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Letzter Stopp: Heimat

Veröffentlicht: 30.10.2019

Da der Blog uns jetzt 1 Jahr lang begleitet hat und all unsere Erlebnisse wie ein Tagebuch dokumentiert hat, konnten wir ihn nicht einfach so ohne ein Schlusswort beenden. Aber wie findest man die richtigen Schlussworte für so eine lange Geschichte?

Auf unserer Reise sind wir in 13 Ländern gewesen, haben versucht auf 10 Sprachen zu kommunizieren und mussten uns an 6 neue Schriftsysteme gewöhnen. Wir wurden Zeuge der unglaublichsten Naturphänomene aber auch unfassbarer Umweltverschmutzung, haben wundervolle Menschen und Kulturen kennengelernt aber sind so manches mal an unsere Grenzen der Toleranz gestoßen, waren absolut beeindruckt (positiv und negativ) von einigen Städten und haben uns in einige Länder richtig verliebt. 

Vor allem das viele Wandern hat uns glücklich gemacht


Die Frage, die uns immer wieder auf der Reise gestellt wurde, war, welches Land denn nun das Schönste gewesen sei. Diese Frage zu beantworten kommt uns allerdings unmöglich vor und würde weder der gesamten Reise, noch den Ländern gerecht werden. Denn wann ist ein Land schön? Ist es schön, wenn es Reich an Kultur ist? Dann ist die Antwort wohl Peru. Oder zählen doch eher die landschaftlichen Superlativen? Dann wäre es Chile. Wenn man allerdings ewige Weiten und Abgeschiedenheit wertschätzt, wäre unsere Antwort Argentinien. Oder doch lieber unübertroffene Vielfalt auf kleinstem Raum? Dann ab nach Neuseeland. Sind es die Tiere, die die Schönheit eines Landes definieren? So können wir nur Australien wählen. Wenn aber die Herzlichkeit der Menschen Priorität hat, dann war Bali unsere Nummer 1. Liebt man Vulkane, so ist Java der perfekte Ort für einen. Sucht man eine Stadt der absoluten Superlative und Innovation, dann sollte man unbedingt nach Singapur. Liegt die Schönheit des Reisens für einen darin, neue Religionen kennenzulernen, so kommt man in Malaysia auf seine Kosten. Oder ist es wahre Schönheit, wenn man aus dem Wenigen, was man hat, das Meiste macht und glücklich und frei ist? Das lernt man in Vietnam kennen. Findet man Bilderbuch-Strände und warmes Badewasser schön, dann sollte man nach Thailand. Ist es schön mal eine Zeitreise in längst vergangene Zeiten zu machen? In Georgien kein Problem. Und wenn man es einfach schön findet, vor der Haustür Urlaub zu machen und dabei auch noch im Oktober super Wetter zu haben, dann sind Spanien und Griechenland eine gute Wahl. 

Ihr seht, jedes Land hat seine ganz eigene Schönheit und noch so viel mehr als das zu bieten und wahrscheinlich muss am Ende doch jeder für sich selbst herausfinden, was ihn begeistert. Deshalb kann die Antwort auf die Frage, welches Land das Schönste sei, nur sein: Geht los und beantwortet die Frage doch einfach selbst für euch! Wir können das nur empfehlen! 

Einer unserer schönsten Momente - Blue Mountains, Australien


Für uns geht es jetzt auf zu neuen Abenteuern. Vielleicht erinnert ihr euch daran, dass wir im ersten Blog von dem Zukunfts-Ich gesprochen hatten? Wir können (und wollen vielleicht auch) noch gar nicht realisieren, dass wir jetzt dieses Zukunfts-Ich sein müssen und entscheiden müssen, was wir mit unserem Leben machen wollen. Man hört ja immer so hochtrabend, dass Menschen auf solchen Reisen ihre wahre Bestimmung gefunden haben oder danach endlich bereit sind den Ernst des Lebens anzutreten oder genau wissen, was sie jetzt machen wollen. Tatsächlich geht es uns beiden nicht so. Für uns war diese Reise wie ein Pauseknopf. Wir haben einfach alle Sorgen, Zukunftsängste und alles Grübeln über Jobs, Familie usw. zu Hause gelassen und uns ganz und gar auf die Reise konzentriert (war auch anstrengend genug bei der ganzen Planerei immer). Und es war das aller Beste, was wir je getan haben! Diese Reise hat uns so viel mehr geschenkt, als unsere „Bestimmung“ zu finden. Sie hat uns 362 unvergessliche Tage geschenkt und wir wissen diese Erde so viel mehr zu schätzen, als wir es je getan haben. Wir können uns glücklich schätzen so etwas erlebt zu haben. Und uns ist sehr bewusst, dass wir diese Möglichkeiten, die wir im Leben hatten und haben, nur dem Zufall und unseren Familien zu verdanken haben. Wären wir in einem anderen Land, einer anderen Zeit oder in eine andere Familie geboren worden, könnten wir die selben Menschen sein und trotzdem nicht die selben Chancen haben. 

Was wir auf alle Fälle gelernt haben: Wie wenig Materielles man braucht, um das Glück zu finden, und wie sehr man seine Freunde und Familie braucht, um wirklich glücklich zu sein. Und damit beenden wir unsere Reise jetzt, um endlich wieder zu den wichtigsten Menschen in unserem Leben zurückzukehren (und zu unseren bequemen Betten). 


Noch ein Zitat von dem Physiker Hubert Reeves zum Schluss, das unsere Reiseerfahrung sehr gut beschreibt: „Man is the most insane species. He worships an invisible God and destroys a visible nature. Unaware that this nature he is destroying is this God he is worshiping.“ 

Song of Goodbye: Moments in the Mountains – Madison Olds  

Auf Wiedersehen Weltreise, wir werden sicher zurückkehren!


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