meinem Flug🙏. Bald werde ich in Antalya bei 30 Grad aussteigen...was für eine Freude kommt jetzt auf😇. Ich bummel durch die Duty Free Shops und versuche die letzten norwegischen Kronen Kleingeld umzusetzen. Und da gibt es doch nichts besseres als Schokolade🙃😋. 

Es wartet noch eine lange Warteschlange an der Passkontrolle auf mich. Der nette Officer fragt mich: "Und Sie hatten schon einmal Trouble hier mit der Polizei?" Oh! Ja natürlich... Ich erzähle ihm kurz die Geschichte, wie sie mich in Oslo wieder mit der Fähre zurück geschickt haben. Wegen Covid 19 durfte ich Anfang Juli in Norwegen nicht einreisen. Wir lachen beide, und er wünscht mir eine gute Reise. Es ist interessant, dass wir überall registriert sind😳. 

In Antalya komme ich ohne Probleme durch die Grenzkontrolle. Auch hier muss ich im gesamten Flughafenbereich eine Maske tragen. Sogar auf der Straße ist das in diesem Land erwünscht🙊. 

Nun also bin ich in der Türkei. Eine blonde Frau allein unterwegs. Ich bin gespannt, was mich erwartet😇. 

Nichts ahnend, welche Preise hier im Land üblich sind, bin ich gerade ein wenig überfordert🙉. Ich telefoniere mit einer lieben Bekannten in Deutschland bezüglich eines Angebots, was ich hier von einem Fahrer bekommen habe. Er würde mich für 35 Euro nach Göynük fahren. Der Ort liegt ca. 40 km entfernt. Dort hat meine Bekannte schon ein Zimmer für mich reserviert für 100 TL ( 10 Euro) die Nacht. Sie rät mir, das Angebot des Fahrers anzunehmen. Später soll ich erfahren, dass ich mit dem Bus vom Antalya Busbahnhof für 9 TL fahren kann, das sind ca. 90 Cent. Da ich kein Einkommen mehr generiere, lege ich stets Wert darauf, so wenig Geld wie möglich auszugeben. Ich beschließe, es ab jetzt selbst in die Hand zu nehmen, Preise und Möglichkeiten in einem "neuen" Land herauszufinden. 

Mein Hotel liegt direkt an der Hauptstraße. An den Lärm muss ich mich erst einmal gewöhnen🙉. Mein erster Gedanke: "Hier bleibe ich nicht lange🤔" 

Am nächsten Tag schmiede ich Pläne, wie und wohin die Reise weitergehen soll. Mein neuer Plan sieht folgendermaßen aus: Ich möchte bis Mitte November an der Küste den Weg in Richtung Westen bis Izmir zurücklegen. Dabei möchte ich einen Teil des berühmten Lykischen Weitwanderwegs gehen. 

https://www.bergzeit.de/magazin/lykischer-weg-wandern-trekking-tuerkei 

Eine Busfahrt von Antalya nach Izmir kostet 100 TL (10 Euro), somit dürfte es nicht schwierig sein, für einige Streckenabschnitte den Bus zu nehmen. 

Auch die Lebensmittel im Supermarkt sind hier sehr günstig. Für einen Liter Wasser zahle ich 10 bis 20 Cent. Ein Gericht im Lokal bekomme ich für ca 3 Euro. Ich gehe nicht in Restaurants essen, nur morgens besuche ich das kleine Kaffe von Mustapha gleich um die Ecke. Das Kaffee gehört seinem Onkel. Mustapha ist 22 Jahre alt und dank Google Übersetzer können wir uns verständigen. Englisch spricht hier kaum jemand. Also lerne ich jetzt Türkisch😇. Merhaba... Nasilsin?🤗 Mit dem türkischen Kaffee kann ich mich nicht so anfreunden, aber den Chaitee, wie sie ihn hier nennen, genieße ich sehr gern. Gott sei Dank mag ich ihn, denn ich kann die unzähligen Gläschen Tee, auf die ich hier eingeladen wurde, schon lange nicht mehr zählen. Ich bin so angetan von dieser Gastfreundschaftlichkeit, die mir hier entgegengebracht wird. Das ist sicher damit zu erklären, dass deutsche Frauen bei den Türken, vor allem den männlichen😅, sehr beliebt sind😇. Es gibt hier sehr viele russische Einwohner, die in die türkischen Familien eingeheiratet haben. Darüber sind die Türken, wie mir scheint, nicht sehr froh. Auch russische Touristen gibt es hier beinahe ausschließlich, so dass ich meist auf russisch angesprochen werde. Wenn ich sage: "Alleman" beginnen die türkischen Menschen zu strahlen und sind extrem zuvorkommend. Sie erzählen mir, dass leider in diesem Jahr kaum deutsche Gäste hierher gekommen sind. 

Ich kann es jetzt noch besser verstehen, wenn sie sich über einen deutschen Besucher freuen😅