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On the road again😎

Veröffentlicht: 13.03.2021

Mittwoch, der 10.März 2021 

Es ist so weit. Ein weinendes und ein lachendes Herz... 😐😊 Die Zeit bei meiner türkischen Familie war wunderschön, und es  kommt mir vor, als sei ich erst gestern hier angekommen. Gestern Abend haben wir uns verabschiedet...ich bin sicher, wir werden uns eines Tages wieder sehen. Sie alle sind zu meiner Familie geworden, und ich bin sehr glücklich darüber. Jetzt aber freu ich mich wieder auf neue Abenteuer. 

Heute möchte ich den Bus nach Çanakkale nehmen. Für eine Nacht bin ich dort von einer Familie über Couchsurfen eingeladen worden. Den Tag darauf möchte ich nach Istanbul fahren. 

Am Nachmittag komme ich am Busbahnhof Canakkale an. Die Stadt selbst liegt noch einmal fünf Kilometer entfernt von hier. Ich finde einen öffentlichen Bus. Auf Grund der Covid Geschichte kann man in der Türkei nur mit einem Hash Code reisen. Bei den öffentlichen Verkehrsmitteln muss dieser dann auch noch auf einer Karte gespeichert sein, die als Ticket zu benutzen ist. Erste Aufgabe...besorge Dir diese Karte... zweite Aufgabe... registriere Dich auf dieser via Internet... Dritte Aufgabe... lade Guthaben an einem Automaten drauf, den Du aber meist nur an einer Metrostation findest. Mit dieser Karte wird es dann sehr günstig in den Städten herumzufahren. Du zahlst pro Fahrt mit einem Verkehrsmittel 2,50 bis 7,00 TL ( 25 bis 70 Cent). 

Der Busfahrer ist so nett und bringt mich für fünf TL in bar gezahlt in die Stadt. Hier muss ich zu allererst meine Telefonkarte aufladen, denn ich habe kein Internet mehr. Ein No Go auf Reisen🙄 Das ist gleich gemacht... Jetzt habe ich wieder Verbindung zur Außenwelt😂

Ich erkunde die Stadt und besuche das Trojanisches Pferd, der Grund, weshalb ich diese Stadt besuchen wollte. 

Am Abend holt mich Hakki, mein Host von Couchsurfen, von genau diesem Ort ab. Er begrüßt mich freudig in meiner Landessprache. Unser Fahrer ist der Bruder seiner Frau. Beide sind so rührend, und wir fahren wenige Kilometer bis zu ihrem Zuhause. Die ganze Familie ist so herzlich😍 Sie empfangen mich mit einem köstlichen Abendessen. Wir haben viel zu erzählen und es wird spät. Naciy hat ein kuscheliges Bett in einem wunderschönen Zimmer für mich vorbereitet... mir fehlen die Worte. Ich solle mich wie zu Hause fühlen...das fällt mir nicht schwer😊

Am Morgen wartet schon ein wunderbares türkisches Frühstück auf uns mit Oliven, Käse, frischem Brot, selbstgemachten Marmeladen, Butter, grünem Salat, Eiersalat und vieles mehr. Naciye ist eine wunderbare Köchin. 

Nun haben Hakki und seine Frau eine ganz besondere Überraschung für mich. Ich möchte heute nach Istanbul trampen. Das Wetter ist regnerisch und kalt...bequemer ist es sicherlich, den Bus zu nehmen. Doch ich beschließe: Raus aus der Komfortzone... rein ins Abenteuer... 😁😎 Hakki und seine Frau haben für mich eine Mitfahrgelegenheit bis Kesan organisiert. Das liegt in etwa auf der Hälfte der Strecke nach Istanbul. Oh mein Gott...es kann nicht besser sein. Ich bin einfach nur unendlich dankbar🙏❤️ Ich danke Hakki und seiner Familie für alles🙏😍 

Die Fahrt mit ihren Freunden ist insofern für mich spannend, da wir mit der Fähre in Lapseki übersetzen und dabei im Auto bleiben können. Außer den Autos vor und hinter uns gibt es auf der Überfahrten nichts zu sehen😊 

In Kesan bringen die Freunde mich zu einer Tankstelle, die an der Schnellstraße in Richtung Istanbul liegt. Ich bin bei meinen Kurztrips in der Gegend von Izmir zwar schon ein paar mal bei irgendwem mitgefahren, aber sonst sind meine Erfahrungen mit dem Trampen nicht sonderlich groß. Nun bin ich gespannt😅 Ich stell mich ans Ende der Tankstellenausfahrt mit Daumen raus.. und bin mega erstaunt, als nach fünf Minuten tatsächlich ein alter Mercedes mit getönten Scheiben stehen bleibt. Die beiden jungen Männer wollen mich tatsächlich mit nach Istanbul nehmen. Sie sprechen nur Türkisch, kein Englisch... doch nach kurzer Zeit spricht einer von beiden etwas auf Italienisch... und somit haben wir die Lösung. Meine italienischen Sprachkenntnisse sind weit im Hinterkopf vergraben, doch es geht erstaunlich gut mit der Verständigung. Ich stelle immer wieder fest, es ist ein Segen, Sprachen zu beherrschen. Mein Türkisch ist nach diesen fünf Monaten leider nicht so berauschend, es reicht aber doch für ein wenig Unterhaltung. 

Wir haben eine nette Fahrt und die beiden bringen mich in Istanbul zu einer Metrostation. 

In der Zwischenzeit habe ich schon einen Kontakt, wo ich in Istanbul übernachten kann. Mein mittlerweilen guter Freund aus Selcuk hat seinen Cusin gebeten, mich zu beherbergen. 

Ich mache mich also auf den Weg nach Osmanbey Metrostation, von hier aus wohnt Ziya nicht weit weg. Wieder eine Challenge... wie bekomme ich das Ticket für die Metro. Ich versuche vergebens, mit dem Fahrkartenautomat zu kommunizieren in einer Sprache, die ich verstehen kann...und scheitere kläglich😩 Doch in der Sekunde, als ich aufgeben will, steht ein Engel neben mir. Eine Bedienstete der Metrostation, der ich wohl ein wenig leid tue. Sie sagt nach kurzer Zeit: 'Komm...' und öffnet mir eine kleine Tür, damit ich Zutritt zu den Bahnsteigen bekomme. Prima... diesen Zug und dann noch einmal Umsteigen und ich bin angekommen. 

An der Umsteigestation bekomme ich ohne ein Ticket keinen Eintritt zur Metro😁 Mit dem Bediensteten an den Kontrollautomaten ist in dieser  Beziehung nicht zu verhandeln. Ohne Karte kein Einlaß🙄 Gut ist, es geht nicht nur mir so. Ein netter Algerier versucht mir zu helfen, meinen Hashcode auf meiner mittlerweilen erworbenen Karte zu registrieren. Am Ende öffnet mir der Bedienstete die kleine Seitentür, denn meine Karte ist nach drei Registrierungsversuchen immer noch nicht nutzbar. Wenigstens kann ich jetzt weiterfahren. Die Registrierung gelingt dann endlich im Haus meines Hosts. 

In Osmanbay Metrostation angekommen suche ich das Haus, wo mich Ziya schon erwartet. Er empfängt mich sehr herzlich, und ich fühle mich gleich wohl in seinem gemütlichen Apartment. 

Wieder einmal bin ich dankbar für die letzten Stunden, in denen ich so viel Gastfreundschaft erfahren habe.🙏😍



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